Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gottesdienste finden wieder vor Ort statt
Welche Regeln jetzt für Besucher gelten – mancherorts ist eine Anmeldung nötig
REGION - Nach mehrwöchiger Zwangspause wegen der CoronaPandemie dürfen in Baden-Württemberg Gottesdienste wieder vor Ort in den Kirchen stattfinden. Auch in Biberach und dem Umland bereiten sich die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden auf den Start der Gottesdienste vor. Damit das möglich ist, müssen sie aber verschiedene Regeln einhalten.
Matthias Krack ist Dekan der evangelischen Kirche in Biberach. In einigen evangelischen Kirchen im Kirchenbezirk würden die Gottesdienste schon am Sonntag, 10. Mai, starten, sagt er. In Biberach jedoch erst am 17. Mai. Mit der katholischen Kirche zusammen finde dort jedoch am Sonntag, 10. Mai, ein katholischer Gottesdienst statt, zu dem aber auch evangelische Christen eingeladen sind. „Das ist eine Art Testlauf“, erklärt der evangelische Dekan. Für diesen Gottesdienst schließe sich die evangelische Kirche der Praxis der Katholiken an, bei denen Besucher ihre Teilnahme im Pfarrbüro anmelden müssen (siehe unten). Für die evangelischen Kirchen sei sonst jedoch keine Anmeldepflicht geplant. Jedoch müssten auch dort Platznummern sowie Namen und Adressen der Teilnehmer erhoben werden. Das macht die Nachverfolgung im Falle einer Infektion möglich, sagt Krack. Die Maßnahmen der beiden Kirchen würden sich sonst im Wesentlichen gleichen. Ausreichende Abstände, empfohlener Mundschutz, ehrenamtliche Ordner, die die Plätze zuweisen. „Eingreifend in das normale Gottesdienstgeschehen ist, dass wir auf normales Singen verzichten müssen“, sagt Krack.
Stefan Ruf ist katholischer Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Biberach und Vorsitzender der katholischen Gesamtkirchengemeinde Biberach. Er sagt: „Wir beginnen am Sonntag, 10. Mai, um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Martin.“50 Menschen könnten an dem Gottesdienst teilnehmen. Wenn sich das Konzept bewährt, ließe sich die Besucherzahl in St. Martin in den nächsten Wochen noch erhöhen, so Ruf. „Wir probieren es als Test jetzt mal mit 50.“Die Teilnahme müsse aber stets beim Pfarramt St. Martin angemeldet werden (siehe unten), um eine Nachverfolgung bei einer Infizierung zu gewährleisten. Gottesdienste an Werktagen und in der Dreifaltigkeitskirche und in St. Josef würden in der kommenden Woche folgen.
In Rißegg und Mettenberg seien die Kirchen dagegen wohl zu klein, um die geforderten Regeln einhalten zu können, sagt der katholische Pfarrer.
„Wir halten uns an die klaren Vorgaben der Diözese RottenburgStuttgart“, meint Ruf. „Das ist schon ein relativ hoher Aufwand.“
So werde es bei den Gottesdiensten auch eine Kommunion geben – unter den vorgegebenen Sicherheitsregeln. Dazu steht der Pfarrer hinter einer Plexiglasscheibe. Darunter ist Platz, um den Gläubigen die Hostie per Handkommunion zu reichen. Ähnlich wurde es bereits am vergangenen Wochenende im Kölner Dom praktiziert. SEITEN 16 + 17