Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schäden für Kinder nicht riskieren!
Zum Artikel „Neuer Mobilfunkmast sorgt für Kritik“(SZ vom 6. Mai) schreibt ein Leser:
In dem Bericht ist zu lesen „Auch wenn die Mehrheit wissenschaftlicher Studien zu dem Ergebnis kommt, dass die Masten keine Gefahr darstellen...“. Leider ist dies keine Information, die den Leser klüger machen könnte. Alle Studien, die bisher zur Verfügung stehen, haben nichts mit der Gegenwart und schon gar nicht mit der Zukunft zu tun. Diese Studien wurden mit den relativ energiearmen Strahlen der Generationen 2 und 3 (2G und 3G) durchgeführt. In Birkenhard am Kindergarten geht es aber um Strahlung von 4G (LTE) und 5G. Diese Strahlenbereiche sind vielfach hochfrequenter und energiereicher („leistungsfähiger“). Die Ergebnisse von 2G und 3G auf die Strahlung 4G und 5G zu übertragen, ist wissenschaftlich unzulässig. Zuverlässige Studien zum Einfluss von 5G-Strahlung gibt es bisher nicht.
Die 5G-Strahlung gleicht der Strahlung in Mikrowellengeräten. Gerade Kinder in der Nähe von solchen Strahlenquellen unterzubringen, ist sehr grob fahrlässig. Ich teile die sehr berechtigten Einwände von Gemeinderat Rudolf Haug. Er stellt die Gesundheit der KindergartenKinder und die Interessen der Eltern vor die wirtschaftlichen Interessen der Tele-Industrie und vor die Bedenkenlosigkeit vieler Nutzer. Bei allem Respekt vor der Obrigkeit schätze ich die Kompetenz in Gesundheitsfragen von Gemeinderat Haug als Arzt wesentlich höher ein als die von Bürgermeister und Kämmerin. Hochfrequente energiereiche Strahlung gehört in spezifische Leitungen unter die Erde und nicht in menschliche Körper.
Die Geschichte vom Amerikaner, der seine Katze in der Mikrowelle trocknen wollte, ist hinreichend bekannt. Die Katze ist explodiert. Das wird unseren Kindern in Birkenhard vermutlich so nicht geschehen, aber gesundheitliche Schäden durch Strahlung der Funkmasten (es geht ja um zwei Masten auf der Turnhalle) können sie bekommen. Das will Gemeinderat Haug verhindern und die übrigen Gemeinderäte hoffentlich nicht riskieren.
Klaus Schneider,
Oberhöfen