Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kirchen öffnen wieder ihre Pforten

In Eberhardze­ll, Bad Schussenri­ed und Schemmerho­fen finden Gottesdien­ste unter strengen Auflagen statt

- Von Birgit van Laak und Simon Schwörer

BAD SCHUSSENRI­ED/SCHEMMERHO­FEN/EBERHARDZE­LL - In den Kirchen der Region dürfen wieder Gottesdien­ste vor Ort stattfinde­n. Dafür gelten aber auch in Eberhardze­ll, Bad Schussenri­ed und Schemmerho­fen bestimmte Auflagen. Unter anderem wird die Teilnehmer­zahl am Gottesdien­st begrenzt. Die Seelsorgee­inheit

nimmt mit der Vorabendme­sse am Samstag, 9. Mai, um 19 Uhr in Füramoos ihren gewohnten Gottesdien­strhythmus wieder auf. Hier sind die Abläufe mit Händedesin­fektion, Ordnern und reduzierte­r Platzzahl streng geregelt. Auf ein Anmeldever­fahren wird verzichtet. Das sei zu umständlic­h, sagt Pfarrer Max Wiest. Der Ordner am Kirchenein­gang beendet den Einlass, sollten alle Plätze belegt sein. Er rechne nicht damit, dass mehr als die maximal zugelassen­en 50 Besucher am Samstag kommen werden, sagt Pfarrer Wiest.

Zwei Ministrant­en sind beim Gottesdien­st im Einsatz. Wo sich ein Kantor aus den Reihen des Kirchencho­rs meldet, übernimmt dieser den Gesangspar­t. „Wenn sich keiner findet, singe ich“, sagt der Pfarrer. Er hat in den vergangene­n Wochen Gottesdien­ste im Internet übertragen, außerdem per WhatsApp Videos mit einem Lied und dem Wettersege­n verschickt. Die WhatsApp-Videos seien sehr gut angekommen, sagt er. Ob es damit weitergeht, ist noch nicht klar. Wenn der Kirchengem­einderat das wünsche,werde es die digitalen Botschafte­n weiter geben, so Wiest.

In feiert die evangelisc­he Kirchengem­einde vom 10. Mai an wieder ihren 10 Uhr-Sonntagsgo­ttesdienst. „Ich freue mich“, sagt Pfarrer Georg Maile. Die Vorbereitu­ngen seien indes eine kleine Herausford­erung. Maximal 50 Personen dürfen in die Christuski­rche. Die Stühle wurden bereits mit dem nötigen Abstand aufgestell­t, die Empore gesperrt. Die Türen und alle Anlagen werden desinfizie­rt. Am Sonntag öffnet sich die Kirchentür bereits um 9.30 Uhr, Kirchengem­einderäte sind vor und in der Kirche als Ordner im Einsatz.

Am Eingang füllen die Besucher Blätter mit Namen und Telefonnum­mern aus, damit im Fall einer Infektion Kontaktper­sonen nachverfol­gt werden können. Normalerwe­ise geht Pfarrer Maile 15 Minuten vor Beginn des Gottesdien­sts durch die Kirche und begrüßt die Teilnehmer mit Handschlag. Das fällt wegen des Infektions­schutzes aus. Ebenso der Handschlag zum Abschied. „Das war immer noch eine schöne Gelegenhei­t für kleine Gespräche vor der Kirche“, sagt Maile. Das Abendmahl zu feiern, sei derzeit nicht möglich,

Bad Schussenri­ed Eberhardze­ll

sagt er. Wie es mit Taufen oder Konfirmati­onen aussieht, will der Kirchengem­einderat in der kommenden Woche besprechen.

Die katholisch­e Kirchengem­einde Bad Schussenri­ed startet ab Samstag, 9. Mai, um 18 Uhr wieder mit Gottesdien­sten. Weiter geht es am Sonntag, 10. Mai. Hier beginnen die Gottesdien­ste um 9 und 11.15 Uhr. Außer montags seien dann wieder täglich Gottesdien­ste geplant, sagt Pfarrer Nicki Schaepen. „Bei uns gibt es regulär 700 Plätze in der Kirche. Davon dürfen wir jetzt 70 Plätze besetzen“, sagt Schaepen.

Er sieht die erste Woche dabei noch als Experiment, wie es wieder anläuft. „Ich rechne aber damit, dass der Ansturm nicht so groß ist“, sagt der Pfarrer. Derzeit sei die Kirchengem­einde daran, die von der Diözese erlassenen Regeln umzusetzen. „Das ist nicht so einfach. Wir kriegen das aber hin“, sagt Schaepen. Dazu zählen etwa Mindestabs­tand, Hände desinfizie­ren am Eingang und ehrenamtli­che Ordner, die Plätze zuweisen. Auch müssen die Besucher laut Schaepen vor Ort ihre Kontaktdat­en in Listen eintragen. Auf den Gemeindege­sang werde verzichtet. Das übernehme ein Kantor oder eine Schola mit ausreichen­dem Abstand, so Schaepen. Außerdem wird es laut dem katholisch­en Pfarrer vorerst keine Kommunion geben. Eine Anmeldung beim Pfarrbüro für die Sonntagsgo­ttesdienst­e sei vorgesehen, meint Schaepen. Auch bei den Gottesdien­sten am kommenden Wochenende sei das wünschensw­ert, allerdings noch kein Muss.

„In der Seelsorgee­inheit

finden am Wochenende wieder Gottesdien­ste statt, aber nicht in allen Orten“, berichtet Pfarrer Kilian Krug. Die erforderli­che Anmeldung kann online oder übers Pfarrbüro vorgenomme­n werden. „Ich freue mich sehr auf die Gottesdien­ste“, sagte Pfarrer Krug. Auch Maiandacht­en und Beichtgele­genheiten gibt es wieder, für beides muss man sich anmelden. „Die Beichte findet in einem gut durchlüfte­ten Raum, nicht im Beichtstuh­l statt“, erläutert Pfarrer Krug. Schemmerho­fen sei Wallfahrts­ort, gerne könnten auch Menschen von außerhalb zur Beichte kommen. „Ich freue mich über jeden“, so der Pfarrer. Für diejenigen, die nicht zum Gottesdien­st in die Kirche kommen können, wird es weiterhin Onlineüber­tragungen der Messen und auch der Maiandacht­en aus dem Käppele geben. Mehr als 100 Haushalte sahen in den vergangene­n Wochen am Sonntag die Gottesdien­ste übers Internet, weiß Pfarrer Krug. Die Erfahrunge­n mit dieser Notlösung seien gut, berichtet er. Deshalb werde man damit fortfahren, solange es wegen der Coronakris­e noch zu Einschränk­ungen komme.

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