Schwäbische Zeitung (Biberach)
Auch in Ochsenhausen wird wieder Gottesdienst gefeiert
Pfarrer Jörg Martin Schwarz und Dekan Sigmund Schänzle berichten von den Vorbereitungen
OCHSENHAUSEN (bvl/sisc) - Auch in Ochsenhausen finden nun wieder Gottesdienste statt. Der evangelische Pfarrer Jörg Martin Schwarz und der katholische Dekan Sigmund Schänzle gewähren Einblicke in die Vorbereitungen.
„Wir haben den Vorteil, dass wir keine Bänke in der Kirche haben, sondern Stühle“, sagt Schwarz. Statt 120 Plätzen gebe es jetzt noch 17. „Deswegen haben wir uns entschlossen, zwei Gottesdienste an den Sonntagen zu machen“, erklärt Schwarz, Beginn ist am Sonntag, 10. Mai, um 9.30 und um 10.15 Uhr. Diesen Sonntagsrhythmus wolle die Kirchengemeinde beibehalten, meint er. Die Vorbereitungen seien herausfordernd gewesen, sagt Schwarz. „Es fängt ja schon damit an, das entsprechende Material wie Absperrband, Desinfektionsmittel oder Masken zu bekommen.“Anmelden müsse man sich für die Gottesdienste nicht. „Wir wollen das bewusst nicht. Das wäre eine zusätzliche Hürde“, glaubt der evangelische Pfarrer. Auch gebe es keine Listen, in die sich Teilnehmer eintragen müssen. Diese Entscheidung sei in Absprache mit der örtlichen Polizeibehörde gefallen, erklärt Schwarz. „Wir kennen ja unsere Gottesdienstteilnehmer.“
Die katholische Seelsorgeeinheit Ochsenhausen beginnt stufenweise wieder, Gottesdienste anzubieten.
In Ochsenhausen wird am Sonntag, 10. Mai, um 10 und 19 Uhr in der Basilika und in Bellamont um 10 Uhr Gottesdienst gefeiert. Aufgrund der Abstandsregeln ist die Besucherzahl auf 70 in St. Blasius und auf 80 in der Basilika begrenzt. Wer teilnehmen möchte, muss sich vorher im Pfarrbüro anmelden. „Es ist ein erheblicher logistischer Aufwand“, sagt Schänzle. Beim Betreten der Kirche werden die Hände desinfiziert, Ordner weisen die Plätze zu. Die Kirchengemeinde empfiehlt den Besuchern, einen Mundschutz zu tragen. Ministranten werden vorerst nicht im Einsatz sein. „Es geht darum, dass möglichst wenig Dinge durch wenig Hände gehen“, erläutert Schänzle. Die Kommunion soll in den Bänken ausgeteilt werden, die Hostien werden aus Hygienegründen mit Pinzetten gereicht.
Über alle Altersschichten spüre er den Wunsch, wieder gemeinsam Gottesdienst zu feiern, berichtet der Dekan. In den vergangenen Wochen wurden Messen online übertragen, bis zu 8000 Klicks erhielten sie, so Schänzle. Sonntagstexte wurden digital weitergegeben, zudem gab es Seelsorge am Telefon. „Die mediale Ebene hat in der Pastoral eine neue Dimension bekommen“, sagt er. „Digitales hat sich richtig bewährt und wird einen Schwerpunkt bekommen. Nach Corona wird nicht wie vor Corona sein.“