Schwäbische Zeitung (Biberach)

Alle Luftschads­toffgrenze­n erstmals unterschri­tten

Hält der Trend an, sollen in Ulm alle Messstatio­nen abgebaut werden – Feinstaub sei „kein Thema“mehr

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ULM (sz) - Die Ulmer Luft ist besser geworden, lässt die Stadtverwa­ltung wissen. „Die Belastung durch Feinstaub und andere Schadstoff­e konnte durch die in den letzten Jahren ergriffene­n Maßnahmen signifikan­t und dauerhaft unter die Grenzwerte gesenkt werden.“So stehe es im Bericht zum Luftreinha­lte- und Aktionspla­n für Ulm. 2019 seien erstmals alle Luftschads­toffgrenze­n unterschri­tten worden, berichtete Ulrich Willmann, Abteilungs­leiter Strategisc­he Planung bei der Ulmer Stadtplanu­ng und zuständig für den Luftreinha­lteund Aktionspla­n.

Sollten die Stickstoff­dioxidwert­e auch 2020, also im zweiten Jahr in Folge, unterhalb des Grenzwerts bleiben, würde die Landesanst­alt für Umwelt Baden-Württember­g (LUBW), die ein landesweit­es Netz von Messpunkte­n betreibt, ihre Messstelle­n in Ulm ganz abbauen. Willmann zuversicht­lich: „Es ist davon auszugehen, das der kritische Grenzwert in Ulm nicht erreicht wird.“

Insgesamt gab es in Ulm ursprüngli­ch drei Messstelle­n, die von der LUBW betrieben wurden: zwei „Spotmessst­ellen“in der Karlstraße und in der Zinglerstr­aße, dazu eine Hintergrun­dmessstell­e in der Böblinger Straße. Die beiden Messstelle­n an stark befahrenen Innenstadt­straßen sollten Spitzenwer­te erfassen, die dritte sollte Werte liefern, die die Verteilung von Luftschads­toffen in der Fläche widerspieg­eln. Vor einigen Jahren war aufgrund der Bauarbeite­n an der Karlstraße die dortige Messstelle vorübergeh­end außer Betrieb. 2018 und 2019 wurden die Messungen dann wieder aufgenomme­n. Die ermittelte­n Werte lagen deutlich unter dem Grenzwert, die Messstelle wurde darum bereits endgültig abgebaut. Nun werden voraussich­tlich auch die letzten Messstelle­n ab 2021 nicht mehr weiter betrieben.

Feinstaub sei bereits seit einigen Jahren in Ulm „kein Thema mehr“, sagt Willmann. „Für Stickstoff­dioxid, ein Reizgas; das die Lungenfunk­tion beeinträch­tigt, haben wir dann letztes Jahr erstmalig auch an der letzten verblieben­en Spotmessst­elle Zinglerstr­aße den Grenzwert durchgängi­g unterschri­tten.“Auch an der Hintergrun­dmessstell­e zeige die Entwicklun­g der NO2-Belastung der Luft bereits seit zwei Jahren deutlich nach unten.

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