Schwäbische Zeitung (Biberach)
Verbotener Genmais in Baden-Württemberg ausgebracht
BERLIN/STUTTGART (klw) - Auf einem Feld in Baden-Württemberg wurde genetisch veränderter Zuckermais angebaut. Das bestätigte das zuständige Agrarministerium in Stuttgart auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Dem Ministerium zufolge waren 2000 Körner einer Partie Saatgut der Zuckermaissorte „Sweet Wonder“ausgesät worden. Die daraus bereits entstandenen Pflanzen seien durch den betroffenen landwirtschaftlichen Betrieb zu vernichten, erklärte ein Ministeriumssprecher. „Ein Maisanbau ist auf der betroffenen Fläche in diesem Jahr untersagt“, teilte der Sprecher mit. In welchem Teil BadenWürttembergs sich der betroffene Acker befindet, wollte das Ministerium nicht mitteilen.
Auf die Spur des Genmaises kamen den Angaben zufolge Tester aus Ungarn, die eine Charge des Saatgutes positiv auf genetisch veränderte Organismen getestet
Strobl spricht mit Kollegen über Berliner Gesetzespläne
STUTTGART (tja) - Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) will mit seinen Amtskollegen aus den übrigen Bundesländern über das umstrittene Berliner Anti-Diskriminisierungsgesetz reden. Das sagte ein Sprecher Strobls am Donnerstag der „Schwäbischen Zeitung“. Das von Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) geplante Regelwerk soll es Bürgern erleichtern, sich gegen Diskriminierung durch Behörden zu wehren – etwa, wenn Polizisten sie wegen nur ihrer Hautfarbe kontrollieren. Polizeigewerkschaften fürchten unberechtigte Klagen gegen ihre Berliner Kollegen. Deswegen fordern sie, aus Baden-Württemberg keine Polizisten mehr zur Amtshilfe nach Berlin zu schicken. Das geschieht regelmäßig etwa bei Staatsbesuchen. Das Stuttgarter Innenministerium ist der Auffassung, dass die geplanten Regelungen nicht für Polizisten anderer Bundesländer gelten, die in Berlin aushelfen. Dennoch will Strobl das Thema bei der Innenministerkonferenz im Juni ansprechen.
Zahlreiche Corona-Demos am Wochenende geplant
STUTTGART (lsw) - Am Wochenende sind in Stuttgart erneut Demonstrationen geplant. Die meisten Proteste richten sich nach Angaben der Stadt gegen Beschränkungen wegen der Corona-Krise. Aus dem Umfeld der „Initiative Querdenken 711“wurden für Samstag demnach mehrere Demonstrationen mit teils Tausenden Teilnehmern auf dem Cannstatter Wasen angemeldet. Die Stadt habe die Anzahl dort jedoch auf 5000 Menschen begrenzt, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Das gelte auch für eine am Sonntag geplante Demo der Initiative mit mehr als 10 000 angemeldeten Teilnehmern. hatten. Weil der Mais von einem Händler aus Norddeutschland stammte, wurden die deutschen Behörden informiert, die eine Lieferung zu dem baden-württembergischen Betrieb zurückverfolgen konnten. Da ein Teil des Maises noch nicht ausgesät wurde, soll dieses Saatgut an den Händler zurückgeschickt werden.
Der Anbau von gentechnisch veränderten Maissorten ist in Deutschland verboten, es gilt eine „Nulltoleranzregelung“für gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Erst im März hatte Agrarminister Peter Hauk diesen Kurs bestätigt: „Der Pflanzenbau in Baden-Württemberg bleibt weiterhin gentechnikfrei. Gentechnisch veränderte Pflanzen haben in der kleinräumigen Agrarstruktur unseres Landes keinen Platz“, hatte der CDU-Politiker gesagt. Die amtliche Lebens- und Futtermittelüberwachung testet seit Jahren stichprobenartig vor allem Maisproben und konnte in den vergangenen fünf Jahren keine GVO-Verunreinigungen feststellen. Bei Lebensmitteln sieht das anders aus: Im vergangenen Jahr wurden bei 7,2 Prozent der in Baden-Württemberg getesteten Lebensmittel GVO nachgewiesen.
Während GVO in weiten Teilen Europas verboten sind, gehören sie in anderen Mais- und Sojaregionen wie den USA, Brasilien oder Argentinien zum Alltag.
Hausdurchsuchung bei Kabarettist Sonntag
STUTTGART (lsw) - Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen den Kabarettisten Christoph Sonntag ausgeweitet. Am Donnerstag kam es zu einer Hausdurchsuchung bei dem Künstler in Stuttgart, wie sein Anwalt Achim Bächle auf Anfrage mitteilte. Ihm werde zur Last gelegt, kinderpornografische Schriften zu besitzen, sagte der Anwalt. „Der Vorwurf ist haltlos und es handelt sich um eine Verleumdung.“Sonntag machte ihn in einer Mitteilung selbst öffentlich. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte nur, dass es in Stuttgart eine Durchsuchung gab. Und es seien Beweismittel sichergestellt worden. Angaben zum Beschuldigten und zum Tatvorwurf machte der Sprecher auf Nachfrage nicht. Sonntag steht seit Längerem in der Affäre um die Vergabe von Fördermitteln des Sozialministeriums unter Druck.
Frau bringt vermutlich Tochter und sich selbst um
TAUBERBISCHOFSHEIM (lsw) Eine Frau soll in Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) ihre neun Jahre alte Tochter und sich selbst getötet haben. Das ergeben erste Ermittlungen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. „Es gab einen Hinweis von einer besorgten Person aus dem persönlichen Umkreis der Getöteten“, sagte ein Sprecher der Polizei. Nähere Angaben machte er dazu nicht. Rettungsdienst und Polizei suchten daraufhin am Mittwoch die Wohnung der 42-Jährigen auf, wo sie die beiden Toten fanden. Die Leichen wurden laut einem Polizeisprecher am Donnerstag obduziert. Die Todesursache des Mädchens und Hintergründe der Tat waren zunächst unbekannt. Zunächst hatten die „Fränkischen Nachrichten“berichtet.