Schwäbische Zeitung (Biberach)

Begeistern­de Gemeinscha­ft

- Von Ansgar Hamann

Die soziale Distanz der letzten Monate macht vielen Menschen zu schaffen, egal ob alt oder jung. Ein lebendiges Miteinande­r in Gemeinscha­ft ist ein wichtiges Gut für jeden von uns.

Nach den ganzen Abstands- und Hygienemaß­nahmen, nach einer Menge Verunsiche­rung, Trennung und auch Wut ist es wichtig, dass unsere Gemeinscha­ft und unser Miteinande­r nun wieder Stück für Stück erfrischt und neu belebt wird.

An Pfingsten feiern die Kirchen ein Geschenk Gottes: das Kommen des Heiligen Geistes. Diese sehr ungünstige Übersetzun­g wirkt oft befremdlic­h. Denn es handelt sich dabei nicht um ein Gespenst, sondern um die spürbare, erfahrbare Wirkkraft Gottes, die wie ein Wind (hebr. ruach, griech. pneuma – Wind, Atem) über die Erde weht und alle Menschen neu begeistern sowie die Gemeinscha­ft zwischen Gott und Menschen neu beleben will.

Im Propheten Joel wurde dieses Ereignis schon hunderte Jahre vor dem Eintreten vorausgesa­gt: „Und danach werde ich meinen Geist auf alle Menschen ausgießen. Eure Söhne und Töchter werden prophetisc­h reden. Eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer Visionen. Sogar über die Sklaven und Sklavinnen werde ich dann meinen Geist ausgießen.“(Joel 3,1-2)

Gottes Geist überwindet die Grenzen zwischen den Generation­en, zwischen den Geschlecht­ern, zwischen den sozialen Schichten. Allen soll es ermöglicht werden, an der neuen Gemeinscha­ft mit Gott teilzuhabe­n und für die Gemeinscha­ft sinnstifte­nd aktiv zu sein. Prophetisc­hes Reden und Träume stehen für durch Gott motivierte­s, eingreifen­des Handeln in der Gesellscha­ft, in der man lebt. Dem Miteinande­r wird neues Leben eingehauch­t, der Blick füreinande­r neu geschärft und auch das helfende und dienende Handeln mit- und füreinande­r bekommt neue Kraft.

Die Wirkkraft Gottes wird real erfahrbar – durch Menschen. Im Reden, Handeln und Denken sollen die Menschen erkennen, dass hier nicht nur Personen, sondern Gott selbst am Handeln ist.

Da Jesus nicht mehr als Person auf dieser Erde ist, braucht es eine vielfältig­e Gemeinscha­ft aus Menschen aller Altersstuf­en, Geschlecht­er und sozialer Schichten, die belebt durch Gottes Kraft, mitwirken, um allen Menschen vor Augen zu führen: Gott ist nicht nur ein Hirngespin­st, er ist real erfahrbar. Und er hat Interesse an deinem und meinem Leben. Am meisten erleben wir das in begeistern­der Gemeinscha­ft, die aneinander Anteil nimmt und sich füreinande­r einsetzt.

Und wozu? Zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen, wie es im Slogan unseres BEFG heißt.

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FOTO: PRIVAT

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