Schwäbische Zeitung (Biberach)

Beteiligun­g mit einer Million Euro an Netze BW

Erolzheim finanziert die Beteiligun­g mit einem Kredit – Rat stimmt unter Vorbehalt zu

-

EROLZHEIM (syg) - Die Gemeinde Erolzheim beteiligt sich mit einer Summe von einer Million Euro an der Netze BW. Das hat der Erolzheime­r Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n. Die Beteiligun­g finanziert die Gemeinde über einen Kredit in Höhe von einer Million Euro. Der Rat stimmte der Beteiligun­g unter dem Vorbehalt zu, dass die Gemeinde in den folgenden Jahren dennoch weitere Kredite für Investitio­nsvorhaben aufnehmen darf. Bürgermeis­ter Jochen Ackermann versprach, diesen Punkt mit einer Anfrage an die Kommunalau­fsicht beim Landratsam­t zu klären.

Wie der EnBW-Kommunalbe­rater Florian Katein in der Sitzung erläuterte, bietet die EnBW zurzeit Gemeinden die Möglichkei­t an, sich an der Netze BW zu beteiligen. Voraussetz­ung sei, dass die Netze BW zugleich Eigentümer­in und Betreiberi­n des örtlichen Stromnetze­s ist. Bei Erolzheim ist das der Fall. Für eine Beteiligun­g müsse eine Kommune mindestens 200 000 Euro aufbringen, sagte Katein.

Die maximale Beteiligun­gssumme wird nach Einwohnerz­ahl und Energieabs­atz berechnet. Für Erolzheim liegt diese Summe laut Katein knapp über einer Million Euro. Für die Beteiligun­g bekommt die Gemeinde jährlich eine festgeschr­iebene Ausgleichs­zahlung in Höhe von 3,6 Prozent. „Abzüglich der Kapitalert­ragssteuer verbleiben etwa drei Prozent Rendite bei der Gemeinde“, sagte Katein. Die Beteiligun­g läuft zunächst bis 2024. Danach steht es der Kommune frei, alle fünf Jahre zu entscheide­n, ob sie weiterhin beteiligt bleibt oder die Beteiligun­g durch Kündigung beendet.

Neben Bürgermeis­ter Ackermann sprach sich in der Sitzung Gemeindera­t Robert Douglas für die Beteiligun­g aus. Die EnBW sei ein solides Unternehme­n, eine Beteiligun­g verspreche eine gute Rendite, so Douglas. Gemeindera­t Klaus Pöpperl stellte die Frage, ob auch nach der Kreditaufn­ahme die Liquidität der Gemeinde gesichert sei, gerade mit Hinblick auf die Corona-Krise. Ackermann konnte die Bedenken Pöpperls nachvollzi­ehen. Er schlug dem Gremium vor, eine Anfrage an die Kommunalau­fsicht zu stellen und die Zustimmung zur Beteiligun­g unter dem Vorbehalt zu erteilen, dass die Gemeinde weitere Kredite aufnehmen könne. Diesem Vorschlag stimmt der Rat einstimmig zu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany