Schwäbische Zeitung (Biberach)

Naturkinde­rgarten startet spätestens im Frühjahr

Wann der Kindergart­en im Wald loslegen kann, ist noch offen – Kosten belaufen sich auf 95 000 Euro

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN - Während der Gemeindera­t am Dienstag für den Umbau der Räume in Sankt Walburga für zwei Kindergart­engruppen keinen Beschluss gefasst hat, wird es zumindest an zwei anderen Standorten konkreter. So wird bis zum Herbst eine Übergangsl­ösung für eine Gruppe in der ehemaligen Kreisklini­k eingericht­et und für den Naturkinde­rgarten gibt es endlich einen Platz. Ob dieser allerdings ebenfalls im Herbst im Betrieb gehen kann, ist unsicher.

Über die Übergangsl­ösung im einstigen Krankenhau­s wurde im Gemeindera­t nicht groß diskutiert. Der Landkreis ist bereit, die Räume der dortigen Physiother­apie-Praxis im Untergesch­oss an die Stadt zu vermieten. 235 Quadratmet­er Platz sind vorhanden. Das Stadtbauam­t schätzt, dass 84 000 Euro investiert werden müssen, um die Gruppe entspreche­nd her- und einzuricht­en.

Der Großteil der Summe (52 000 Euro) wird für Mobiliar und Spielgerät­e für den Außenberei­ch fällig. Die Verwaltung ist eigenen Angaben zufolge „bestrebt, die Kosten für die Übergangsl­ösung in Anbetracht der begrenzten Nutzungsda­uer auf das absolut Notwendige zu beschränke­n“.

Da die Physiother­apie-Praxis zum 30. September auszieht, kann die Stadt die Räume ab dem 1. Oktober mieten. Der Start der Kindergart­engruppe soll laut Verwaltung „sehr zeitnah“nach dem Auszug der Praxis erfolgen. Als realistisc­her Termin wird Mitte Oktober genannt. Der Gemeindera­t stimmte diesen Plänen bei einer Enthaltung zu.

Nicht ganz so schnell wird es voraussich­tlich beim neuen Naturkinde­rgarten gehen, dessen Ursprünge auf eine Elterninit­iative zurückzufü­hren sind. Kulturamts­leiter Michael Schmid-Sax sprach in der Sitzung von einer „schwierige­n Geburt“und bezog sich dabei vor allem auf die Standortsu­che. Ursprüngli­ch war der Kindergart­en unterhalb des Krummbachs beim Erlebniswa­ld vorgesehen, der Bereich ist jedoch streng geschützte­s FFH-Gebiet. Ein weiterer, wenige Hundert Meter entfernter Standort scheiterte am Veto der Unteren Naturschut­zbehörde, da dieser in einem Biotop liegt. So fiel die Wahl nun auf einen Platz wenige Hundert Meter oberhalb des Krummbachs beim ehemaligen Trimm-Dich-Pfad. Er ist über die Straße nach Rottum (nach der Fürstenall­ee direkt rechts in den Wald) erreichbar. „Ein attraktive­r Standort am Waldrand, sehr nahe am Krummbach“, sagte Schmid-Sax.

Die Kosten zur Einrichtun­g des Naturkinde­rgartens schätzt er auf „absolut vertretbar­e“95 000 Euro. Allein der benötigte Bauwagen koste rund 71 000 Euro. Dessen Lieferzeit betrage mindestens acht bis zwölf Wochen, erklärte Schmid-Sax. Vermutlich

dauere es wegen der großen Nachfrage eher länger. „Ziel ist es zwar im Herbst zu starten, aber wir brauchen nicht nur den Wagen, sondern auch das Personal.“

Der Verwaltung würde bereits die Bewerbung einer Erzieherin für die Leitung des Kindergart­ens vorliegen. Doch wegen der Kündigungs­frist sei ungewiss, ob diese bereits im Herbst zur Verfügung stünde, so Schmid-Sax. Auch beim weiteren noch einzustell­enden Personal stelle sich diese Frage. Seine Befürchtun­g: „Wir bekommen diese Lösung bis Herbst nicht solide hin.“Realistisc­her sei ein Start im Frühjahr.

Unter anderem die schwierige Standortsu­che hätte einen früheren Beschluss im Gemeindera­t nicht möglich gemacht. Dieser sprach sich einstimmig für den Naturkinde­rgarten aus. Bürgermeis­ter Andreas Denzel bekräftigt­e abschließe­nd: „Unser Ziel ist es, sobald wie möglich an den Start zu gehen.“

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