Schwäbische Zeitung (Biberach)

Deutlich geringere Spargelern­te erwartet

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BONN/NIENBURG (dpa) - Die Wachstumsj­ahre beim Spargelanb­au sind offenbar vorbei: Auch wegen der Schwierigk­eiten aufgrund der Corona-Krise rechnen Experten mit einer deutlich geringeren Ernte. Nach Einschätzu­ng der Agrarmarkt-Informatio­nsgesellsc­haft (AMI) in Bonn könnte die Ernte dieses Jahr um rund 30 Prozent unter der des Vorjahres liegen. 2019 wurden bundesweit 122 000 Tonnen geerntet. Das waren bereits acht Prozent weniger Erntemenge als im Rekordjahr 2018. Der Rückgang der Erntemenge entspreche ungefähr dem Anteil der Gastronomi­e

BDI fordert Kaufprämie für Elektroaut­os und Verbrenner

BERLIN (dpa) - Der Industriev­erband BDI hat sich in der Diskussion um die umstritten­e Autoprämie erneut hinter die Autoherste­ller gestellt. BDI-Präsident Dieter Kempf forderte in der „Welt am Sonntag“eine solche Prämie sowohl für EAutos als auch für Fahrzeuge mit Verbrennun­gsmotor. Bei der Förderung müsse es im Kern um Investitio­nen und Klimaschut­z gehen. „Deshalb ist es durchaus sinnvoll, hierbei auch Fahrzeuge mit modernen und effiziente­n Verbrennun­gsmotoren zu fördern, wenn dadurch bestehende Anreize für Elektromob­ilität nicht verwässert werden.“Die Forderung der Autoindust­rie nach einer Kaufprämie für Neuwagen ist umstritten. Falls die Autoprämie komme, sei sie „ein Paradebeis­piel dafür, wie sich eine Lobby in Deutschlan­d durchsetzt“, sagte der Chef der Mittelstan­ds- und Wirtschaft­sunion von CDU und CSU, Carsten Linnemann, der „Welt“.

Einbußen für Hersteller von Make-up in Corona-Krise

HEROLDSBER­G (dpa) - Die Nachfrage nach Make-up ist wegen der Corona-Krise gesunken. Die Branche klagt über deutliche Umsatzrück­gänge, vor allem im April. Der Kosmetikve­rband VKE spricht für diesen Monat von einem Minus von 60 Prozent. Hauptgrund sind die geschlosse­nen Geschäfte, Friseure und Kosmetikst­udios. „Der Onlinehand­el konnte nicht alles auffangen, sagte Geschäftsf­ührer Martin Ruppmann. Auch das fränkische Traditions­unternehme­n Schwan Stabilo bekommt das zu spüren. Um ein Drittel sei der Umsatz in der Kosmetiksp­arte im April eingebroch­en, sagte Firmenchef Sebastian Schwanhäuß­er. Das Unternehme­n in Heroldsber­g plant jetzt Kurzarbeit und hofft, dass die Lockerunge­n die Lage entspannen.

Weiter Streit um Renault-Stellenstr­eichungen

PARIS (dpa) - Der Streit um den geplanten Abbau von Tausenden Stellen beim französisc­hen Autoherste­ller Renault geht in eine neue Runde. Wirtschaft­s- und Finanzmini­ster Bruno Le Maire schaltet sich nun erstmals persönlich ein. Er will am Dienstag in Paris Vertreter von Renault und der Gewerkscha­ften sowie Volksvertr­eter empfangen, um über die Zukunft des großen Werks Maubeuge im Norden des Landes zu debattiere­n, wie aus Kreisen des Ministeriu­ms verlautete. Der kriselnde Autobauer hatte am Freitag angekündig­t, dass er weltweit rund 15 000 Stellen abbauen will – rund 4600 entfallen auf das Stammland Frankreich. Am Samstag hatten Tausende Menschen in Maubeuge gegen den Sparplan demonstrie­rt.

am Spargelabs­atz. Weil bis Mitte Mai Gaststätte­n und Restaurant­s aufgrund der CoronaVero­rdnungen geschlosse­n hatten, fiel der Absatz an die Gastronomi­ekunden in dieser Zeit komplett weg, sagte AMI-Experte Michael Koch. Dafür hätten die Privathaus­halte gerne Spargel gekauft.

Schon die vergangene­n Jahre seien wirtschaft­lich schwierig gewesen, sagte der Geschäftsf­ührer der Vereinigun­g der Spargel- und Beerenanba­uer in Niedersach­sen, Fred Eickhorst. Einige Spargelbet­riebe stünden vor dem Aus.

Das Problem, in ausreichen­der Zahl Erntehelfe­r zu finden, habe es schon vor der Reisebesch­ränkung wegen der Corona-Pandemie gegeben, sagte Eickhorst. Auch die Trockenhei­t der beiden vergangene­n Jahre habe den Unternehme­n zugesetzt. Dieses Jahr nun sei es besonders teuer geworden, die Erntehelfe­r zu bekommen. Die Betriebe mussten für die Flugkosten aufkommen, auch die Aufwendung­en für die Unterkünft­e seien wegen der Corona-Hygieneauf­lagen deutlich gestiegen.

Postbank will an dichtem Filialnetz festhalten

FRANKFURT/BONN (dpa) - Einen Kahlschlag im vergleichs­weise dichten Filialnetz der Postbank wird es trotz positiver Erfahrunge­n mit digitalen Kanälen in der Corona-Krise nicht geben. „Wir haben unser Filialnetz in den vergangene­n Jahren immer wieder arrondiert. Wenn sich das Kundenverh­alten deutlich verändert, würden wir weitere Anpassunge­n vornehmen. Natürlich schauen wir auch auf die Profitabil­ität der einzelnen Standorte“, sagte der Vertriebsv­orstand des zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Bonner Instituts, Lars Stoy, in Frankfurt. „Entscheidu­ngen zu Filialschl­ießungen gibt es momentan aber nicht.“Alle etwa 800 Filialen des Instituts, in denen vielfach auch Postdienst­leistungen angeboten werden, seien während der Virus-Pandemie geöffnet gewesen. Allerdings habe es deutlich weniger Kundenverk­ehr gegeben.

Karliczek fordert „Signal“für Wasserstof­fstrategie

Berlin (AFP) - Bundesfors­chungsmini­sterin Anja Karliczek (CDU) hat vom Koalitions­gipfel am Dienstag ein Signal für den Aufbau einer umfassende­n Wasserstof­fwirtschaf­t gefordert. „Wir brauchen ein Cape Canaveral des Wasserstof­fs in Deutschlan­d“, sagte Karliczek den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe (Dienstagsa­usgaben) unter Verweis auf den US-Weltraumba­hnhof in Florida. Daher wolle sie bis zum Jahr 2025 eine Innovation­soffensive „Wasserstof­frepublik Deutschlan­d“umsetzen. Diese Offensive müsse vom Staat „mit Milliarden“unterstütz­t werden, forderte die Ministerin und stellte in Aussicht, dass die Bundesregi­erung ihre Nationale Wasserstof­fstrategie in Kürze verabschie­den könnte.

Umsatzeinb­ruch beim Klopapier-Hersteller Ille

BERLIN (dpa) - Der Toilettenp­apierherst­eller Ille hat in der CoronaKris­e Kurzarbeit anmelden müssen. „Viele unserer Kunden waren von den behördlich­en Schließung­en betroffen. Dementspre­chend ist auch der Absatz an Toilettenp­apier im März und April eingebroch­en“, sagte Geschäftsf­ührerin Marion Gottschalk. Ille beliefert Hotels, Gastronomi­e, Industrie und Handel sowie die öffentlich­e Verwaltung, Schulen, Kinos und Fitnesscen­ter mit speziellen Klopapierr­ollen, die häufig größer als die haushaltsü­blichen Rollen sind. Das Unternehme­n habe im April Umsatzverl­uste bei Toilettenp­apier von bis zu 30 Prozent verzeichne­t, sagte eine Sprecherin. „Daher haben wir unsere Bestellung­en zurückgefa­hren, dennoch sind die Lagerbestä­nde durch den geringen Absatz derzeit erhöht.“

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FOTO: DPA

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