Schwäbische Zeitung (Biberach)
Dank für ehrenamtliche Grabpfleger
Familien Zell und Rauch pflegen seit vielen Jahren das „Franzosengrab“bei Stafflangen
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STAFFLANGEN - Seit rund 75 Jahren pflegen die Familien Zell und Rauch vom Schienenhof das „Franzosengrab“auf dem Weg von Eggelsbach zum Schienenhof. Im Rahmen einer Fahrradtour mit den Rathausbediensteten hat Ortsvorsteher Helmut Müller den Familien Carina Rauch und Manfred Zell für ihr Engagement gedankt.
Die Gedenkstätte an dem Waldweg zwischen dem Stafflanger Ortsteil Eggelsbach und Schienenhof, das „Franzosengrab“, wie es im Volksmund genannt wird, erinnert an den 2. Oktober 1796. Es war die Schlacht bei Biberach zwischen der französischen Rheinarmee von Napoleon Bonaparte und den Österreichern unter Erzherzog Karl von Österreich. „Hier ruhen französische Krieger, gefallen in einem Gefecht mit den
ANZEIGE Österreichern 1796“, steht auf einem Schild, das an einem Metallkreuz angebracht ist. Die Grabstelle wurde ab dem Zweiten Weltkrieg von Maria
Zell aus dem Weiler Schienenhof gepflegt. Später übernahm ihr Sohn Manfred Zell die Pflege der Gedenkstätte. Mit saisonal abwechselnder Bepflanzung, gärtnerisch schön gestaltet, übernimmt seine Tochter Carina Rauch seit einigen Jahren die Pflege des „Franzosengrabs“.
Im Zweiten Weltkrieg seien die meisten Schulkameraden seiner Mutter Maria gefallen, wusste Manfred Zell. Und: „Dies war auch die Intention meiner Mutter, das ‚Franzosengrab‘ zu pflegen.“Für die Ortsverwaltung Stafflangen war es Anlass, Carina Rauch und Manfred Zell mit einem Obolus im Rahmen einer Radtour zu danken. „Es soll der Dank für euer Ehrenamt sein, also kein Kostenersatz“, sagte Helmut Müller in seiner Dankesrede. Das „Franzosengrab“sei ein Mahnmal für den Frieden „und soll ihn symbolisieren“.