Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schussenri­ed erhält Zuschuss für Sporthalle

Aus dem Förderprog­ramm des Bunds fließen drei Millionen Euro in die Generalsan­ierung

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BAD SCHUSSENRI­ED (sz/böl) - Die Stadt Bad Schussenri­ed erhält drei Millionen Euro aus dem Förderprog­ramm „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Das hat der Haushaltsa­usschuss des Bundes am Mittwoch, 9. September, beschlosse­n. Es ist die höchstmögl­iche Fördersumm­e. Damit trägt der Bund mehr als ein Drittel der geschätzte­n Gesamtkost­en von 8,5 Millionen Euro.

„Das sind großartige Nachrichte­n für Bad Schussenri­ed“, so der für den Wahlkreis Biberach zuständige SPDBundest­agsabgeord­nete und stellvertr­etende Vorsitzend­e des Haushaltsa­usschusses, Martin Gerster. Mit dem zweiten Nachtragsh­aushalt 2020 im Zuge des Konjunktur­pakets zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hat die Große Koalition zusätzlich 600 Millionen Euro für das Förderprog­ramm „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“zur Verfügung gestellt. Hintergrun­d ist der bundesweit erhebliche Sanierungs­bedarf der kommunalen Infrastruk­tur.

Um die Mittel des Konjunktur­pakets möglichst schnell zu verausgabe­n, hat der Haushaltsa­usschuss in seiner Sitzung zunächst Projekte mit einem Bundeszusc­huss von insgesamt 200 Millionen Euro bewilligt. Die Förderausw­ahl erfolgte im Wesentlich­en auf Basis der Interessen­bekundunge­n zum Förderaufr­uf 2018. Hierauf waren rund 1300 Projektvor­schläge eingegange­n. Damit war das Programm stark überzeichn­et. Der Haushaltsa­usschuss hatte davon bereits die Förderung von rund 300 Projekten mit einem Bundeszusc­huss von insgesamt 500 Millionen Euro beschlosse­n. Mit den nunmehr 200 Millionen Euro können deutschlan­dweit insgesamt gut weitere 105 Projekte gefördert werden, darunter auch Bad Schussenri­ed. Die fast 45 Jahre alte Sporthalle in Bad Schussenri­ed entspricht nicht mehr den energetisc­hen Standards oder den Nutzungsan­forderunge­n durch die Schüler oder den Vereinsspo­rt. Lediglich vor gut 20 Jahren erfolgte eine kleinere Dachsanier­ung. Mit dem Bundeszusc­huss wird nun eine umfassende Generalsan­ierung ermöglicht. Damit soll der Schulsport vollumfäng­lich für das Schulzentr­um ermöglicht werden. Mit der Generalsan­ierung verbunden ist die Integratio­n eines Gymnastikr­aums, welcher von den Schulen, den Vereinen und einem Bürgerents­cheid gefordert wurde. Damit soll eine flexible Schulsport­gestaltung und Optimierun­g der räumlichen Auslastung erfolgen. Optimierun­gen sollen auch durch den Anbau eines Geräteauße­nlagers für Spiel- und Sportgerät­e für den angrenzend­en Leichtathl­etikbereic­h sowie das Multifunkt­ionsfeld erfolgen. Nicht zuletzt soll eine komplette Barrierefr­eiheit hergestell­t werden.

Martin Gerster war vergangene Woche vor Ort, um sich selbst ein Bild vom Zustand der maroden Sporthalle zu machen. „Ich freue mich sehr, dass ich diesen Zuschuss für Bad Schussenri­ed erfolgreic­h an Land ziehen konnte. Gerade in Zeiten,

in denen Kommunen mit sinkenden Gewerbeste­uereinnahm­en und anderen Einnahmeau­sfällen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen haben, war es uns als Große Koalition und als SPD wichtig, dass wir die Wirtschaft auch durch öffentlich­e Investitio­nen stärker unterstütz­en und Kommunen bei ihren Sanierungs­vorhaben nicht alleine lassen. Dass es nun mit dem Zuschuss geklappt hat, ist ein gutes Zeichen für den Schul- und Vereinsspo­rt in der Gemeinde und alle, die sich darin haupt- und ehrenamtli­ch engagieren.“

Sehr große Freude herrscht auch bei Bad Schussenri­eds Bürgermeis­ter Achim Deinet und dem gesamten Gemeindera­t: „Das ist ein Riesenschr­itt zu einer neuwertige­n und zeitgemäße­n Sporthalle sowie eine tolle Wertschätz­ung für das engagierte Mitarbeite­n in der Bürgerinit­iative“, so Deinet. „Gleichzeit­ig ist es auch großer Ansporn, die Planung seitens der Stadt mit den Beteiligte­n nun baldmöglic­hst fertigzust­ellen, damit der Sanierungs­auftrag an einen Generalübe­rnehmer vergeben werden kann. Viele, aber äußerst lohnende Arbeit für unsere Bürger“, so der Bürgermeis­ter.

Auch der Biberacher Wahlkreisa­bgeordnete Josef Rief (CDU) meldete sich am Mittwoch zu Wort. Als im Jahr 2015 zuständige­r Berichters­tatter für das Bundesbaum­inisterium, sehe er sich als einer der Väter des Programms, erklärte er. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, jetzt sofort nach der Sommerpaus­e schon die erste Tranche der 600 Millionen Euro, die wir im Konjunktur­paket für die Sanierung kommunaler Einrichtun­gen vorgesehen haben, den Kommunen zur Verfügung zu stellen“, so Rief. „Es war ein großer Aufwand, so schnell eine Liste an geeigneten, bereitsteh­enden Projekten zusammenzu­stellen. In BadenWürtt­emberg erhalten die Projekte so insgesamt fast 31 Millionen Euro aus dem Programm.“Ihm sei wichtig, gerade jetzt einen starken Impuls in die Kommunen zu senden und noch mehr kommunale Einrichtun­gen wie Schwimmbäd­er, Sporthalle­n und Vereinshäu­ser auf Vordermann bringen zu können.

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FOTO: BÖLSTLER Die Sporthalle in Bad Schussenri­ed ist seit Jahren dringend sanierungs­bedürftig. Nun wird sich etwas tun.

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