Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neues Feuerwehrgebäude in Unteressendorf: Rohbau fertig
Freiwillige Feuerwehr will Anfang 2021 umziehen – Viele Eigenleistungen geplant
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UNTERESSENDORF - Das neue Unteressendorfer Feuerwehrgerätehaus ist im Rohbau fertiggestellt. Kurz vor den Handwerkerferien haben die Verantwortlichen Richtfest gefeiert. Anfang des neuen Jahres soll dann der Umzug stattfinden.
„Die Aufträge sind bis auf die Außenund Absauganlage vergeben“, sagt Architekt Michael Gapp vom Büro Gapp & Gapp in Warthausen. Mit den Kosten liege man derzeit rund 50 000 Euro unter dem Kostenvoranschlag und werde wohl mit etwa 770 000 Euro abrechnen. „Das Dach ist gedeckt, die Fenster eingebaut und der Trockenbauer ist momentan tätig“, so Gapp weiter. „Die kompletten Elektroarbeiten samt Planung werden von den Mitgliedern der Feuerwehr als Eigenleistung ausgeführt. Hier haben sie mit Elektroingenieur, Obermonteur und Installateuren einige Fachkräfte in den eigenen Reihen, sodass dies problemlos über die Bühne gehen wird. Das Gebäude soll Ende dieses Jahres fertig werden, die Außenanlagen im Frühjahr 2021.
Das eingeschossige, 29 mal 12 Meter große Gebäude bekommt eine Halle für zwei Fahrzeuge, Umkleideräume sowie Duschen und WCs, jeweils für Damen und Herren. Ein Abstellraum, ein Büro und ein großer Aufenthaltsraum beziehungsweise Lehrsaal mit rund 70 Quadratmetern sind im weiteren Raumangebot. „Die Räumlichkeiten werden dann allen neuen Vorschriften des Feuerwehrwesens entsprechen“, sagt der Hochdorfer Gesamtfeuerwehrkommandant Patrick Christ. Christ ist zugleich stellvertretender Kommandant in Unteressendorf.
Bereits bei den Gründungsarbeiten des Gebäudes Anfang Dezember 2019 haben die Feuerwehrkameraden den 80 Zentimeter tiefen Bodenaustausch in Eigenleistung gemacht sowie das Geotextil und das Kies eingebaut und verdichtet, erzählt der Unteressendorfer Kommandant Michael Aicher. „Wir haben derzeit 27 aktive Feuerwehrmänner mit einem Altersschnitt von 36 Jahren. Es ist eine tolle, kameradschaftliche Truppe mit starkem Zusammenhalt. Bei den Elektroarbeiten und den Außenanlagen werden wir uns ebenfalls stark einbringen, um die Kosten zu drücken“, sagte er. Von einem Umzug geht Aicher im Frühjahr 2021 aus. Die Einweihung des Gebäudes soll im Sommer 2021 erfolgen, zusammen mit dem spätestens im August ausgelieferten neuen mittleren Löschfahrzeug (MLF), welches bereits für rund 230 000 Euro bestellt ist.
Bereits vor Jahren hat sich der Hochdorfer Gemeinderat für den Erhalt aller Feuerwehrstandorte in Hochdorf, in Schweinhausen und in Unteressendorf ausgesprochen. Die Größe des derzeitigen Feuerwehrgerätehauses im Gemeindehaus Unteressendorf entspricht aber schon länger nicht mehr den geltenden Vorschriften.
Wenn das alte, 1985 in Dienst gestellte Fahrzeug 2021 durch ein neues MLF ersetzt wird, ist ein Abstellen dieses Fahrzeuges wegen der zu geringen Sturzhöhe in diesem Gebäude nicht mehr möglich. Der Gemeinderat hat sich nach Ausloten mehrerer Möglichkeiten für einen Neubau auf dem ortsnahen, gemeindeeigenen Bolz- und Festplatz ausgesprochen. An dieser Stelle wurde in den 1950erJahren für die B-30-Umgehung mehrere Meter tief Kies abgebaut und später wieder mit Erdaushub verfüllt.
Bei ihren monatlichen Proben machen die Feuerwehrkameraden immer eine Stippvisite am neuen Standort, um sich über den Baufortschritt zu informieren. In den neuen Schächten der Abwasserbeseitigung des Gebäudes haben sie mehrfach die Bergung einer Person aus einem Schacht geübt.
Kommandant Aicher und sein Stellvertreter Christ sagen übereinstimmend: „Unsere Feuerwehrleute freuen sich schon heute auf den Umzug ins neue Gebäude. Dann wird es endlich genügend Platz geben und alles ist kompakt beisammen.“