Schwäbische Zeitung (Biberach)
Steinle schießt Laupheim ins Viertelfinale
Fußball, WFV-Pokal, Achtelfinale: Laupheim gewinnt 6:5 im Elfmeterkrimi gegen Freiberg
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LAUPHEIM - Der FV Olympia Laupheim steht unter den letzten Acht des WFV-Pokals. Der Fußball-Landesligist schlug am Mittwoch überraschend den Oberligaspitzenclub SGV Freiberg mit 6:5 (2:2,1:1) nach Elfmeterschießen.
Der Jubel kannte keine Grenzen, alles rannte auf Stefan Steinle zu, der den entscheidenden Elfmeter sicher verwandelt hatte. „Ich war froh , dass es geklappt hat. Auf dem Weg zum Punkt war ich schon etwas nervös“, bekannte Steinle. Überraschend angetreten war auch Keeper Paul Brünz. „Wenn keiner will, dann schieße ich.“Und es klappte. Der Gegner der Olympia im Viertelfinale steht noch nicht fest.
Gerade mal sechs Minuten waren gespielt und die Fans der Olympia hatten schon den Torschrei auf den Lippen. Aber Freibergs Keeper Sven Burhardt zeigte mit seinen 37 Jahren zweimal eine überragende Reaktion und wehrte die Schüsse von Hannes Pöschl und Lukas Engel, die plötzlich frei vor ihm gestanden waren, ab. Der Oberligazweite vom Neckar hatte Glück gehabt, versuchte fortan selbst in Führung zu gehen und für klare Verhältnisse zu sorgen.
Nach 18 Minuten zog David Müller aus 20 Metern ab, der Ball strich über die Querlatte. Laupheim musste sich zunehmend ums Verteidigen kümmern und konnte den Führungstreffer der Gäste nicht verhindern. Aaron Nikansah hatte sich auf dem rechten Flügel durchgesetzt, flankte nach innen und Dean Melo brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten. Freiberg drückte jetzt aufs Tempo, Laupheims Torhüter Paul Brünz fischte einen Schuss von Rodrigues de Freitas aus dem Winkel (30.).
Im Gegenzug prüfte Pöschl mit einem Flachschuss den Gästetorwart. Den anschließenden Eckball nahm Nick Seemann auf und schlenzte den Ball Richtung Tordreieck. Burkhardt geriet ins Staunen und hatte das Nachsehen. Laupheim hatte ausgeglichen. Das 1:1 hatte bis zur Pause Bestand. Und das nicht unverdient für die Olympia.
Nach dem Seitenwechsel versuchte Freiberg den Druck zu erhöhen. Trainer Evangelos Sbonias brachte zwei frische Leute. Allerdings blieb Torjäger Marco Grüttner weiter auf der Bank. Und nach 51 Minuten köpfte Kapitän Volkan Celiktas eine Flanke zum 1:2 ins lange Eck. Auch Laupheims Trainer Stefan Wiest wechselte doppelt aus: Stefan Steinle und Jonas Dress sollten wieder eine klare Linie ins Spiel der Olympia bringen. Noch war schließlich mehr als eine halbe Stunde zu spielen. Zwingende Torchancen für Blau-Weiß blieben aus. Freiberg kontrollierte das Spiel, Strafraumszenen waren aber auch hier Mangelware.
Der Gast wollte offensichtlich nicht mehr als ins Viertelfinale des Pokals einziehen – egal wie. Spielerische Akzente des SGV waren kaum zu sehen. Möglicherweise auch den hohen Temperaturen und Platzverhältnissen im Olympia-Stadion geschuldet. Und das rächte sich. Die erste echte Chance im zweiten Durchgang nutzte die Olympia zum erneuten Ausgleich. Zwei Minuten vor Schuss nahm Steinle einen Abpraller nach einem Kopfball des ebenfalls eingewechselten Philipp Fischer auf und setzte ihn in die Maschen.
Freiberg wurde für seine Lethargie bestraft. Verlängerung war angesagt. Routinier Dominik Salz zielte nach 98 Minuten drüber. Fünf Minuten später, die Seiten waren gewechselt worden, musste Melo das 3:2 für Freiberg schießen, doch aus fünf Metern brachte er den Ball nicht über die Linie. Und nochmals Melo. Allein vor Brünz blieb der Laupheimer Keeper Sieger (112.).
Elfmeterschießen. Freiberg verschießt zweimal, bei Laupheim trifft Steinle zum entscheidenden 6:5, nachdem schon Pöschl, Ludwig und Keeper Brünz verwandelt hatten. Der Fehlschuss von Kapitän Lukas Mangold spielt keine Rolle mehr. „Unter dem Strich haben wir nicht unverdient gewonnen“, bilanzierte ein glücklicher Trainer Stefan Wiest. „Freiberg war zwar spielerisch besser, aber wir haben gut dagegengehalten und in der Verlängerung auch das nötige Glück gehabt.“
FV Olympia Laupheim – SGV Freiberg 6:5 n. E. (2:2, 2:2, 1:1). Tore: 0:1 Dean Melo (27.), 1:1 Nick Seemann (32.), 1:2 Volkan Celiktas (51.), 2:2 Stefan Steinle (88.). SR: Marc Philip Eckermann (Winnenden). Z.: 300.
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