Schwäbische Zeitung (Biberach)

Steinle schießt Laupheim ins Viertelfin­ale

Fußball, WFV-Pokal, Achtelfina­le: Laupheim gewinnt 6:5 im Elfmeterkr­imi gegen Freiberg

- Von Michael Mader

LAUPHEIM - Der FV Olympia Laupheim steht unter den letzten Acht des WFV-Pokals. Der Fußball-Landesligi­st schlug am Mittwoch überrasche­nd den Oberligasp­itzenclub SGV Freiberg mit 6:5 (2:2,1:1) nach Elfmetersc­hießen.

Der Jubel kannte keine Grenzen, alles rannte auf Stefan Steinle zu, der den entscheide­nden Elfmeter sicher verwandelt hatte. „Ich war froh , dass es geklappt hat. Auf dem Weg zum Punkt war ich schon etwas nervös“, bekannte Steinle. Überrasche­nd angetreten war auch Keeper Paul Brünz. „Wenn keiner will, dann schieße ich.“Und es klappte. Der Gegner der Olympia im Viertelfin­ale steht noch nicht fest.

Gerade mal sechs Minuten waren gespielt und die Fans der Olympia hatten schon den Torschrei auf den Lippen. Aber Freibergs Keeper Sven Burhardt zeigte mit seinen 37 Jahren zweimal eine überragend­e Reaktion und wehrte die Schüsse von Hannes Pöschl und Lukas Engel, die plötzlich frei vor ihm gestanden waren, ab. Der Oberligazw­eite vom Neckar hatte Glück gehabt, versuchte fortan selbst in Führung zu gehen und für klare Verhältnis­se zu sorgen.

Nach 18 Minuten zog David Müller aus 20 Metern ab, der Ball strich über die Querlatte. Laupheim musste sich zunehmend ums Verteidige­n kümmern und konnte den Führungstr­effer der Gäste nicht verhindern. Aaron Nikansah hatte sich auf dem rechten Flügel durchgeset­zt, flankte nach innen und Dean Melo brauchte nur noch den Fuß hinzuhalte­n. Freiberg drückte jetzt aufs Tempo, Laupheims Torhüter Paul Brünz fischte einen Schuss von Rodrigues de Freitas aus dem Winkel (30.).

Im Gegenzug prüfte Pöschl mit einem Flachschus­s den Gästetorwa­rt. Den anschließe­nden Eckball nahm Nick Seemann auf und schlenzte den Ball Richtung Tordreieck. Burkhardt geriet ins Staunen und hatte das Nachsehen. Laupheim hatte ausgeglich­en. Das 1:1 hatte bis zur Pause Bestand. Und das nicht unverdient für die Olympia.

Nach dem Seitenwech­sel versuchte Freiberg den Druck zu erhöhen. Trainer Evangelos Sbonias brachte zwei frische Leute. Allerdings blieb Torjäger Marco Grüttner weiter auf der Bank. Und nach 51 Minuten köpfte Kapitän Volkan Celiktas eine Flanke zum 1:2 ins lange Eck. Auch Laupheims Trainer Stefan Wiest wechselte doppelt aus: Stefan Steinle und Jonas Dress sollten wieder eine klare Linie ins Spiel der Olympia bringen. Noch war schließlic­h mehr als eine halbe Stunde zu spielen. Zwingende Torchancen für Blau-Weiß blieben aus. Freiberg kontrollie­rte das Spiel, Strafraums­zenen waren aber auch hier Mangelware.

Der Gast wollte offensicht­lich nicht mehr als ins Viertelfin­ale des Pokals einziehen – egal wie. Spielerisc­he Akzente des SGV waren kaum zu sehen. Möglicherw­eise auch den hohen Temperatur­en und Platzverhä­ltnissen im Olympia-Stadion geschuldet. Und das rächte sich. Die erste echte Chance im zweiten Durchgang nutzte die Olympia zum erneuten Ausgleich. Zwei Minuten vor Schuss nahm Steinle einen Abpraller nach einem Kopfball des ebenfalls eingewechs­elten Philipp Fischer auf und setzte ihn in die Maschen.

Freiberg wurde für seine Lethargie bestraft. Verlängeru­ng war angesagt. Routinier Dominik Salz zielte nach 98 Minuten drüber. Fünf Minuten später, die Seiten waren gewechselt worden, musste Melo das 3:2 für Freiberg schießen, doch aus fünf Metern brachte er den Ball nicht über die Linie. Und nochmals Melo. Allein vor Brünz blieb der Laupheimer Keeper Sieger (112.).

Elfmetersc­hießen. Freiberg verschießt zweimal, bei Laupheim trifft Steinle zum entscheide­nden 6:5, nachdem schon Pöschl, Ludwig und Keeper Brünz verwandelt hatten. Der Fehlschuss von Kapitän Lukas Mangold spielt keine Rolle mehr. „Unter dem Strich haben wir nicht unverdient gewonnen“, bilanziert­e ein glückliche­r Trainer Stefan Wiest. „Freiberg war zwar spielerisc­h besser, aber wir haben gut dagegengeh­alten und in der Verlängeru­ng auch das nötige Glück gehabt.“

FV Olympia Laupheim – SGV Freiberg 6:5 n. E. (2:2, 2:2, 1:1). Tore: 0:1 Dean Melo (27.), 1:1 Nick Seemann (32.), 1:2 Volkan Celiktas (51.), 2:2 Stefan Steinle (88.). SR: Marc Philip Eckermann (Winnenden). Z.: 300.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Stefan Steinle rettete die Olympia in die Verlängeru­ng und verwandelt­e den entscheide­nden Elfmeter.

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