Schwäbische Zeitung (Biberach)
Unterschiedliche Ziele
Frauenfußball, Landesliga II: SV Reinstetten startet mit einem Heimspiel in die Saison – FC Bellamont gastiert im Aufsteigerduell beim FC Rottenburg
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BIBERACH - Der SV Reinstetten geht die Spielzeit 2020/21 in der Frauenfußball-Landesliga II mit dem Saisonziel Nichtabstieg an. Der zweite Vertreter aus dem Bezirk Riß, der Aufsteiger FC Bellamont, peilt derweil einen Platz in der oberen Tabellenhälfte an. Der SVR empfängt zum Auftakt die SG Altheim (Anstoß: Sonntag, 11 Uhr), der FCB gastiert im Aufsteigerduell beim FC Rottenburg (Sonntag, 11 Uhr).
SV Reinstetten: „Es war eine unbefriedigende ● Vorbereitung. Es gab und gibt viele Verletzte, vor allem aus dem Offensivbereich. Daher konnten wir in diesem Bereich kaum arbeiten“, sagt Erich Kraus, der in seine dritte Saison als Trainer des SV Reinstetten geht. Anja Fakler, Sophia Ströbele, Aylin Rapp, Alexa Schoch und Julia Quast – alles Spielerinnen aus dem Offensivbereich – fallen laut Erich Kraus auf nicht absehbare Zeit verletzt aus, ebenso die Defensivkräfte Lea Maier und Julia Haas. Wegen der vielen Verletzten hätte der SVR auch das Erstrundenspiel im WFV-Pokal gegen den SV Alberweiler absagen müssen.
„Die Aussichten sind momentan nicht gut mit Blick auf den Saisonstart. Die Ausfälle können wir aktuell nicht gleichwertig kompensieren“, so der SVR-Trainer. Hinzu kommt noch das Karriereende von Toptorjägerin Julia Hartmann. Dies sei ebenso ein „nicht kompensierbarer Verlust“. Nun müssten die vielen Nachwuchsspielerinnen, die im Sommer in den Aktivenbereich aufgerückt seien, schon früher als geplant in der „Ersten“ran. „Eigentlich sollten diese langsam aufgebaut werden“, so der SVR-Coach. Bisher hätten sich alle Nachwuchsspielerinnen sehr gut präsentiert, seien sehr motiviert bei der Sache. „Sie brauchen aber noch Zeit“, sagt Erich Kraus.
Entsprechend zurückhaltend ist aufgrund der Situation auch das Saisonziel „Nichtabstieg“vonseiten des Vereins formuliert worden. „Wir müssen auf absehbare Zeit einfach das beste aus der Situation machen und in den relativ wenigen Spielen vor der Winterpause möglichst viele Punkte holen“, so der SVR-Coach. Drei Direktabsteiger gibt es am Saisonende, der Viertletzte muss in die Relegation.
Im Saisonauftaktspiel gegen die SG Altheim sieht Erich Kraus seine Mannschaft als klaren Außenseiter. „Altheim zähle ich zu den stärkeren Mannschaften in der Liga“, sagt er. „Wir müssen schauen, dass wir defensiv gut stehen und wollen versuchen, einige offensive Nadelstiche zu setzen. Wenn wir einen Punkt holen, dann wären wir schon zufrieden.“
FC Bellamont: Sehr zufrieden ● zeigt sich Daniel Brücher mit der ersten Vorbereitung als Cheftrainer des FC Bellamont. „Die Trainingsbeteiligung ist sehr gut, im Schnitt waren bisher 18 bis 20 Spielerinnen pro Einheit mit dabei. Alle haben gut mitgezogen“, sagt der 31Jährige. „Die Leistungen in den sechs Testpielen waren auch okay. Alle sind fit.“Elena Ries habe sich am vergangenen Sonntag allerdings das Knie verdreht. „Es ist offen, ob sie zum Saisonstart dabei sein kann“, so Daniel Brücher.
Der einzige Zugang – Tabea Gropper ist aus der eigenen Jugend aufgerückt – habe sich sehr gut gemacht in der Vorbereitung. „Sie ist trotz ihres jungen Alters schon sehr weit und hat das Zeug zur Stammspielerin“, sagt der FCB-Cheftrainer. Darüber hinaus gebe es weitere „gefühlte Zugänge“. Kapitänin Simona Uetz habe nach einem Kreuzbandriss die komplette Vorbereitung mitmachen können. Auch Mara Eschbach und Franziska Renz seien nach langer Verletzung wieder voll einsatzbereit.
Den Gesamteindruck der Vorbereitung trübt laut Daniel Brücher auch nicht die 2:5-Niederlage in Runde zwei des WFV-Pokals gegen den FV Asch-Sonderbuch. „Die Mannschaft hat sich in dem Spiel auf Augenhöhe mit dem höherklassigen Verbandsligisten gezeigt“, so der FCB-Cheftrainer. „Trotz der Niederlage war es leistungsmäßig ein Schritt in die richtige Richtung. Im Endeffekt zählt auch nur die Liga.“
Zuletzt spielte der FC Bellamont in den Spielzeiten 2012/13 und 2013/ 14 in der Landesliga. „Diesmal soll der Aufenthalt in der Landesliga langfristig sein. Die Mannschaft hat auch das Potenzial dazu“, sagt Daniel Brücher. Dementsprechend durchaus ambitioniert lautet auch das Saisonziel des Aufsteigers: „obere Tabellenhälfte“.
Den Auswärtsgegner am ersten Spieltag, den Aufsteiger FC Rottenburg, schätzt der 31-Jährige ähnlich stark ein wie seine Mannschaft. „Wir werden auf einem ungewohnten Kunstrasen spielen. Nichtsdestotrotz ist es das klare Ziel, nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren“, so Daniel Brücher. „Am besten wäre natürlich ein Auswärtssieg. Dafür werden wir alles geben. Die Mannschaft ist schon heiß auf das Spiel. Endlich geht es wieder um Punkte.“