Schwäbische Zeitung (Biberach)
Verbesserungen für Radler und Fußgänger
Mit kleinen Maßnahmen soll am Zeppelinring nächstes Jahr viel bewirkt werden
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BIBERACH - Eine Großbaustelle wird es nicht – für viele Radfahrer, aber auch manche Fußgänger dürfte das, was die Stadt Biberach nun am Zeppelinring plant, aber eine bedeutende Verbesserung darstellen. Zwei kleine Knackpunkte galt es allerdings noch aus dem Weg zu räumen.
Entlang des Zeppelinrings in nördlicher Fahrtrichtung gibt es bislang noch keinen durchgehenden Radweg. Teilabschnitte, die in den vergangenen Jahren geschaffen wurden, sollen nächstes Jahr miteinander zu einer durchgängigen Strecke verbunden werden. Nur dann kann diese auch als Radweg ausgewiesen werden. So soll an den Einmündungen von Breslau- und Neherstraße der Radweg als Furt mit roter Farbe auf die Fahrbahn markiert werden, die dem Radfahrer an den beiden Stellen Vorfahrt gibt. Vor der Einmündung Breslaustraße wird der Radweg am Zeppelinring an den Fahrbahnrand verschwenkt. Dazu wird dieser auf einer Länge von rund 15 Metern in Richtung Kreissparkasse versetzt. Dafür muss entweder einer der dort befindlichen Kurzzeitparkplätze
oder der Baum an der Einmündung weichen.
In der Breslaustraße entfällt dann der Zweirichtungsradweg zu den Schulen hin. In Nordrichtung radeln die Schüler künftig bis zur Einmündung Breslaustraße und biegen dann rechts bevorrechtigt in Richtung Schulen ab. In Südrichtung, zur Einmündung hin, sollen die Schüler mit dem Rad den dortigen Gehweg benutzen dürfen, so der Plan der Stadtverwaltung.
Mit diesen Maßnahmen waren am Montag alle Stadträte im Bauausschuss einverstanden. Diskussionen gab es allerdings bei zwei weiteren Punkten. Punkt eins: Der Plan der Verwaltung ist bislang, den Radverkehr vor der Kreuzung Zeppelinring/Ulmer-Tor-Straße/Bismarckring (Ärztehaus) über eine etwa 23 Meter lange Einfädelspur wieder auf die AutoRechtsabbiegerspur zurückzuführen. Ein eigener Fahrstreifen für Radler könne aufgrund der nur sieben Meter breiten Fahrbahn und dem hohen Linienbusanteil, der dort in Richtung ZOB unterwegs ist, nur schwer ausgewiesen werden, so die Verwaltung. Das bedeutet allerdings, dass der Radfahrer bei sich zurückstauendem Verkehr
erst mit dem Autofahrer Blickkontakt aufnehmen muss, um vom Radweg auf die Straße einzufädeln. Ungeübte Radfahrer sollten deshalb den Gehweg benutzen, so die Empfehlung.
Dieser Vorschlag stieß bei Grünen und SPD auf keine Gegenliebe, weil das Einfädeln dadurch doch sehr gefährlich wird. Silvia Sonntag (Grüne) schlug vor, die Mittelinsel für Fußgänger, die sich dort befindet, zu entfernen. „Dann haben wir Platz für eine Auto-Fahrspur und daneben für eine eigene Fahrradspur.“Für rechtsabbiegende Radfahrer könne man zudem eine eigene Grünphase einrichten. Heidrun Drews (SPD) wollte wegen dieses Punkts die ganze Maßnahme vertagen. Auch sie sprach sich für die Entfernung der Fußgängerinsel zugunsten einer Fahrradspur aus. „Dieser Vorschlag ist neu, er hat Charme, deshalb sollte man ihn weiterverfolgen“, schloss sich auch Hubert Hagel (CDU) an.
Elke Fischer vom Stadtplanungsamt wandte ein, dass man sich für diese Idee bereits eine Absage des Tiefbauamts geholt habe, weil der Geradeausverkehr dann vor der Ampel zu weit links stehe und bei der Weiterfahrt
einen Bogen nach rechts fahren müsse. Baubürgermeister Christian Kuhlmann regte aber an, die vorgeschlagene Variante prüfen zu lassen, wenn dem Rest der Maßnahme zugestimmt werde, was der Ausschuss dann auch einstimmig tat.
Punkt zwei: Mit dem Beschluss verbunden ist auch der Bau einer Querungshilfe für Fußgänger samt einer Mittelinsel auf dem Zeppelinring, einige Meter nördlich der Einmündung Viehmarktstraße. Diese Querung soll den Fußgängern aus und in Richtung der Wohnhäuser am Prinz-EugenWeg eine schnellere Verbindung zur Altstadt ermöglichen. Hier äußerten Petra Romer-Aschenbrenner (CDU) und Magdalena Bopp (Freie Wähler) zunächst Zweifel, ob eine weitere Verkehrsinsel auf dem Zeppelinring an dieser Stelle nicht für weitere Staus in den Stoßzeiten sorge. Die Mittelinsel werde zum Großteil auf die bereits heute vorhandene Sperrfläche in diesem Bereich gesetzt, sagte Elke Fischer. „Es gehen keine größeren Fahrbahnflächen verloren und man muss auch nicht drum herum fahren.“Man nehme zu Protokoll, dass die Fußgängerinsel auf der Sperrfläche liegen müsse, sagte Kuhlmann hier zu.