Schwäbische Zeitung (Biberach)
Trotz Pandemie hohe Nachfrage nach Festbräu
Schussenrieder Brauerei setzt 2020 auf bewährte Produkte – Wie sich der Absatz entwickelt hat
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BAD SCHUSSENRIED - Feste gibt es in diesem Pandemie-Jahr nur wenige. Dennoch verkauft die Schussenrieder Brauerei ab sofort wieder ihr Festbräu. „Für uns war klar, dass wir das Festbräu trotzdem brauen, denn wir hatten zahlreiche Vorbestellungen“, erklärt Brauereichef Michael Ott seine Strategie. Es sei ein süffiges Bier, das etwas höher eingebraut sei, mit 5,6 Prozent, gar nicht so sehr gedacht für die Feste im Sommer, sondern eher für die kälteren und besinnlichen Tage im Herbst und Winter.
Zusammen mit seinem Braumeister habe er die Rezeptur für das Getränk vor fünf Jahren entwickelt. „Unsere Erfahrung ist, dass gerade zu Weihnachten und während der Feiertage die Menschen sich gerne etwas gönnen und da passt dieses
Bier“, so Ott. Das Festbräu ist auf dem Markt seit dem 1. Oktober und es verkaufe sich im Getränkemarkt und in der Gastronomie sehr gut. Gerade in diesem Krisenjahr sei es gut, auf Bewährtes zu setzen – und das Festbräu gehöre inzwischen fest zum Sortiment der Schussenrieder Brauerei dazu.
Insgesamt blickt Ott mit gemischten Gefühlen auf das Jahr zurück. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie werde deutlich mehr Bier zu Hause konsumiert, „das spüren wir im Umsatz“, so Ott. Den Flaschenbierumsatz im Einzel- und Getränkehandel habe die Schussenrieder Brauerei während der ersten kritischen Phase im Frühjahr im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent steigern können. Demgegenüber stehe allerdings im gleichen Zeitraum ein Einbruch im Absatz in der Gastronomie um rund 20 Prozent. „Durch das gute Wetter im Sommer haben wir danach einiges wettmachen können, da die Menschen gerne in die Biergärten gesessen sind“, sagt Ott.
Insgesamt sei es jedoch ein recht durchwachsenes Jahr gewesen, da auch fast alle Feste ausfielen, auf denen sonst viel Bier konsumiert werde. „Und jetzt, für den Herbst und Winter, gibt es immer noch keine Entwarnung und wir wissen nicht, was kommt. Möglich, dass bei steigenden Infektionszahlen die Gastronomie wieder schließt, das wäre nicht gut für uns“, bilanziert er. Es seien unsichere Zeiten für die Brauereibranche. Trotz allem blickt der Brauereichef positiv in die Zukunft. Dem Unternehmen gehe es gut.
Bewusst setzt die Schussenrieder Brauerei beim Marketing des Festbräus auf Tradition und Regionalität: Abgebildet auf dem in dunkelblau und gold gehaltenen Etikett sind die Dorfkirche Steinhausen und das Museumsdorf Kürnbach, stellvertretend für alle kulturellen Einrichtungen in Oberschwaben.