Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ladenetz für E-Autos in der Region wächst
23 E-Ladesäulen sind neu dazugekommen – Wo sie stehen und wer sie gebaut hat
●
EBERHARDZELL/REGION - Das Ladenetz für E-Autos in Deutschland wächst. Vor allem in den Großstädten steigt die Zahl der Ladestationen. Doch auch im ländlichen Raum tut sich einiges. In einem gemeinsamen Projekt haben elf Mitgliedskommunen des Vereins Regionalentwicklung Mittleres Oberschwaben (REMO) eine moderne E-Ladeinfrastruktur mit insgesamt 23 Ladesäulen und 46 Ladepunkten im öffentlichen Raum geschaffen. Im Landkreis Biberach mit dabei ist die Gemeinde Eberhardzell.
In Deutschland gibt es deutliche Fortschritte beim Aufbau von Ladepunkten für Elektroautos – aber noch große regionale Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Energieverbands BDEW, der diese Anfang des Jahres vorlegte. Insgesamt gab es laut dieser Auswertung in Deutschland Ende 2019 rund 24 000 öffentliche Ladepunkte – und das sind fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist eine gute Nachricht für alle Besitzer von EAutos
und für die Bundesregierung, denn diese hat es sich auf die Fahnen geschrieben, dass mittelfristig diese neue Technologie Diesel und Benziner ablösen soll. Und nicht zuletzt spielt das Thema Elektromobilität auch eine zentrale Rolle im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung.
In Eberhardzell können in Zukunft Besitzer von E-Autos ihre Fahrzeuge auf dem neuen Parkplatz neben der früheren Gaststätte Post aufladen. Bürgermeister Guntram Grabherr freut sich, dass es nun auch mitten im Hauptort eine Lademöglichkeit gibt. Er ist sich sicher, dass sich die neue Technologie in den nächsten Jahren immer mehr durchsetzen wird. Bisher gibt es in der Gesamtgemeinde nur in Oberessendorf, an der Tankstelle an der B 30, eine E-Ladesäule. „Der große Vorteil war dieses Mal, dass die REMO-Geschäftsstelle stellvertretend für alle Mitgliedskommunen den Förderantrag gestellt hat, das hat vieles erleichtert“, erläutert er die Vorgehensweise. Es sei richtig und wichtig, die Energiewende im Bereich
Elektromobilität gemeinsam voranzutreiben. Nur so werde sich etwas verändern.
Nach dem positiven Förderbescheid aus dem ersten Aufruf des Bundesprogramms für Ladeinfrastruktur führte die REMO-Geschäftsstelle in Kooperation mit dem Netzwerk Oberschwaben eine EUAusschreibung durch, aus der die Bietergemeinschaft aus EnBW (Biberach) und Stadtwerk am See (Friedrichshafen) den Zuschlag für den Auftrag erhielt. Insgesamt rund 175 500 Euro Bundesfördermittel sind in die Errichtung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge geflossen, die Städte und Gemeinden selbst haben rund 271 000 Euro investiert. Die Ladesäulen müssen gemäß den Förderbedingungen sechs Jahre öffentlich zugänglich sein und mit 100 Prozent erneuerbarer Energie gespeist werden. Für Service und Betrieb in dieser Zeit ist ebenfalls die Arbeitsgemeinschaft aus EnBW und Stadtwerk am See verantwortlich.
Für den Remo-Vorsitzenden Daniel Steiner ist die Elektromobilität ein wichtiger Teil der Energiewende.
„Damit sie zum Erfolg wird, brauchen wir gerade im ländlichen Raum eine flächendeckende Ladeinfrastruktur“, ist der Bürgermeister von Wolpertswende überzeugt. Die Standorte der neuen E-Ladesäulen seien so gewählt worden, dass sie für Pendler attraktiv seien und sich die Ladezeiten gut mit Einkäufen, Erledigungen, bei Veranstaltungen oder auch einer kurzen Pause in der Gastronomie nutzen ließen.
Der Zugang an den E-Ladesäulen erfolgt über die Smartphone-App EnBW mobility+ oder über eine Ladekarte, die bei den Betreibern geordert werden kann. Je nach Fahrzeugtyp und Fahrweise können innerhalb einer halben Stunde bis zu 70 Kilometer Reichweite nachgeladen werden, an der DC-Station sogar bis zu 150 Kilometer.
Und das sind die neuen Standorte: Aulendorf, Bad Waldsee, Ebersbach-Musbach, Horgenzell, Hoßkirch, Ostrach, Wolpertswende, Altshausen, Fronreute, Eberhardzell und Bad Saulgau.