Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kurz berichtet
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Zwei große Portionen goldenen Schwungs
Maximilian Levy legte die rechte Hand aufs Herz und lauschte innig den Klängen der Hymne. Nach seinem Coup mit Doppelgold bei der Bahnrad-EM in Plowdiw war der 33-jährige Cottbuser gerührt. Als einziger deutscher Starter hatte er viele Widrigkeiten auf sich genommen, am Ende zahlte es sich aus. „Man denkt in einem solchen Moment auch daran, wie viel Zeit man investiert hat“, sagte Levy. „Es war eine Superreise.
Ich bin überglücklich. Das gibt Schwung für die Olympischen Spiele in Tokio.“Der Bund Deutscher Radfahrer hatte wegen der Corona-Gefahr in Plowdiw sein komplettes Team von der EM zurückgezogen. Levy aber hielt an seinem Traum fest und fuhr nach Absprache mit dem Verband auf eigene Faust ins bulgarische Risikogebiet. „Es lohnt sich immer, für seine Visionen zu kämpfen“, befand er nun, da er nach Gold im Sprint („Das war schon cool herausgefahren“) auch im Keirin gewonnen hatte. Finalgegner beide Male: der Russe Denis Dmitrijew. (SID)
Ohne Touch bleibt Ovtcharov ohne Chance
Nach der 18. Niederlage im 18. Duell mit dem übermächtigen Weltmeister und Olympiasieger ärgerte sich Dimitrij Ovtcharov (Foto: dpa) über sich selbst. „Ich bin schon etwas traurig, denn ich habe es gegen Ma Long leider nicht geschafft, auch nur ansatzweise mein bestes Tischtennis zu spielen“, sagte Ovtcharov nach seinem 1:4-Viertelfinalaus beim Weltcup in Weihai. Dass der dreimalige Einzel-Weltmeister und Rio-Olympiasieger Ma Long zu schlagen ist, bewies am Sonntag dessen Landsmann
Fan Zhendong. Der Weltranglistenerste verteidigte im rein chinesischen Finale seinen Titel mit einem 4:3 (3:11, 11:8, 11:3, 11:6, 7:11, 7:11, 11:9). Ovtcharov konnte nach der Corona-Pause auf diesem Niveau nicht mithalten. „Nach der langen Zeit ohne internationale Vergleiche“fehle ihm „einfach noch der Touch“, so der 32-Jährige vom russischen Spitzenclub Fakel Orenburg. Er sei sich sicher, „deutlich besser spielen“zu können. (SID)
Kein Lachen, kein Weinen – ein WM-Titel!
Der spanische Motorrad-Pilot Joan Mir (Foto: dpa) ist neuer MotoGP-Weltmeister. Dem 23-Jährigen genügte beim vorletzten Saisonrennen in Valencia ein siebter Platz zum Titelgewinn. Der Suzuki-Pilot tritt die Nachfolge seines Landsmanns Marc Márquez (Honda) an, der die Saison nach einem Sturz beim Auftaktrennen in Jerez frühzeitig beenden musste. Für Mir ist es der erste WM-Triumph in der Königsklasse, 2017 hatte er den Titel in der Moto3 gewonnen. „Es ist einfach unglaublich. Ich habe keine Worte dafür“, sagte Mir. „Ich kann nicht lachen, ich kann nicht weinen, es ist eine Mischung der Emotionen. Wenn man sein ganzes Leben dafür kämpft, kann man es nicht beschreiben.“Der Zahlinger Stefan Bradl (Honda) belegte in Valencia den 14. Platz. In der Moto2-Klasse erreichte Marcel Schrötter vom Memminger IntactGP-Team sein zweitbestes Saisonergebnis; beim Sieg des Spaniers Jorge Martin (Kalex) wurde der 27-Jährige Vierter. Zum Podium fehlten dem Kalex-Piloten vier Zehntelsekunden. „Wenn ich in der letzten Runde näher dran gewesen wäre, hätte ich vielleicht einen Angriff starten können“, sagte Schrötter, war aber dennoch zufrieden: „Man muss sehen, wo wir in den letzten Wochen waren. Ich habe oft gezweifelt, ob ich noch Motorrad fahren kann. Da tut so ein vierter Platz auch sehr, sehr gut.“(SID/dpa)
4:1 – Bayern-Frauen trumpfen auf
Die Fußballerinnen von Bayern München haben im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Double-Gewinner VfL Wolfsburg ihre Ambitionen eindrucksvoll untermauert. Der gnadenlos effiziente Tabellenführer bezwang den Serienmeister 4:1 (2:0) und hat nun fünf Punkte Vorsprung. Für die Bayern trafen Viviane Asseyi
(26. Minute), Marina Hegering (43.) und Lineth Beerensteyn (46.); Wolfsburg Dominique Janssen (77.) unterlief ein Eigentor. Den Ehrentreffer der Gäste erzielte Lena Goeßling (64.) per Foulelfmeter. (SID)