Schwäbische Zeitung (Biberach)

Maselheim erhält zwei Millionen Euro für den Breitbanda­usbau

Warum es trotzdem noch einige Zeit dauern wird, bis die Bürger am schnellen Netz sind

- Von Birgit van Laak

MASELHEIM - Rund 4,2 Millionen Euro wird es nach Schätzunge­n von Bürgermeis­ter Elmar Braun kosten, die schlecht versorgten Weiler und Straßen in Maselheim mit schnellem Internet zu versorgen. Deshalb hat die Gemeinde Fördergeld­er beantragt und jetzt eine erste Bewilligun­g erhalten. Der Bund unterstütz­t den Glasfasera­usbau mit 2,081 Millionen Euro. Das teilen die beiden Bundestags­abgeordnet­en Josef Rief (CDU) und Martin Gerster (SPD) mit.

Gebäude, die weniger als 30 MBit Downloadra­te haben, gelten als weiße Flecken auf der Karte der Breitbandv­ersorgung. In Maselheim sind das: Maselheim-Ost, das Baugebiet Fliederweg/Dahlienweg/Nelkenweg in Laupertsha­usen, die Reithalle nördlich sowie die Aussiedlun­g und der Sportplatz südlich von Sulmingen, die Kieswerke westlich von Äpfingen und weitere einzelne Punkte in Äpfingen und Sulmingen. Weiße Flecken sind außerdem die Untere Ziegelhütt­e und Umgebung, Luxenweile­r, die Heggbacher Mühle, die Aussiedlun­g Heggbach, die Firma Härle, Sägmühle, Zum Stein, Wilhelmsho­f und Unterschna­itbach.

Mit dem Programm „Breitbandf­örderung“unterstütz­t der Bund den Ausbau des schnellen Netzes. „Wir wissen, wie wichtig gerade für uns auf dem Land eine vernünftig­e Internetan­bindung ist. Corona hat das noch einmal verdeutlic­ht“, schreibt der Bundestags­abgeordnet­e Josef Rief in seiner Pressemitt­eilung. „Wir ziehen auf allen Ebenen an einem Strang, um die Situation weiter zu verbessern. Die Mittel aus Berlin werden hier einen ordentlich­en Beitrag leisten.“

Das Förderprog­ramm sei ein leistungsf­ähiges Instrument, um die Infrastruk­tur für gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse in der Stadt und auf dem Land herzustell­en, teilt der Bundestags­abgeordnet­e Martin Gerster mit und verweist auf die Bedeutung des schnellen Internets für Gewerbesta­ndorte, Homeoffice und digitales Klassenzim­mer.

Maselheims Bürgermeis­ter Elmar Braun freute sich über die Förderzusa­ge aus Berlin. „Die Mittel haben die Höhe, wie wir sie uns wünschten“, sagt er. Die Gemeinde beantrage nun die Landeszusc­hüsse. Diese müssten nach Einschätzu­ng von Braun auch fließen, nachdem bereits die Bundesmitt­el bewilligt worden waren. Er rechnet in sechs bis acht Wochen mit einem Bescheid aus Stuttgart.

Unterm Strich seien 85 bis 90 Prozent Förderung möglich, sagt der Bürgermeis­ter. Die Zuschüsse müssten innerhalb von eineinhalb Jahren ausgegeben werden, berichtet er. „Das ist sportlich, aber so lauten die Vorgaben.“

Im nächsten Schritt soll der Gemeindera­t entscheide­n, wo mit dem Ausbau begonnen wird. Zu besprechen sei auch, was tatsächlic­h gemacht werde und ob in jedem Einzelfall ausgebaut werden könne, sagt der Bürgermeis­ter. „Der Gemeindera­t entscheide­t.“

Parallel dazu müsse man die Ingenieurs­leistungen für die Ausschreib­ung und die Abwicklung der Bauarbeite­n in Auftrag geben. Die Ingenieurs­arbeiten könnten nicht einfach vergeben werden, sie müssten ausgeschri­eben werden. Das mache die Sache aufwendige­r, berichtet er.

In eineinhalb bis zwei Jahren werde man schon viel erreicht haben, ist sich Braun sicher. Das heiße aber nicht, dass die Bürger dann schon am Netz sind und schnell surfen können. „Die Frage ist, ob wir bereits ein Signal auf dem Netz haben“, berichtet Braun. Das wiederum hänge davon ab, ob das Backebonen­etz des Landkreise­s bis dahin fertig ist.

Zurzeit verlegt der Landkreis für die Rohre für diese große überörtlic­he Trasse. An das Backbonene­tz schließen die Gemeinde ihre örtlichen Leitungen an. Erst wenn das große Netz in Betrieb gegangen ist, haben die Bürger, die bisher nur schlechte Übertragun­gsraten hatten, auch schnelles Internet. Er rechne damit, dass das in zwei bis drei Jahren der Fall sein werde, sagt Braun.

 ?? SYMBOLFOTO: UWE ANSPACH, DPA ?? In der Gemeinde Maselheim gibt es noch eine ganze Reihe von Straßen, Einzelgebä­uden und Weilern, die bisher nicht ans schnelle Internet angeschlos­sen sind. Die Gemeinde hat jetzt den Bewilligun­gsbescheid über 2,08 Millionen Euro Fördergeld­er des Bundes für den Breitbanda­usbau erhalten.
SYMBOLFOTO: UWE ANSPACH, DPA In der Gemeinde Maselheim gibt es noch eine ganze Reihe von Straßen, Einzelgebä­uden und Weilern, die bisher nicht ans schnelle Internet angeschlos­sen sind. Die Gemeinde hat jetzt den Bewilligun­gsbescheid über 2,08 Millionen Euro Fördergeld­er des Bundes für den Breitbanda­usbau erhalten.

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