Schwäbische Zeitung (Biberach)
15 Bewohner des Hauses St. Martin in Quarantäne
Sie waren Kontaktpersonen von Corona-Fall – Weitere Quarantänefälle in Einrichtungen in Ehingen und Riedlingen
HEGGBACH (sz/bvl) - In einer Betreuungsgruppe in Heggbach und in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Ehingen hat es einen positiven Corona-Test in der Mitarbeiterschaft gegeben. Weitere Tests blieben nach Auskunft der St.-Elisabeth-Stiftung bisher negativ. Weil sie aber Kontaktpersonen waren, wurde für insgesamt 43 Menschen mit Behinderung und fünf Mitarbeiter Quarantäne angeordnet.
In Absprache mit dem Gesundheitsamt hat der Heggbacher Werkstattverbund zwei Gruppen an seinem Ehinger Standort Breslaustraße geschlossen. Dort hatte es einen positiven Corona-Test unter den Mitarbeitern gegeben. Insgesamt fünf Mitarbeiter und 29 Menschen mit Behinderung, die in der Werkstatt beschäftigt sind, befanden sich bis 17. November in Quarantäne. Ein Großteil von ihnen ist nach Angaben der St.-Elisabeth-Stiftung getestet, die Ergebnisse waren negativ.
„Fünf der 29 Menschen mit Behinderung leben in Wohnangeboten des Heggbacher Wohnverbunds“, berichtete Christian Metz, der Pressesprecher der St.-Elisabeth-Stiftung. Der Wohnverbund stand deshalb vor der Herausforderung, Quarantänemaßnahmen umsetzen zu müssen. Und zwar nicht nur für die fünf, sondern noch für 14 weitere Menschen mit Behinderung. Diese hatten an einem Betreuungsangebot außerhalb ihrer Wohngruppe teilgenommen und dabei Kontakt zu einer später positiv auf das Virus getesteten Person.
Von den Quarantänemaßnahmen betroffen sind das Haus Martin in Heggbach, das Haus Gabriel in Riedlingen und das Marianna-Bloching-Haus in Ehingen. In Heggbach sind 15 Kontaktpersonen, alles Menschen mit Behinderung, in Quarantäne. Ihre Tests waren negativ.
Da die 15 in fünf unterschiedlichen Wohngruppen leben, war für alle fünf Wohngruppen zunächst
Isolation angeordnet worden. Nach der Bekanntgabe der negativen Testergebnisse konnte die Isolation für diejenigen, die nicht zu den Kontaktpersonen zählen, aufgehoben werden, sagt Christian Metz. Die 15 anderen stehen bis 19. November unter Quarantäne. Konkret heißt das, sie müssen auf ihren Zimmern bleiben.
Die Mitarbeiter, die sie versorgen, tragen Schutzkleidung. Wo es nicht umsetzbar ist, dass Quarantänebewohner auf ihren Zimmern bleiben, seien provisorische Baumaßnahmen vorgenommen worden, berichtet Christian Metz. Bereiche innerhalb der Wohngruppen wurden abgetrennt.
Im Marianna-Bloching-Haus in Ehingen standen drei Bewohnerinnen und Bewohner bis 17. November unter Quarantäne. Alle drei haben inzwischen ein negatives Testergebnis erhalten.
Im Haus Gabriel in Riedlingen befindet sich eine Bewohnerin in Quarantäne. Da sie nicht in ihrem Zimmer bleiben könne, hatte das Team entschieden, dass auch die restlichen sechs Menschen mit Behinderung bis zum 17. November auf ihrer Wohngruppe waren und in Schutzkleidung versorgt wurden, sagt Metz.
„Quarantäne für Menschen mit einer geistigen Behinderung umzusetzen, ist eine besondere Herausforderung“, so Matthias Ruf, Vorstand der St.-Elisabeth-Stiftung. Die Einrichtungsteams würden professionell und zugleich empathisch handeln, lobt er die Mitarbeiter. Er sieht die Geschäftsbereiche gut auf mögliche Infektionen vorbereitet, auch wenn es, wie er betont, keine hundertprozentige Sicherheit vor dem Virus gebe. „Wir bekommen auch von externen Partnern Unterstützung. Wir wissen, was die Gesundheitsämter gerade leisten – und wir sind auch den Hausärzten, die die Tests bei uns machen, sehr dankbar.“