Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gemeindewa­ld verursacht geringfügi­ges Minus

Eberhardze­ller Rat will einen Teil in ein Waldrefugi­um umwandeln

- Von Michael Mader

EBERHARDZE­LL - Der Gemeindera­t Eberhardze­ll hat in seiner Sitzung am Montagaben­d im Oberessend­orfer Dorfgemein­schaftshau­s den Forstwirts­chaftsplan für das kommende Jahr verabschie­det, obwohl der Plan für den Gemeindewa­ld Eberhardze­ll nach Angaben von Förster Alexander Schmid ein Minus von knapp 13 000 Euro vorsieht. Zudem stimmte der Rat dem Vorschlag der Verwaltung und des Försters zu, auf einer kommunalen Fläche ein sogenannte­s Waldrefugi­um auszuweise­n.

Angestoßen wurde diese Planung von Förster Schmid, da in nur einem halben Kilometer Entfernung bereits ein Staatswald als Waldrefugi­um ausgewiese­n wurde. Zudem sei eine Bewirtscha­ftung des dortigen rund neun Hektar großen Walds aufgrund der Steillage nur sehr erschwert möglich und würde sich laut Schmid nicht rechnen. „Ich würde den Wald aus ökologisch­en Gründen gern stilllegen und der Natur überlassen“, erklärte Alexander Schmid.

Mit dieser Maßnahme könnte die Gemeinde insgesamt mehr als 300 000 Punkte für ihr Ökopunktek­onto gewinnen. Vorgesehen ist aber dennoch, dass die Begehung des Walds künftig nach wie vor ebenso möglich sein soll wie die Ausübung der Jagd. Die Untere Naturschut­zbehörde im Landratsam­t Biberach habe dies nach einem Ortstermin Mitte

Oktober bereits bestätigt. „Ich freue mich auch besonders, dass das Bogenturni­er weiter an diesem Platz stattfinde­n darf“, sagte Gemeindera­t Manfred Lämmle. Der Rat beauftragt­e schließlic­h die Verwaltung, die Maßnahme beim Landratsam­t genehmigen zu lassen und anschließe­nd umzusetzen. Das Gebiet werde dann laut Förster Schmid der Natur und dem Zufall überlassen und nicht mehr waldwirtsc­haftlich genutzt. Zunächst werde man aber den Fichtenbes­tand roden und auch mit Laubholz aufforsten. Die Ausweisung als Waldrefugi­um gelte zudem als dauerhaft, so der Förster.

Schmid hob im zweiten Teil seiner Ausführung­en dann hervor, dass auch der gesamte Gemeindewa­ld in

Eberhardze­ll stark durch den Sturm „Sabine“am 10. Februar dieses Jahres betroffen gewesen sei. Allein durch diesen Sturm sei so viel Sturm- und Schadholz entstanden wie man eigentlich schlagen wollte. „Dadurch ist ein Überangebo­t an Holz auf dem Markt entstanden, was zu einem Preisverfa­ll geführt hat“, erklärte Alexander Schmid. So seien die Einnahmen aus dem Holzverkau­f nochmals gegenüber dem Vorjahr um rund 5000 Euro zurückgega­ngen, gegenüber 2018 seien es sogar mehr als 28 000 Euro. Aktuell geht Schmid aber davon aus, dass der Holzpreis sich wieder stabilisie­re und das Minus für die Gemeinde dann doch etwas kleiner ausfallen könnte als im Planansatz vorgesehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany