Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Mühlwiesen II“in Steinhausen nimmt Form an
Bad Schussenrieder Gemeinderat bringt weiteres Baugebiet auf den Weg
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BAD SCHUSSENRIED - Für das geplante Baugebiet Mühlwiesen II im Bad Schussenrieder Stadtteil Steinhausen hat der Gemeinderat den Bebauungsplanentwurf gebilligt. Am östlichen Ortsrand von Steinhausen Richtung Muttensweiler sollen neun weitere Häuser mit maximal drei Wohneinheiten entstehen. Der Plan wird jetzt vier Wochen öffentlich im Internet und im Rathaus ausgelegt.
In Steinhausen besteht nach Angaben der Stadt- und Ortsverwaltung dringender Bedarf an zusätzlichem Wohnraum. Alternative Flächen stehen aktuell nicht zur Verfügung. Die Träger öffentlicher Belange wie das Regierungspräsidium Tübingen, das Landesamt für Denkmalpflege oder das Landratsamt Biberach haben lediglich redaktionelle Änderungen für den Bebauungsplan vorgeschlagen, wie Architekt Roland Groß in der Sitzung ausführte. Auch umweltrechtlich gebe es keine Beanstandungen. „Durch das Baugebiet wird die Fernwirkung des Kulturdenkmals Steinhausen nicht gestört“, zitierte Groß die Stellungnahme des Landesamts für Denkmalpflege. Diese Fläche habe die geringsten Auswirkungen auf das Erscheinungsbild von Steinhausen.
Das Baugebiet soll noch im beschleunigten Verfahren nach Paragraph 13b Baugesetzbuch umgesetzt werden. Die geplante Fläche, die schon weitgehend der Stadt Bad Schussenried gehört, ist bislang nicht bebaut und wird landwirtschaftlich genutzt. Im Süden grenzt das Gebiet an das zum großen Teil bereits bebaute Gebiet Mühlwiesen I. Innerhalb des geplanten Gebiets sind laut Stadtverwaltung keine naturschutzrechtlichen Schutzgebiete ausgewiesen. Zudem liege das Plangebiet
außerhalb von Wasserschutzund Überschwemmungsgebieten. Allerdings wies Roland Groß darauf hin, dass wegen den zusätzlichen Versiegelungen weiteres Oberflächenwasser entstehe, das abfließen müsse. Dafür müsse der jeweilige Bauherr sorgen. Auch für eine „Durchgrünung“des Gebiets seien die künftigen Bauherren verantwortlich. Auf den angrenzenden Ackerflächen entsteht Kaltluft, aufgrund der geringen Größe und der geplanten lockeren Bebauung sind die Flächen klimatisch nicht von Relevanz. Das neue Baugebiet wird über eine Stichstraße zur Dorfstraße hin erschlossen. Über den genauen Baubeginn wurde noch nichts bekannt.