Schwäbische Zeitung (Biberach)
Behörden kannten Videos aus Biberacher Schlachthof nicht vorab
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BIBERACH (sz) - Im Skandal um den Biberacher Schlachthof haben die Behörden Vermutungen dementiert, die Kontrolle des Betriebes hätte mit dem am Dienstag veröffentlichen Videomaterial zu tun gehabt. Am Montag waren Mitarbeiter von Regierungspräsidium und Landratsamt bei dem Schlachthof vorstellig geworden. „Die Kontrolle fand unangekündigt statt“, teilt eine Sprecherin des Regierungspräsidiums am Freitag mit. „Weder dem Veterinäramt noch dem Regierungspräsidium Tübingen war vorher bekannt, dass es Videomaterial aus dem Schlachthof gibt.“Zum Ende der Kontrolle habe der Geschäftsführer des Schlachthofs verlauten lassen, dass es wohl Videomaterial gebe, da er am Freitag von einem Journalisten kontaktiert worden sei. Ähnlich äußerte sich das Landratsamt. Im Video der Organisation Soko Tierschutz sind mutmaßliche Verstöße gegen das Tierschutzrecht zu sehen. Die Behörden schlossen den Schlachthof daraufhin am Mittwoch.
Baden-Württemberg ändert Quarantäne-Regeln bei Corona-Verdacht
STUTTGART (lsw) - In Baden-Württemberg gelten von diesem Samstag an neue Quarantäne-Regeln bei möglichen oder nachgewiesenen Corona-Infektionen. Nach Angaben des Sozialministeriums vom Freitag müssen sich Menschen mit Symptomen wie Fieber, trockenem Husten oder Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns zum Schutz ihrer Mitmenschen direkt in häusliche Quarantäne begeben. Gleiches gilt für positiv Getestete, deren Haushaltsangehörige und enge Kontaktpersonen. „Sie sollten sich also sofort und ohne Umwege nach Hause oder eine andere geeignete Unterkunft begeben und dort möglichst keinen Besuch empfangen“, hieß es. Ab Dezember wird die Quarantänezeit von 14 auf 10 Tage verkürzt gemäß dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern. Für Menschen, die nur den Verdacht haben, infiziert zu sein, beginnt die Quarantänepflicht ab einer Anordnung oder dem Moment, wenn sie einen Rachenabstrich machen lassen. Fällt der Test negativ aus, endet die Quarantäne. Positiv Getestete müssen sofort in Quarantäne, sobald sie das Testergebnis haben – und dürfen nicht noch bis zu einem Anruf vom Gesundheitsamt warten.
Jeder Vierte im Land traut sich nicht, Erste Hilfe zu leisten
STUTTGART (lsw) - Sie kann Leben retten, doch leider wird oft trotzdem nicht gehandelt: Jeder vierte Baden-Württemberger traut sich nach eigenen Worten nicht, Erste Hilfe zu leisten. Fast jeder hat mal an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen – bei jedem Fünften ist das allerdings schon mehr als 20 Jahre her, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ergab. „Schätzungen zufolge könnten 10 000 Menschen jährlich durch Sofortmaßnahmen in einer Notfallsituation gerettet werden“, sagte Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung in Stuttgart einer Mitteilung vom Freitag zufolge. „Wenn aber laut unserer Umfrage nicht einmal jeder Zweite genau weiß, was er bei einer Herzdruckmassage zu tun hat, ist dieser Wert schwer erreichbar.“