Schwäbische Zeitung (Biberach)
Grundschule bekommt einen Klassensatz Tablets
Tablets einerseits, Werkbänke andererseits: Maselheim stattet die Grundschule aus
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MASELHEIM - Die Grundschule Maselheim-Äpfingen bekommt eine Ausstattung für den digitalen Unterricht und für den Werkunterricht. Der Gemeinderat hat die Anschaffung von 30 iPads beschlossen, außerdem die Aufträge für die Einrichtung des Werkraums vergeben. Alles zusammengerechnet geht es um eine Investition von rund 680 00 Euro.
Weil es im Homeschooling Kinder gab, die daheim keinen Computer oder Tablet haben, mit dem sie am digitalen Unterricht teilnehmen können, haben Bund und Land Gelder für die Sofortausstattung zur Verfügung gestellt. Auch Maselheim profitiert davon und schafft jetzt 30 iPads für die Grundschule an. 22 der Geräte sind für Schüler vorgesehen, acht für Lehrer. Die iPads werden je zur Hälfte auf die beiden Standorte Äpfingen und Maselheim verteilt.
Die iPads können an Kinder verliehen werden, die daheim keine Computer haben. Entsprechende Leihverträge sind laut Verwaltung bereits vorbereitet. „Die 30 vorkonfigurierten, einsatzbereiten Geräte sind sowohl fürs Homeschooling als auch für den Unterricht an der Schule vorgesehen“, erläuterte IT-Fachmann Stefan Gerthofer, der die Gemeinde bei der Anschaffung berät. Die iPads seien sehr spielerisch zu handhaben und sicher. Deshalb seien an den Grundschulen zu 80 bis 90 Prozent Applegeräte im Einsatz, berichtete Gerthofer. Von Apple gebe es zudem mehr Apps für Grundschüler. Das Management der Geräte durch die Schule sei einfach. Zurückgegebene Leihgeräte könnten schnell und problemlos auf Null gesetzt werden. Das sei von Vorteil.
Die Lehrergeräte erhalten eine Zusatzausstattung in Form von Beamern und Tastatur, außerdem Schulungen. Da an Grundschulen im Gegensatz zu weiterführenden Schulen meist eine Lehrkraft fehle, die für die Betreuung der IT eingesetzt werden kann, solle eine Fernwartung und -verwaltung erfolgen, führte Gerthofer aus. Für dieses sogenannte Mobile Device Management soll eine Jahreslizenz erworben werden. Über diese Fernwartung können etwa Apps für alle aufgespielt werden, nannte er ein Beispiel. Auf diesem Weg könne auch eingestellt werden, dass bei den Schülergeräten ab einer bestimmten Uhrzeit kein Internet mehr verfügbar sei.
Die iPads sollen auch im Unterricht im Klassenzimmer eingesetzt werden. Zum einen können die Kinder darauf arbeiten, zum anderen können die Lehrer dank des Beamers digitale Inhalte an die Wand projizieren. „Es heißt aber nicht, dass die Kinder in jeder Unterrichtsstunde ein Tablet vor sich haben“, sagte Gerthofer.
„Ab wann wird regelmäßig mit den iPads im Unterricht gearbeitet?“, hakte Kai Dewald nach. „Die beiden Schulstandorte fangen mit dem Einsatz an, sobald die Geräte da sind“, sagte Bürgermeister Elmar Braun. „Die Lehrerinnen müssen das Ganze mit Leben füllen, das haben wir so besprochen.“
„Der Bildungsplan schreibt verbindlich fest, dass wir Digitalisierung in den Unterricht bringen. Wir müssen die digitalen Geräte benutzen“, berichtete die Rektorin Corinna Fangmann auf die Nachfrage aus dem Gemeinderat. „Die Erfahrung ist, dass die Lehrer mit Euphorie an die Sache herangehen und die Geräte vom ersten Tag an einsetzen. Die Schüler kommen da schnell rein“, sagte Gerthofer.
Der Gemeinderat vergab einstimmig den Auftrag für die iPads, Zubehör und Mobile Device Management an die Firma Boa aus Laupheim zum Preis von knapp 25 000 Euro. Die Kosten dafür werden aus dem Sofortprogramm von Bund und Land und über die Finanzierungsförderung zur Digitalisierung der Grundschule, die bereits im vergangenen Jahr ausgeschüttet worden war, gedeckt. Nach Angaben von Stefan Gerthofer sollen die iPads noch 2020 geliefert werden, die Lehrerschulung soll im Januar folgen.
Grünes Licht gab der Gemeinderat auch für die Ausstattung des Werkraums an der Grundschule Maselheim. Der Lehrplan an Grundschulen sieht das Fach Werken vor, deshalb muss ein entsprechender Raum eingerichtet werden. Er soll mit modernen Werkbänken, Schränken, Werkzeug für Ton- und Holzarbeiten für 16 Schüler ausgestattet werden. Ein Brennofen ist nicht vorgesehen, Getöpfertes soll getrocknet werden, deshalb werden die Schüler einen speziellen Ton verwenden. Die Kosten für die Ausstattung summieren sich auf rund 435 00 Euro, der Auftrag ging an die Illertisser Firma WPO. Der Raum muss noch mit einem rutschfesten Boden versehen werden, außerdem sind Elektroarbeiten nötig, die Verwaltung hat für diese Arbeiten vom Gemeinderat eine Vergabevollmacht erhalten.