Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ewa Riss betreibt künftig Hochdorfer Wassernetz
Wasserpreis ändert sich vorerst nicht – Keine großen Modernisierungen geplant
HOCHDORF (böl) - Die Ewa Riss übernimmt zum Jahreswechsel die Betriebsführung der Wasserversorgung in Hochdorf. Das Netz bleibt dabei jedoch im Eigentum der Gemeinde. Drei Anbieter hatten im Vorfeld ein Angebot abgegeben. Der Gemeinderat Hochdorf entschied sich für die Ewa Riss, da es laut Bürgermeisterstellvertreter Claus Rief das wirtschaftlichste Angebot war.
Die drei Interessenten, die Oberland Gruppe Hochdorf, Ewa Riss und TSW aus Ravensburg, stellten ihre Angebote in der nicht öffentlichen Sitzung vor. Die Gemeinderäte konnten im Anschluss Fragen zu den Leistungen und Preisen stellen. Da die erste Bürgermeisterstellvertreterin Margit Geiger sich in Quarantäne befindet, leitete Claus Rief die Sitzung.
Aufgrund eines Fehlers in der Ausschreibung habe man das Angebot
der Oberland Gruppe Hochdorf nicht berücksichtigen können, sagte Rief. Zudem sei die Versorgung mit Trinkwasser ein sehr hohes Gut, weswegen der Gemeinderat sich nun für ein Unternehmen entschieden habe, das bereits viel Erfahrung in diesem Bereich vorweisen könne. Für die Oberland Gruppe wäre die Gemeinde der erste Kunde in diesem Geschäftsfeld gewesen. Seit April 2020 ist Bauhofleiter Alfred Braun der einzige Wassermeister in der Gemeinde. Zuvor hatte es noch einen zweiten Mitarbeiter in diesem Bereich gegeben, der jedoch seitdem nicht mehr für die Gemeinde arbeitet. Da es arbeitsrechtlich nicht zulässig ist, dass Braun ohne Pausen Dienst und Rufbereitschaft hat, greift die Gemeinde schon jetzt in Vertretungsfällen auf die Ewa Riss zurück. Schon vor Wochen stellten die Gemeinderäte fest, dass das jedoch keine Dauerlösung ist. Auf dem freien Arbeitsmarkt ist es jedoch sehr schwierig, Wassermeister zu finden. Selbst Nachwuchs auszubilden, dauert zu lange. Daher entschloss sich der Gemeinderat dieses Jahr in einer der vorherigen Sitzungen, die Betriebsführung nun extern zu vergeben. Alfred Braun wird den Mitarbeitern der Ewa Riss in der Übergangsphase noch beratend zur Seite stehen, sich danach jedoch wieder auf seine Aufgaben im Bauhof konzentrieren.
Die Verwaltung hatte das Fachbüro Wassermüller mit der Erstellung des Leistungsverzeichnisses beauftragt. Die darin enthaltenen Gewichtungen entstanden mit einem Arbeitskreis, der aus Mitgliedern des Gemeinderats bestand. Das Fachbüro wickelte die Vergabe ab und prüfte die Angebote. Die Vergabe erfolgte nun nach den gewichteten Vergabekriterien.
Für den Endkunden ändert sich dadurch erst einmal nichts. Größere Modernisierungen sind nicht geplant. Laut Ewa Riss befindet sich das Hochdorfer Wassernetz in einem guten Zustand. So sei laut Rief in naher Zukunft nicht mit Auswirkungen auf den Wasserpreis zu rechnen.