Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neue Fluchttreppen fürs BSZ
Brandschutz: Fluchtrutschen sollen für 330 000 Euro durch Fluchttreppen ersetzt werden
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BIBERACH - Die Erneuerungen am Biberacher Kreis-Berufsschulzentrum (BSZ) gehen in die nächste Runde. Dieses Mal sind es die Fluchtrutschen, die durch Fluchttreppen ersetzt werden sollen. Damit wird ein weiterer Bestandteil des erforderlichen Brandschutzkonzepts umgesetzt. Insgesamt kostet die Maßnahme voraussichtlich 330 000 Euro. Über das Schulsanierungsprogramm bekommt der Landkreis als Schulträger jedoch einen Zuschuss in Höhe von rund 54 Prozent.
„Die Verbesserungen des Brandschutzes im BSZ sind ein Dauerthema“, sagte Walter Holderried, Erster Landesbeamter, in der Sitzung des Umwelt- und Technikausschusses des Landkreises. Dabei müsse berücksichtigt werden, dass das Schulgebäude im Jahr 1973 erbaut wurde und nicht mehr den aktuellen Anforderungen an den Brandschutz entspricht.
Die fünf Fluchtrutschen an der Vorderseite des Gebäudes dienen derzeit als zweiter Rettungsweg für das Obergeschoss. „Es hat sich allerdings in der Praxis gezeigt, dass die Entfluchtung über die Rutschen zu langsam geht“, erklärt Holger Thiessen, Leiter des Amts für Liegenschaften und Gebäude beim Landreis Biberach. „Viele Schüler gehen bei einem Probealarm zu Fuß herunter, weil die Rutschen sie ausbremsen und das führt dann zu einer erhöhten Sturzgefahr.“Deshalb werden die Rutschen nun durch Treppen ersetzt. „Wir wollen aber das Gesicht des Gebäudes wahren und behalten die Rundungen der Rutschen bei“, so Thiessen.
An der Rückseite des Schulgebäudes gibt es ebenfalls noch vier Fluchtrutschen, diese müssen nicht erneuert werden, da hier eine Flucht über das Dach erfolgen kann. „Hier ist der Sicherheitsaspekt gewährleistet“, so der Amtsleiter.
Bei den Mitgliedern des Ausschusses kam das Konzept gut an. Bei einer Enthaltung wurde der Beschluss für die Erneuerung mehrheitlich gefasst. Die Umsetzung soll im Jahr 2021 erfolgen. „Das ist eine Verbesserung und soll dem Brandschutz
dienen. Außerdem passen die Treppen zum Gebäude“, sagt Kreisrat Manfred Lämmle (Freie Wähler Vereinigung).
Auch für Josef Weber (Grüne) ist der Brandschutz wichtig: „Ich frage mich nur, warum einem das erst nach fast 50 Jahren auffällt?“
Beim Landkreis ist das Thema längst bekannt: „Gemeinsam mit den Baurechtsbehörden sind wir schon lange an dem Thema dran“, sagt Holger Thiessen. „Wir versuchen das Gebäude Stück für Stück zu verbessern.“In den kommenden Jahren solle auch alles, was brennbar ist, aus den Fluren verbannt werden.
Michael Schick (Grüne) regte noch an, die aktuellen Rutschen umzubauen: „Ich bin grundsätzlich dafür, Teile so lange wie möglich zu behalten. Ganz nach dem Motto Upcycling. Wenn wir aus den Rutschen Treppen machen, kostet das bestimmt keine 330 000 Euro.“Für Holger Thiessen ist es nicht vorstellbar, dass ein Umbau kostengünstiger wäre: „Wir gehen auch davon aus, dass die Rutschen wiederverwertet werden.“