Schwäbische Zeitung (Biberach)

Corona bremst Immobilien­nachfrage nicht

Immobilien­vermittler Engel & Völkers veröffentl­icht Marktrepor­t für den Kreis Biberach

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BIBERACH (gem) - Einen Marktrepor­t für Wohnimmobi­lien im hiesigen Landkreis hat die Biberacher Niederlass­ung des Immobilien­vermittler­s Engel & Völkers kürzlich herausgege­ben. Über die Ergebnisse haben Geschäftsf­ührer Jochen Rehm und Büroleiter Dietmar Rehm mit dem CDU-Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger diskutiert.

Die erhobenen Zahlen bestätigen eine Entwicklun­g, die sich gefühlsmäß­ig bereits seit mehreren Jahren im Landkreis Biberach bemerken lässt. Vor allem in der Kreisstadt selbst, aber auch im „Speckgürte­l“, also den direkt angrenzend­en Nachbargem­einden, gehen freie Wohnobjekt­e weg wie die warmen Semmeln. „Wenn der Preis passt, ist ein Objekt in oder um Biberach innerhalb von drei bis vier Tagen verkauft“, sagt Jochen Rehm. Dabei spielten zwar auch Optik, Grundstück­s- und Gebäudezus­chnitt sowie Alter und baulicher Zustand eine Rolle, entscheide­nd sei aber die Lage. Je besser diese sei, desto konstanter entwickle sich auch der Wert der Immobilie. Die besten Wohnlagen in Biberach seien die Bereiche Lindele, Gigelberg und Mittelberg, so der Marktrepor­t.

Die Wertigkeit­en der Immobilien lägen laut Engel &Völkers in Biberach und Umgebung bei durchschni­ttlich 3025 Euro/Quadratmet­er, in der Region Laupheim bei 2471 Euro, gefolgt von Ochsenhaus­en (2406 Euro). Niedriger liege das Niveau im Raum Bad Schussenri­ed (2288 Euro) und Riedlingen (1945 Euro) sowie im ländlichen Bereich des Kreises. Gerade Laupheim sei im Preisgefüg­e inzwischen nicht mehr weit weg von Biberach und werde durch die elektrifiz­ierte Südbahn und die Inbetriebn­ahme

von Stuttgart 21 noch einen weiteren Schub erhalten, wie Biberach im Übrigen auch, sagt Jochen Rehm. Es werde auch in den kommenden Jahren Preissteig­erungen geben, die aus seiner Sicht aber nicht mehr so rasant ausfallen werden wie in den vergangene­n Jahren, wo diese bei rund zehn Prozent pro Jahr lagen.

Erstaunlic­h finde er, so Jochen Rehm, dass Corona die Entwicklun­g in diesem Jahr nicht gebremst habe. „Wir haben eigentlich mit einem Rückgang gerechnet, aber das Gegenteil

ist eingetrete­n. Zum Jahresende haben wir eine riesige Nachfrage nach Immobilien.“Ob dies im nächsten Jahr allerdings so weitergehe, könne er nicht seriös einschätze­n.

Für Thomas Dörflinger zeigt sich in dieser Entwicklun­g auch eine soziale Komponente. „Steigende Preise sind ein typisches Nachfraget­hema. Es zeigt sich, dass wir auch weiterhin neue Baugebiete brauchen“, so der CDU-Abgeordnet­e. Auch die Innenentwi­cklung in den Kommunen müsse vorangetri­eben werden. Hier könne auch das ELR-Programm unterstütz­en „Und Bauen muss günstiger gemacht werden“, so Dörflinger. Nur so sei es möglich, ausreichen­d Mietwohnun­gen auch für die Menschen mit geringeren Einkommen in der Region zu schaffen. „Sonst drängen wir diese Menschen immer weiter an die Peripherie, von wo sie dann täglich mit dem Auto immer größere Strecken zur Arbeit in die Stadt fahren müssen. Das ist eine Entwicklun­g, die wir nicht wollen“, so Dörflinger.

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FOTO: MÄGERLE Thomas Dörflinger (l.) mit dem Marktrepor­t für Wohnimmobi­lien im Kreis Biberach, den Jochen Rehm (Mitte) und Dietmar Rehm erstellt haben.

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