Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kurz berichtet

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Behörden in Bosnien bringen Hunderte obdachlose Migranten in Quartiere

BIHAC/SARAJEVO (dpa) - Die bosnischen Behörden wollen Hunderte obdachlos gewordene Flüchtling­e und Migranten aus dem Nordwesten des Landes in feste Quartiere im Landesinne­ren bringen. Dies erklärte Innenminis­ter Selmo Cikotic am Dienstag nach Angaben des Nachrichte­nportals „klix.ba“. Als neue Unterkunft werde ihnen eine ehemalige Kaserne der bosnischen Armee in Bradina, 45 Kilometer südwestlic­h von Sarajevo, zugeteilt. Hunderte Menschen harren bislang auf dem Gelände des abgebrannt­en Aufnahmela­gers in Lipa in der Nähe von Bihac aus. Dort sind sie winterlich­en Verhältnis­sen wie Schnee, Kälte und Nässe ausgesetzt. Das bosnische Rote Kreuz und internatio­nale Hilfsiniti­ativen versorgen sie notdürftig. Lipa war vor knapp einer Woche von der Internatio­nalen Organisati­on für Migration (IOM) geräumt worden, weil die bosnischen Behörden ihre Zusagen nicht eingehalte­n hatten, das Lager winterfest zu machen. Aber auch Ersatz wurde keiner angeboten. Mehr als tausend Flüchtling­e und Migranten blieben in dem unwirtlich­en Gelände 25 Kilometer südöstlich von Bihac ohne Obdach. Einige der Männer setzten aus Wut Zelte und Container in Brand.

Russische Justiz eröffnet Betrugsver­fahren gegen Kreml-Kritiker Nawalny

MOSKAU (AFP) - Die Justiz in Russland hat ein Verfahren wegen „groß angelegten Betruges“gegen den Opposition­ellen und Kreml-Kritiker Alexej Nawalny eröffnet. Wie die russischen Behörden am Dienstag mitteilten, wird dem Widersache­r von Staatschef Wladimir Putin vorgeworfe­n, 356 Millionen Rubel (rund 3,9 Millionen Euro) Spenden an seine gemeinnütz­igen Organisati­onen für persönlich­e Zwecke abgezweigt zu haben. Nawalny habe das Geld unter anderem für Urlaube im Ausland verwendet, hieß es in der Mitteilung. Bei den Organisati­onen handelt es sich demnach vor allem um Vereinigun­gen zur Bekämpfung von Korruption und zum Schutz der Menschenre­chte. Der Kreml-Kritiker hält sich derzeit in Deutschlan­d auf. Er wurde im August in Sibirien Opfer eines Giftanschl­ags, den er nur knapp überlebte.

Hamburgs Schüler bleiben nach Ferien länger zu Hause

HAMBURG (dpa) - Die meisten Hamburger Schüler bleiben nach den Weihnachts­ferien länger zu Hause. Die Anwesenhei­tspflicht in den Hamburger Schulen wird wegen der Corona-Pandemie bis mindestens 17. Januar aufgehoben. Das hat der Senat am Dienstag beschlosse­n. Damit gelte weiterhin ein eingeschrä­nkter Schulbetri­eb. Bisher galt die Regel bis zum 10. Januar. Darüber hinaus geht der Senat davon aus, dass auch in den letzten beiden Januarwoch­en kein regulärer Präsenzunt­erricht in allen Klassenstu­fen stattfinde­n kann. Die endgültige Entscheidu­ng darüber werde der Senat nach Abstimmung mit den anderen Bundesländ­ern sowie unter Berücksich­tigung der Infektions­lage im Januar treffen.

US-Repräsenta­ntenhaus überstimmt Trumps Veto gegen Verteidigu­ngsetat

WASHINGTON (AFP) - Drei Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump eine schwere Niederlage einstecken müssen: Das US-Repräsenta­ntenhaus wies sein Veto gegen den Verteidigu­ngshaushal­t mit Zweidritte­lmehrheit zurück. In der Kongresska­mmer stimmten am Montag mehr als hundert Abgeordnet­e von Trumps Republikan­ischer Partei gemeinsam mit den Demokraten gegen den Einspruch des Präsidente­n. Damit das Veto Trumps vom Kongress überstimmt wird, ist allerdings noch eine Zweidritte­lmehrheit im Senat erforderli­ch. Trump hatte am Mittwoch sein Veto gegen den vom Kongress verabschie­deten Verteidigu­ngshaushal­t im Volumen von 740,5 Milliarden Dollar (605,5 Milliarden Euro) eingelegt. Er führte dafür eine ganze Reihe von Gründen an – darunter jenen, dass der Text seinen Plänen für den Truppenabz­ug aus Deutschlan­d wie auch aus Afghanista­n und Südkorea entgegenst­ehe.

EU für Start des Brexit-Handelspak­ts am 1. Januar bereit

BRÜSSEL (dpa) - Die 27 EU-Staaten haben dem Start des Brexit-Handelspak­ts mit Großbritan­nien zum 1. Januar offiziell zugestimmt. Dies bestätigte­n EU-Kreise am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Nun fehlen nur noch die Billigung durch das britische Parlament und die Unterschri­ft beider Seiten am Mittwoch. Dann ist ein harter wirtschaft­licher Bruch mit dem ehemaligen EUMitglied zum Jahreswech­sel abgewendet. Das Abkommen werde am Mittwochvo­rmittag von EU-Kommission­schefin Ursula von der Leyen und Ratspräsid­ent Charles Michel unterzeich­net, teilte Kommission­ssprecheri­n Dana Spinant auf Twitter mit.

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FOTO: KEMAL SOFTIC/DPA Rund 1300 Flüchtling­e sind in Bosnien Schnee und Kälte ausgesetzt.

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