Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ein goldglänzendes Zeichen tiefer Verehrung
OCHSENHAUSEN (sz) - Im katholischen Festkalender steht am 1. Januar der erste wichtige Mariengedenktag des Kirchenjahrs: Das „Hochfest der Gottesmutter Maria“fußt auf einem frühchristlichen Fest, mit dem der Geburt Marias, der biblischen Mutter Jesu, gedacht wurde. Von der tiefen Verehrung der Heiligen in katholisch geprägten Regionen zeugt beispielsweise die goldglänzende Mariensäule im Hof des Klosters Ochsenhausen. Weitere Mariendarstellungen, die die Marienfrömmigkeit der Mönche belegen, zieren die Basilika des früheren Benediktinerklosters.
Wie groß die Marienfrömmigkeit in den vergangenen Jahrhunderten in katholischen Gegenden war, zeigt sich am Beispiel der Mariensäule. Der Grundstein für das Denkmal wurde am 11. Juli 1717, dem Festtag
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des heiligen Benedikt, gelegt. Bereits am 2. Dezember desselben Jahres wurde die Mariensäule geweiht. Das Standbild Mariens steht auf einem steinernen Sockel. Es zeigt sie als „Immaculata“, lateinisch für „die Unbefleckte“: Mit gefalteten Händen und wehendem Mantel steht sie auf einer Weltkugel. Mit einem Fuß zertritt sie die Schlange, das Symbol für die Erbsünde. Ihr Haupt ist von einem Sternenkranz umgeben. Die Marienstatue schuf der Augsburger Bildhauer Bernhard Bendel. Sie ist aus Kupfer gefertigt, das mit Blattgold überzogen wurde. Für den Bau der Mariensäule zahlte das Kloster damals 3291 Gulden. Das war im Bauwesen bei durchschnittlichen Jahreslöhnen zwischen 100 und 300 Gulden eine bedeutende Summe.