Schwäbische Zeitung (Biberach)
Volkshochschulen sollen fusioniert werden
Stadtverwaltungen Ravensburg und Weingarten bestätigen SZ-Informationen – Pläne sollen vor allem Geld einsparen
●
RAVENSBURG - Seit Jahren ist davon die Rede, nun soll die Fusion der beiden Volkshochschulen Ravensburg und Weingarten umgesetzt werden. Entsprechende Informationen der „Schwäbischen Zeitung“haben die beiden Stadtverwaltungen bestätigt.
„Die Verbandsversammlung des Gemeindeverbands Mittleres Schussental hat die Vertreter der Städte Weingarten und Ravensburg beauftragt, Gespräche mit den beiden Volkshochschulen (VHS) Weingarten und Ravensburg mit dem Ziel zu führen, die beiden Volkshochschulen zu einer gemeinsamen VHS Schussental (Arbeitstitel) als selbstständige Kommunalanstalt zusammenzuführen“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Städte Weingarten und Ravensburg.
Im neuen Jahr werde sich eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Städte Ravensburg und Weingarten gemeinsam mit der Leiterin der VHS Ravensburg, Silke Pfaller, und dem Leiter der VHS Weingarten, Jürgen Bader, an die Arbeit machen. Bis spätestens Ende
März soll es konkrete Ergebnisse geben. Zahlreiche detaillierte Nachfragen der „Schwäbischen Zeitung“ließen die beiden Stadtverwaltungen unbeantwortet. Dafür sei es noch zu früh, hieß es. Mehr Details stecken hingegen in der nicht öffentlichen Verwaltungsvorlage der jüngsten Sitzung des Gemeindeverbandes Mittleres
Schussental.
Zwar ist da auch viel von einer „Verbesserung der Infrastruktur“und der „Qualität“die Rede, im Grunde geht es bei der angestrebten Fusion aber in erster Linie um die Einsparung von Kosten. Ein Ziel, so der Wortlaut in der Sitzungsvorlage, seien „bessere wirtschaftliche Ergebnisse“.
Wo also sparen? In erster Linie beim Personal, denn alle Funktionen in den beiden Volkshochschulen Ravensburg und Weingarten seien doppelt besetzt. Hinzu kommen die zahlreichen Räumlichkeiten, die die beiden Bildungseinrichtungen nutzen. Hier sollen durch ein „optimiertes Raumkonzept“die Mietkosten sinken. Wie dieses Konzept aussehen könnte, lässt die Verwaltungsvorlage offen. Klar stellt sie hingegen, dass eine fusionierte Volkshochschule nur noch eine Geschäftsstelle an einem Standort haben soll.
Ob die kleineren Außenstellen in den umliegenden Gemeinden aufrechterhalten werden, ist derzeit ebenfalls noch unklar. Dies werde zwar angestrebt. Dennoch müssten vorab deren Erträge und Kosten berechnet werden.
Unklar ist im Moment zudem, wie sich eine Zusammenlegung der beiden Volkshochschulen auf die Landeszuschüsse auswirken könnte. Die sind nämlich mit den Personalkosten verbunden. Das heißt: Bei einer Volkshochschule mit eingespartem Personal könnten die Landesmittel geringer ausfallen als bisher.