Schwäbische Zeitung (Biberach)
Biden beschwört die Einheit der USA
Demokrat als 46. Präsident vereidigt – Steinmeier erleichtert über Ende der Ära Trump
WASHINGTON (dpa/AFP) - Es ist der Beginn einer neuen Ära: Der Demokrat Joe Biden hat Donald Trump im Weißen Haus abgelöst. In seiner Antrittsrede schlug der 78-Jährige, der am Mittwoch in Washington unter massiven Sicherheitsvorkehrungen als 46. Präsident der USA vereidigt wurde, komplett andere Töne an als sein Vorgänger. Nach der feierlichen Zeremonie vor dem Kapitol rief Biden die Amerikaner in seiner Rede zu Einheit und Versöhnung auf. „Mit Einheit können wir große Dinge tun, wichtige Dinge“, sagte er. „Dies ist unser Moment in der Geschichte. Und Einheit ist der Weg vorwärts.“
Biden appellierte an die Bürger, neu anzufangen, einander zuzuhören und aufeinander zuzugehen. Biden versprach: „Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein.“Sein Vorgänger Trump hatte in seinen vier Jahren im Weißen Haus die politischen Gräben im Land dramatisch vertieft. Trump war bereits am Morgen, wenige Stunden vor Bidens Vereidigung, aus Washington nach Florida abgereist, wo sein Club-Resort Mar-a-Lago liegt. Er ist der erste scheidende Amtsinhaber seit 1869, der nicht an der Einführungszeremonie seines Nachfolgers teilnahm.
Wie erwartet sandte der neue starke Mann im Weißen Haus in seiner Rede auch ein Signal an die Verbündeten: „Wir werden unsere Bündnisse reparieren und mit der Welt zusammenarbeiten.“Trump hatte viele Partner vor den Kopf gestoßen und internationalen Organisationen den Rücken gekehrt.
Weltweit ruhen große Hoffnungen auf dem neuen US-Präsidenten. So äußerte Bundespräsident FrankWalter
Steinmeier große „Erleichterung“darüber, dass Biden nun im Amt sei. „Ich weiß, dass dieses Gefühl von vielen Menschen in Deutschland geteilt wird.“EU-Ratschef Charles Michel richtete seine Glückwünsche auch an Vizepräsidentin Kamala Harris, die am Mittwoch als erste Frau in diesem Amt vereidigt wurde. „Wie alle Menschen verdient das amerikanische Volk Anführer, die sich die Hoffnungen und Sorgen der Menschen zu Herzen nehmen“, sagte Michel.
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