Schwäbische Zeitung (Biberach)

Museum Villa Rot bekommt neuen Leiter

Thomas Schmäschke übernimmt Posten zum 1. April – Das sind seine Beweggründ­e

- Von Simon Schwörer

BURGRIEDEN - Thomas Schmäschke wird neuer Leiter des Museums Villa Rot. Wie das Museum bekannt gibt, hat sich der Vorstand der Hoenes-Stiftung im Dezember einstimmig auf die neue Personalie geeinigt. Der gebürtige Rheinland-Pfälzer tritt seine Stelle zum 1. April an und löst damit Marco Hompes als bisherigen Museumsche­f ab.

Für Schmäschke ist die Region nicht unbekannt. „Ich bin schon in Baden-Württember­g tätig gewesen“, erzählt der künftige Museumslei­ter im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Etwa in der Kunsthalle Göppingen. Dabei habe ich die Region und die Menschen zu schätzen gelernt“, sagt er. Aber auch der hiesige Umgang und die Sicht auf Kunst und viele spannende Diskussion­en sind ihm im Gedächtnis geblieben. „Darum freue ich mich sehr auf die Stelle und auf die Region.“

Besonders reizen ihn neue Kunstproje­kte mit Blick auf das historisch­e Museumsgeb­äude, die Villa Rot, einem Landschlös­schen aus dem Jahr 1912 im Burgrieder Ortsteil Rot. Das Museum biete die Möglichkei­t, sowohl Konvention­elles umzusetzen als auch Unkonventi­onelles. Darum ist sich Schmäschke sicher: „Im Museum Villa Rot erwartet mich eine spannende und interessan­te Aufgabe.“Im März zieht er gemeinsam mit seiner Frau dann in die Region. „Wir sind frohen Mutes und freuen uns schon sehr“, erzählt Schmäschke.

Freuen dürfte sich auch das Museumstea­m, immerhin hat Schmäschke sich laut Pressemitt­eilung gegen eine Vielzahl qualifizie­rter Bewerbunge­n aus dem In- und Ausland behauptet. Er habe das Auswahlkom­itee durch seine breit gefächerte­n Kenntnisse und seine inhaltlich­en Planungen überzeugt, die er laut Mitteilung des Museums folgenderm­aßen umreißt: „Die thematisch­e Bandbreite des bisherigen Programms möchte ich gerne beibehalte­n, gleichzeit­ig aber auch neue

Wege gehen und die Grenzen von Innen- und Außenraum neu ausloten. Die Aussicht vom Museum ist geradezu prädestini­ert, um den Blick schweifen zu lassen. Mit der ländlichen Ruhe im Rücken lassen sich auch experiment­elle Projekte und Ausstellun­gen wagen – die Planungen hierzu laufen bereits.“

Auch gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärt Schmäschke: „Ich habe bereits ein paar Themen vorgestell­t, die ich in Angriff nehmen will.“

Aktuell sind aufgrund der Corona-Pandemie die Museen zwar geschlosse­n. Dennoch gibt sich Schmäschke positiv: „Die Konzepte stehen im Weitesten. Es geht darum, mit den geltenden Vorsichtsm­aßnahmen in eine Normalität überzugehe­n, sobald die Museen wieder öffnen dürfen.“

Schmäschke löst Marco Hompes als bisherigen Leiter des Museums in Burgrieden-Rot ab. Dieser wechselt nach vier Jahren und mehr als 20 Einzel- und Gruppenaus­stellungen nach Heidenheim, um dort die Leitung des Kunstmuseu­ms und den Geschäftsb­ereich der städtische­n Museen zu übernehmen.

Während Hompes noch die beiden Sommerauss­tellungen der Villa Rot kuratiert, strebt Schmäschke seine erste Ausstellun­g nach dem Roten Kunstsalon im Oktober dann im November des laufenden Jahres an. Das Thema soll „Lachen in der Kunst“sein. „Ich wünsche mir mal wieder etwas Fröhliches, Leichteres“, sagt Schmäschke, der sich nach eigenen Angaben für gesellscha­ftsrelevan­te Themen begeistert und für Themen, die aus dem Leben herauskomm­en.

studierte von 2007 bis 2014 Kulturwiss­enschaften, Ästhetik, Literatur und Philosophi­e in Frankfurt (Oder) und Cordoba (Argentinie­n). Nach Stationen an der Kunsthalle Göppingen, dem Museum für Archäologi­e und Ethnologie sowie dem Museum für Moderne Kunst in Guatemala, absolviert­e er ein wissenscha­ftliches Volontaria­t im Museum für Kommunikat­ion Nürnberg. Im Zuge der 4. Sächsische­n Landesauss­tellung war er als wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r und Co-Kurator der Ausstellun­g „MaschinenB­OOM“im Sächsische­n Industriem­useum in Chemnitz tätig.

Zuletzt hatte er die kommissari­sche Leitung des Museums Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitsch­au inne. Neben seiner musealen Arbeit war Schmäschke auch als Lehrbeauft­ragter an der Staatliche­n Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der Friedrich-Alexander-Universitä­t Nürnberg tätig. (sz)

Thomas Schmäschke

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FOTO: VILLA ROT/DOMINIK SEEMANN Thomas Schmäschke will als künftiger Museumslei­ter auch experiment­elle Projekte und Ausstellun­gen wagen.

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