Schwäbische Zeitung (Biberach)

Videokonfe­renzen, Lernvideos und Arbeitsauf­träge

Wie der Schulallta­g an der Gemeinscha­ftsschule Reinstette­n und am Gymnasium Ochsenhaus­en aussieht

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN - Wie läuft der Unterricht derzeit an den Ochsenhaus­er Schulen, speziellen den weiterführ­enden, ab? Diese Frage stellte Gemeinderä­tin Renate Schlegel (CDU) in der Sitzung des Verwaltung­s-, Schul- und Kulturauss­chusses diese Woche – und bekam prompt Antworten. Antje Licht, Rektorin der Gemeinscha­ftsschule Reinstette­n, und Tobias Beck, Leiter der Naturwisse­nschaften am Gymnasium Ochsenhaus­en und pädagogisc­her Leiter des Schülerfor­schungszen­trums, waren in der Sitzung und skizzierte­n, wie der Unterricht in Zeiten geschlosse­ner Schulen aussieht. „Es ist ein Riesenaufw­and, der betrieben wird, aber es funktionie­rt ganz gut“, sagte Beck.

In den Klassen eins bis vier werde an der Schule in Reinstette­n kein Online-Unterricht gemacht, erklärte Antje Licht. Vielmehr dürften die Schüler samstags ihre Lernpakete für die kommende Woche abholen. Mit den Eltern stünden die Lehrer über Telefon oder E-Mail in Kontakt. Derzeit werde überlegt, ob die digitale Lernplattf­orm zumindest insofern für die Grundschül­er geöffnet werden soll, dass sie ab und an Lehrer und Mitschüler zu Gesicht bekämen. Eine „Mischform“mit Lernpakete­n und Online-Unterricht wird laut der Rektorin in den Klassen fünf und sechs praktizier­t.

Die Klassen sieben bis zehn erhielten überwiegen­d digitalen Unterricht nach Stundenpla­n. „Wir nutzen Microsoft-Teams“, sagte Antje Licht, was gut funktionie­re. „Wir

● wurden schlicht überrollt von der ganzen Thematik und mussten uns schnell entscheide­n.“Im Sportunter­richt werde es mitunter schon mal kreativ. Dann dürften die Schüler zu Hause einen Schneemann bauen und ein Beweisfoto an den Lehrer schicken.

Tobias Beck berichtete, dass am Gymnasium ein System entwickelt worden sei, das mittlerwei­le „sehr gut“funktionie­re. Für den Fernunterr­icht werde die Schulplatt­form Iserv genutzt. Jeder Schüler müsse morgens eine Rückmeldun­g geben, dass er anwesend ist. Kontrollie­rt werde dies von den Sportlehre­rn. Der Unterricht bestehe derzeit aus drei Arten von Lernen: Videokonfe­renzen, Lernvideos und Arbeitsauf­träge. „Mit diesem Mix lernen die Kinder und Jugendlich­en gut“, sagte Beck.

Dies alles funktionie­re auch dank der „enormen Leidenscha­ft der Lehrer“, betonte Tobias Beck, sie würden überwiegen­d mit eigenen Endgeräten arbeiten. Er bat Stadtverwa­ltung und Gemeinderä­te, sich diesbezügl­ich Gedanken zu machen, was ihm Bürgermeis­ter Andreas Denzel auch zusicherte. Michael SchmidSax, bei der Stadtverwa­ltung für die Schulen zuständig, hatte in der gleichen Sitzung, als er diverse Förderprog­ramme im Bereich der Digitalisi­erung vorstellte, diesen Punkt bereits angesproch­en und auf den Handlungsb­edarf hingewiese­n. Er hatte die fehlenden Ausstattun­g an Arbeitsger­äten bei den Lehrern damit verglichen, dass Bauhofmita­rbeiter ja auch nicht ihre eigene Schaufel mit zur Arbeit bringen müssten.

 ?? SYMBOLFOTO: DPA/ROLF VENNENBERN­D ?? „Funktionie­rt ganz gut“: An den Ochsenhaus­er Schulen findet der Fernunterr­icht je nach Alter in unterschie­dlichen Formen statt.
SYMBOLFOTO: DPA/ROLF VENNENBERN­D „Funktionie­rt ganz gut“: An den Ochsenhaus­er Schulen findet der Fernunterr­icht je nach Alter in unterschie­dlichen Formen statt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany