Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mehr als 500 000 Euro Förderung für Eberhardzell
Geld fließt in Breitbandausbau – Vor allem Oberessendorf, Kappel und Ritzenweiler profitieren
EBERHARDZELL/BERLIN (sz) - Eberhardzell erhält im Rahmen des Bundesprogramms Breitbandförderung 539 500 Euro, um unterversorgte Adressen direkt an das Gigabitnetz anzuschließen. Das haben die Bundestagsabgeordneten Martin Gerster (SPD) und Josef Rief (CDU) bekannt gegeben. Der Ausbau konzentriert sich auf die verbliebenen „weißen Flecken“, wo bisher noch keine 30 Mbit/s durchgängig verfügbar sind. Das trifft insbesondere auf den Ortsteil Oberessendorf und die Weiler Kappel und Ritzenweiler im Süden von Eberhardzell zu, aber auch Teile von Füramoos und Mühlhausen.
Mit der Förderung übernimmt der Bund die Hälfte der geschätzten Gesamtkosten in Höhe von knapp 1,1 Millionen Euro. „Der Ausbau in Eberhardzell veranschaulicht sehr gut unser Ziel den ländlichen Raum beim Breitbandausbau nicht im Stich zu lassen. Mit der Förderung lässt sich das Prinzip ‘Glasfaser an fast jeder Milchkanne‘ nunmehr praktisch umsetzen. Es ist wichtig, dass die Fördermittel dort ankommen, wo der marktgetriebene Ausbau hinter den berechtigten Erwartungen der Menschen zurückfällt“, erklärt Gerster in einer Pressemitteilung.
Besonders in großen Flächenlandkreisen wie in Biberach geht der Ausbau durch private Breitbandanbieter nur schleppend voran, er ist aufwendiger, teurer und daher weniger rentabel als in Städten oder Ballungsgebieten. Mit dem Breitbandförderprogramm unterstützt die Bundesregierung deshalb kommunale Ausbaumaßnahmen, um die sogenannten „weißen Flecken“zu schließen und Haushalte und Gewerbeadressen mit Anschlussgeschwindigkeiten von unter 30 Mbit/s mit Breitbandinternet zu versorgen.
Allein im Jahr 2020 wurden die Städte und Gemeinden im Landkreis Biberach mit Zuschüssen in Höhe von mehr als 35 Millionen Euro vom Bund bei ihren Ausbaumaßnahmen für schnelles Internet unterstützt. „Ich freue mich, dass Eberhardzell sich so intensiv um die Förderung aus den einzelnen Modulen des Programms bemüht hat. Mit den zu erwartenden 5,9 Millionen Euro zum Anschluss „weißer Flecken“und der Verzahnung mit Landesprogrammen kommen wir in Eberhardzell auf eine Gesamtinvestition von rund 13 Millionen Euro. Ich weiß, dass die Gemeinden das Geld dringend brauchen, um auch die vielen Weiler und Einzelgehöfte anzuschließen“, erklärt Josef Rief.