Schwäbische Zeitung (Biberach)
Für alles gewappnet
VfB setzt vor Achtelfinale auf Altbekanntes – Elfmeterschießen steht dennoch auf dem Plan
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STUTTGART - Die Verteilung ist klar: Die Bundesliga ist das tägliche Brot, hier geht es um Punkte und das große Ganze, der Pokal ist der Bonus und entfesselt bei jedem Spiel die Emotionen. K.o.-Spiele, zwei gehen rein, einer kommt heraus. Der Gewinner nimmt sich alles, dem Verlierer bleibt nichts. Anknüpfungspunkte en masse, mit denen Pellegrino Matarazzo die Kicker des VfB Stuttgart vor dem Achtelfinale des DFBPokals gegen Mönchengladbach (20.45 Uhr/ARD und Sky) packen könnte. Doch bleibt der Trainer wie so häufig vorab verbal auf dem Teppich, vermeidet große emotionale Ausreißer – zumindest nach außen. „Wir haben Bock auf dieses Spiel live im Free-TV und sind voller Energie und Vorfreude“, sagt der Trainer. „Aber wir gehen in das Spiel so wie in jedes Bundesligaspiel. Wir wollen immer gewinnen, daher gibt es in der Vorbereitung keinen Unterschied“, erläutert Matarazzo. Dass der Pokal allerdings dann doch nicht so sehr Alltag ist, musste der 48-Jährige bei seinen näheren Ausführungen aber doch noch einräumen. „Der DFB-Pokal hat seinen besonderen Reiz. Die Jungs etwas zu kitzeln gehört dazu. Es ist natürlich ein extrem spannender Wettbewerb, in dem man mit wenigen Schritten in einen extrem spannenden Bereich kommen kann.“
Diesen extrem spannenden Bereich würden die Kicker vom Wasen wohl spätestens mit dem Sieg im Achtelfinale erreichen. Ab dann ist sicher alles möglich. Dass der Branchenprimus FC Bayern München bereits ausgeschieden ist, macht die Situation in diesem Jahr noch pikanter. So winken mit jeder Runde nicht nur Einnahmen und wächst die Chance auf den Titel, sondern auch die Möglichkeit auf das internationale Geschäft, die mit dem Pokal verknüpft ist.
Zwar nimmt dieses noch niemand der VfB-Verantwortlichen direkt in den Mund, doch ist die Wortwahl zumindest schon einmal international. So sagte Sven Mislintat zwar jüngst beinahe unisono mit Matarazzo: „Wir haben total Bock drauf“und „wir haben das Topspiel in der ARD und spielen vor der ganz breiten Masse“. Der Sportdirektor ging verbal aber noch einen Schritt weiter, formulierte: „Pokalspiele sind unsere Champions-League-Spiele.“Er gehe nun nicht so weit, den Sieg auszurufen, aber: „Jede weitere Runde ist ein Riesenerlebnis für diese junge Mannschaft.“
Dass die Stuttgarter bereits in der Liga gegen die Mannen aus Mönchengladbach
ranmussten, dürfte dabei eher ein Vorteil sein. Vor zwei Wochen hatten sich die Clubs 2:2 getrennt. Diese Partie „wird sicherlich eine Rolle in der Vorbereitung spielen“, sagte Matarazzo, „wir schauen darauf, was gut funktioniert hat und was wir anpassen können.“.
Anpassen muss der Trainer einige Kleinigkeiten. Ob Torhüter Fabian Bredlow in den Kasten rückt, wollte der Coach jedoch genauso wenig verraten wie den Ersatzmann für Kapitän Gonzalo Castro, der verletzt ausfällt: „Wir entscheiden das je nachdem, welche Eigenschaften zum
Spiel passen. Und wer dazu noch gut drauf ist, wird ihn ersetzen.“
Aufpassen müsse man natürlich auf die „Offensivpower“der Gladbacher. „Dem werden wir sicherlich einen Teil unserer Aufmerksamkeit widmen“, so Matarazzo. Doch man wolle „mit voller Kraft und voller Wucht alles dafür tun, dass“man erfolgreich sei. Wenn nötig, auch in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen. Und auch da macht die Partie von vor zwei Wochen Mut und dürfte Selbstvertrauen schaffen: Den Stuttgartern war in der sechsten Minute der Nachspielzeit per Elfmeter der Ausgleich gelungen. Auch nun könnten Schüsse vom Punkt entscheidend sein.
Den absoluten Showdown gezielt trainieren lassen will der Trainer jedoch nicht. Und das aus einfachem Grund: „Die Jungs üben regelmäßig Elfmeter nach dem Training. Heute habe ich gemerkt, dass sie es vor dem Training auch gemacht haben. Sie spüren also von allein, dass das eine Möglichkeit ist“, berichtete Matarazzo. Oder, wie es schon Mislintat zuvor etwas offensiver ausdrückte: „Wir sind für 120 Minuten plus Elfmeterschießen bereit. Unsere Mannschaft ist in guter Verfassung. Wir können laufen, sprinten, Fußball spielen.“
eigene Stellung zu sichern. Dabei meinen es sicherlich sowohl Claus Vogt als auch Sie gut für unseren VfB!“, schrieb der Osiander-Geschäftsführer. Die Kontroverse führte Riethmüller vor allem auf die postenbedingten unterschiedlichen Standpunkte zurück: „Plötzlich vertritt jemand die Interessen des größten Aktionärs, des e.V., und die mögen andere sein, als die der AG.“Riethmüller sandte einen Appell: „Wenn Sie jetzt, nach Ihrem Rückzug von Ihrer Kandidatur, noch den entscheidenden Schritt auf Claus Vogt zugehen und dem Vereinsbeirat empfehlen, Claus Vogt zur Wahl zu stellen, hätte im Falle einer Wiederwahl auch Claus Vogt keine andere Wahl, als auf Sie zuzugehen und mit Ihnen gut zusammenzuarbeiten.“(falx)