Schwäbische Zeitung (Biberach)
So vergibt Maselheim die neuen Bauplätze
Am Ortsrand von Sulmingen werden gerade Bauplätze erschlossen – Nachfrage ist groß
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MASELHEIM - Am Ortsrand von Sulmingen entsteht derzeit das Neubaugebiet „Ackenbach Süd“. Die Zahl der Interessenten übersteigt die der Bauplätze um ein Vielfaches. Der Gemeinderat hat sich jetzt mit den Vergabekriterien beschäftigt. Einstimmig und ohne Diskussion hat er sich für ein Verfahren entschieden.
Die Nachfrage nach Bauplätzen in Maselheim ist groß. Die Gemeinde führt für jeden Teilort Interessentenlisten. In diese können sich alle volljährigen und geschäftsfähigen Personen eintragen. Dabei ist es auch erlaubt, sich auf mehrere Listen gleichzeitig setzen zu lassen.
Ende Februar standen 216 Namen auf der Liste für Äpfingen, 107 auf der für Laupertshausen und 105 auf der für den Hauptort Maselheim. In Sulmingen waren es Anfang März 169 potenziell Bauwillige – nach Angaben der Verwaltung sowohl Einheimische als auch Auswärtige. In „Ackenbach Süd“ werden 25 Bauplätze zu verkaufen sein. Die Nachfrage übersteigt das Angebot also deutlich, selbst wenn man davon ausgeht, dass noch Interessenten abspringen.
Die Erschließungsarbeiten sind in vollem Gang. Der Verkaufsstart der Grundstücke ist laut Hauptamtsleiter Lukas Ritzler für August, September dieses Jahres anvisiert. „Allerdings kann dieser Zeithorizont noch nicht fix zugesagt werden“, sagte Ritzler der SZ.
„Die ersten Interessenten fragen schon an, wie wir die Vergabe handhaben“, berichtete Bürgermeister Elmar Braun im Gemeinderat. Er schlug vor, wieder auf das Vergabeverfahren, das zuvor im ersten Abschnitt des „Langen Gewand“in Maselheim angewandt worden war, zu setzen: das „modifizierte Windhundverfahren“.
Es basiert auf der Interessentenliste. Sobald ein Bauplatz zu vergeben ist, erfolgt eine Abfrage gemäß der Listenplatzierung. Der oder die Angeschriebene kann dann kaufen oder ablehnen.
ANZEIGE „Diejenigen werden bevorzugt, die sich zuerst auf eine entsprechende Liste eingetragen haben“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
„Wir sind der Meinung, dass sich das modifizierte Windhundverfahren bewährt hat“, so Braun. Nach der Vergabe im „Langen Gewand“habe es positive Rückmeldungen zu dem Verfahren gegeben, berichtete er. Die Grundstücke dort sind inzwischen alle verkauft. „Auswärtige wie Einheimische bekamen Bauplätze“, sagte Braun.
Bewährt hat sich aus Sicht des Bürgermeisters auch, vorab zu klären, wer von den Personen auf der Liste aktuell noch ein echtes Interesse an einem Bauplatz besitzt. Beim „Langen Gewand“wurde das so gehandhabt und alle angeschrieben. Die Ersten seien daraufhin abgesprungen, so habe die Liste bereinigt werden können, berichtete der Bürgermeister. „Als wir dann die konkreten Angebote machen konnten, entschieden sich die Leute sehr schnell“, schilderte Braun den Effekt. Auch wenn der Quadratmeterpreis
für „Ackenbach Süd“noch nicht festgesetzt sei, halte er es für sinnvoll, diese erste Anfrage zur Listenbereinigung bereits vorzunehmen.
Im Gemeinderat herrschte Einigkeit, dass die Bauplätze in Sulmingen über das „modifizierte Windhundverfahren“vergeben werden sollen. Das Gremium sprach sich ohne Diskussionen einstimmig dafür aus.
Der Gemeinderat legte außerdem fest, dass die bisherigen Listen weitergeführt werden. Interessenten, die auf der Liste in Sulmingen stehen und den Kauf eines Bauplatzes ablehnen, werden von der Liste gestrichen oder, wenn sie es wünschen, wieder an deren Ende gesetzt. Wer einen Bauplatz in Sulmingen kauft und noch auf einer oder mehreren anderen Listen aufgeführt ist, wird dort ebenfalls gestrichen oder ans Ende gesetzt.
Die Vergabe nach dem „modifizierten Windhundprinzip“gilt für „Ackenbach Süd“. Beim nächsten Baugebiet wird erneut über das Vergabeverfahren entschieden werden.