Schwäbische Zeitung (Biberach)
Hilmar Kopmann, Präsident des TSV Laupheim,
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BIBERACH/LAUPHEIM - Maximal fünf Erwachsene aus zwei Haushalten dürfen Individualsport in Hallen und im Freien ausüben. Höchstens 20 Kinder bis einschließlich 14 Jahre dürfen nach der neuesten CoronaVerordnung in Baden-Württemberg vom vergangenen Montag kontaktlosen Sport im Freien betreiben. Welche Auswirkungen hat dies möglicherweise auf den Vereinssport? Exemplarisch dazu die TG Biberach und der TSV Laupheim.
„Wir haben in dieser Woche eine Umfrage bei all unseren 28 Abteilungen gemacht und von zehn die Rückmeldung erhalten, dass sie das Angebot für die Kinder wahrnehmen wollen“, erklärt der
Geschäftsführer der TG Biberach, Thiemo Potthast.
Unter anderem seien dies die Kindersportschule, Handball, Volleyball und Leichtathletik. Dies sei möglich entweder im Biberacher Stadion, auf dem Rasenfeld neben der TG-Geschäftsstelle und auf dem vereinseigenen Beachvolleyballfeld bei der Dollinger-Halle. „Die Trainer müssen bei diesen Einheiten eine Maske tragen, die Kinder sind davon befreit“, sagt Potthast.
Inwieweit die Abteilungen diese Möglichkeiten jetzt nutzen werden, sei noch offen, zumal das Wetter in den kommenden Tagen alles andere als frühlingshaft angesagt sei. Außerdem wisse man natürlich auch nicht, wie sich die Inzidenz entwickle, denn diese Trainingsmöglichkeiten gelten nur bei einer Inzidenz unter 101. Aktuell bewege man sich im Kreis Biberach auf eine Inzidenz von 90 zu. „Deshalb können mögliche Planungen schnell zur Makulatur werden“, betont Potthast.
Rund 50 Seiten stark sei die Corona-Verordnung, die Potthast und sein Team auf der Geschäftsstelle zu beachten hätten. Bewerten wolle er diese nicht. Dennoch sei man froh, dass man überhaupt wieder etwas anbieten könne. „Gerade bei den Kindern ist das enorm wichtig, dass sie sich wieder in der Gruppe bewegen können.“Im vereinseigenen Sportzentrum in der Biberacher Leipzigstraße kann bei Beachtung des Hygienekonzepts auch ein Tanzpaar samt einem Trainer üben.
Die anderen Sporthallen, die der Stadt gehören, seien nach wie vor geschlossen und stehen somit nicht zur Verfügung. Ausgesetzt bis mindestens
Ostern bleibt auch der KoronarSport. Reha-Sport in kleinen Gruppen darf ausgeübt werden, da er als medizinisch notwendiger Sonderfall zu betrachten sei. „Wir hoffen alle, dass sich die Lage in den kommenden Wochen und Monaten durch Tests und Impfungen etwas entspannt und wieder mehr Mitglieder unseres Vereins ihren Sport ausüben
Thiemo Potthast, Geschäftsführer der
TG Biberach können.“Die TG Biberach zählt aktuell mehr als 6300 Mitglieder in 28 Abteilungen.
sieht die Lockerungen sehr kritisch. „Das ist für uns nach wie vor eine katastrophale Situation, eine Sackgasse“: Dies hat Kopmann während der Woche der „Schwäbischen Zeitung“Laupheim gesagt. Er finde die Regeln „völlig undurchdacht“. Auch die Mitglieder würden ungeduldig. Schließlich zahlten sie derzeit ihre Beiträge ohne Gegenleistung.
Seine Kritik untermauert Kopmann am Freitag. „Aus meiner Sicht
„Gerade bei den Kindern ist das enorm wichtig, dass sie sich wieder in der Gruppe
bewegen können.“