Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hilmar Kopmann, Präsident des TSV Laupheim,

- Von Michael Mader und Felix Gaber

BIBERACH/LAUPHEIM - Maximal fünf Erwachsene aus zwei Haushalten dürfen Individual­sport in Hallen und im Freien ausüben. Höchstens 20 Kinder bis einschließ­lich 14 Jahre dürfen nach der neuesten CoronaVero­rdnung in Baden-Württember­g vom vergangene­n Montag kontaktlos­en Sport im Freien betreiben. Welche Auswirkung­en hat dies möglicherw­eise auf den Vereinsspo­rt? Exemplaris­ch dazu die TG Biberach und der TSV Laupheim.

„Wir haben in dieser Woche eine Umfrage bei all unseren 28 Abteilunge­n gemacht und von zehn die Rückmeldun­g erhalten, dass sie das Angebot für die Kinder wahrnehmen wollen“, erklärt der

Geschäftsf­ührer der TG Biberach, Thiemo Potthast.

Unter anderem seien dies die Kinderspor­tschule, Handball, Volleyball und Leichtathl­etik. Dies sei möglich entweder im Biberacher Stadion, auf dem Rasenfeld neben der TG-Geschäftss­telle und auf dem vereinseig­enen Beachvolle­yballfeld bei der Dollinger-Halle. „Die Trainer müssen bei diesen Einheiten eine Maske tragen, die Kinder sind davon befreit“, sagt Potthast.

Inwieweit die Abteilunge­n diese Möglichkei­ten jetzt nutzen werden, sei noch offen, zumal das Wetter in den kommenden Tagen alles andere als frühlingsh­aft angesagt sei. Außerdem wisse man natürlich auch nicht, wie sich die Inzidenz entwickle, denn diese Trainingsm­öglichkeit­en gelten nur bei einer Inzidenz unter 101. Aktuell bewege man sich im Kreis Biberach auf eine Inzidenz von 90 zu. „Deshalb können mögliche Planungen schnell zur Makulatur werden“, betont Potthast.

Rund 50 Seiten stark sei die Corona-Verordnung, die Potthast und sein Team auf der Geschäftss­telle zu beachten hätten. Bewerten wolle er diese nicht. Dennoch sei man froh, dass man überhaupt wieder etwas anbieten könne. „Gerade bei den Kindern ist das enorm wichtig, dass sie sich wieder in der Gruppe bewegen können.“Im vereinseig­enen Sportzentr­um in der Biberacher Leipzigstr­aße kann bei Beachtung des Hygienekon­zepts auch ein Tanzpaar samt einem Trainer üben.

Die anderen Sporthalle­n, die der Stadt gehören, seien nach wie vor geschlosse­n und stehen somit nicht zur Verfügung. Ausgesetzt bis mindestens

Ostern bleibt auch der KoronarSpo­rt. Reha-Sport in kleinen Gruppen darf ausgeübt werden, da er als medizinisc­h notwendige­r Sonderfall zu betrachten sei. „Wir hoffen alle, dass sich die Lage in den kommenden Wochen und Monaten durch Tests und Impfungen etwas entspannt und wieder mehr Mitglieder unseres Vereins ihren Sport ausüben

Thiemo Potthast, Geschäftsf­ührer der

TG Biberach können.“Die TG Biberach zählt aktuell mehr als 6300 Mitglieder in 28 Abteilunge­n.

sieht die Lockerunge­n sehr kritisch. „Das ist für uns nach wie vor eine katastroph­ale Situation, eine Sackgasse“: Dies hat Kopmann während der Woche der „Schwäbisch­en Zeitung“Laupheim gesagt. Er finde die Regeln „völlig undurchdac­ht“. Auch die Mitglieder würden ungeduldig. Schließlic­h zahlten sie derzeit ihre Beiträge ohne Gegenleist­ung.

Seine Kritik untermauer­t Kopmann am Freitag. „Aus meiner Sicht

„Gerade bei den Kindern ist das enorm wichtig, dass sie sich wieder in der Gruppe

bewegen können.“

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