Schwäbische Zeitung (Biberach)
Grüne stärkste Kraft in Bad Schussenried
Grüne und CDU liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen in Ochsenhausen und Schussenried
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OCHSENHAUSEN/BAD SCHUSSENRIED - Es ist ein denkbar spannender Wahlabend: In den beiden Städten Bad Schussenried und Ochsenhausen bleibt es bis zur Auszählung des letzten Briefwahlbezirks ein Kopfan-Kopf-Rennen für die zwei Kandidaten der beiden großen Parteien. Doch während in Ochsenhausen die CDU stärkste Kraft bleibt, wenn auch nur mit knapp zwei Prozentpunkten, gelingt es dem Kandidaten der Grünen, in Bad Schussenried mit einem Prozentpunkt an der CDU vorbeizuziehen.
Ochsenhausen: Grüne holen auf
In Ochsenhausen bleibt die CDU die stärkste Kraft. Die Partei erhält 32,9 Prozent der Stimmen. Damit verliert sie im Vergleich zur letzten Landtagswahl jedoch deutlich:
2016 waren es noch 37,3
Prozent. Knapp dahinter folgen nun die Grünen, mit nur zwei Prozentpunkten
Abstand. Sie erhalten 31,0
Prozent, drei mehr als bei der vorherigen Wahl. Es ist also denkbar knapp geworden zwischen den beiden. Drittstärkste Partei wird in Ochsenhausen erneut die AfD, mit 9,6 Prozent. Zum Vergleich: 2016 waren es noch 14,9 Prozent. Die AfD scheint bei einigen Wählern die Erwartungen nicht erfüllt zu haben, weswegen diese sich nun anderen Parteien zugewandt haben. Was sich auch verändert hat: Die FDP liegt nun deutlich vor der SPD. Die einstige Volkspartei scheint an Bedeutung immer weiter zu verlieren, während die Liberalen im Ländle wieder Fuß fassen. Die FDP holt bei der aktuellen Wahl 7,3 Prozent, die SPD dagegen nur 5,1 Prozent. 2016 war es umgekehrt: Da lag die SPD noch bei 7,2 und die FDP bei 6,5 Prozent. Deutlich gesunken ist die Wahlbeteiligung, von knapp 70 auf 64,7 Prozent.
LANDTAGSWAHLEN
2021
Bad Schussenried: Grün liegt vorn
In Bad Schussenried gewinnen die Grünen mit einem hauchdünnen Vorsprung: Während der Kandidat der Grünen 30,1 Prozent der Stimmen holt, erhält der CDU-Kandidat 29,7 Prozent. So knapp war es wahrscheinlich noch nie. Wie in Ochsenhausen bleibt die AfD dagegen unverändert drittstärkste Kraft mit 11,7 Prozent, verliert dabei jedoch vier Prozentpunkte (2016: 15,7). Aufholen tut hingegen die FDP. Ihr Kandidat holt 8,1 Prozent der Stimmen, was ein Plus von etwas mehr als einem Prozentpunkt bedeutet. Und die SPD? Die schafft nur knapp den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde und holt 5,9 Prozent, was ein Minus von anderthalb Prozentpunkten bedeutet. Die Wahlbeteiligung ist dabei in Bad Schussenried mit 60,77 Prozent deutlich gesunken – und das obwohl so viele Wähler die Möglichkeit der Briefwahl im Vorfeld genutzt hatten. 2016 hatten sich noch 66,8 Prozent der Wahlberechtigen an der Wahl beteiligt.