Schwäbische Zeitung (Biberach)
Im Illertal liegt Raimund Haser fast immer vorne
Petra Krebs holt nur in Dettingen am meisten Stimmen – AfD verliert in Kirchdorf deutlich
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ILLERTAL - Ginge es nach den sieben Gemeinden im Landkreis Biberach, die zum Landtagswahlkreis 68 Wangen/Illertal gehören, hätte CDUKandidat Raimund Haser bei der Wahl am Sonntag erneut das Direktmandat erhalten. Lediglich in Dettingen erhielt Petra Krebs (Grüne) mehr Stimmen als Haser. Die AfD fuhr trotz teils deutlicher Verluste in allen sieben Gemeinden ein zweistelliges Ergebnis ein. Eine Übersicht.
Berkheim: In Berkheim holte die CDU mit 30,08 Prozent der Stimmen ein fast identisches Ergebnis wie im gesamten Wahlkreis 68 (30,57). 2016 waren es in Berkheim noch gut sechs Prozentpunkte mehr gewesen. Die Grünen schnitten im Vergleich zum Wahlkreis-Ergebnis mit 25,17 Prozent etwas schlechter ab, hatten aber in Berkheim ein Plus von 1,5 Prozentpunkten zu verzeichnen. Die AfD bekam am Sonntag 17,73 Prozent – minus 1,54 Prozentpunkte. Im Wahlbezirk Berkheim-West holte AfD-Kandidat Helmut Dietz fast jede vierte Stimme (23,77 Prozent). Petra Krebs erzielte hier mit 24,07 Prozent ein nur geringfügig besseres Ergebnis. Die FDP kratzte in Berkheim an einer zweistelligen Prozentzahl (9,59). Dettingen: Neun Prozentpunkte weniger als 2016 musste CDU-Mann Haser in Dettingen verkraften. 26,63 Prozent der Stimmen bedeuteten für ihn nur Platz zwei hinter Petra Krebs (30,49). Außerdem auffällig: ÖDPKandidat Frank Rogg holte in Dettingen mit 5,27 Prozent das beste Ergebnis im gesamten Wahlkreis. Die AfD bekam 10,72 Prozent – das schlechteste Ergebnis in den WK-68Gemeinden des Landkreises Biberach. SPD und FDP kamen auf 6,85 beziehungsweise 9,58 Prozent. Erolzheim: 80 Stimmen mehr als Petra Krebs konnte sich Raimund Haser in Erolzheim sichern. Sein Name wurde 491 Mal (33,02 Prozent) angekreuzt, jener von Krebs 411 Mal (27,64 Prozent). Im Vergleich zu 2016 bedeutet dies für die CDU einen Rückgang um knapp vier Prozentpunkte, für die Grünen ein Plus von 2,4.
Die AfD (14,66
Prozent) musste nur 0,9 Prozentpunkte weniger verkraften als noch 2016, bei der SPD
(5,25 Prozent) waren es schon mehr als drei
LANDTAGSWAHLEN
2021
Prozentpunkte. Verbessert zeigte sich wie überall die FDP (7,4 Prozent), sie holte in Erolzheim aber vergleichsweise trotzdem wenig Stimmen.
Kirchberg: CDU 31,49 Prozent, Grüne 25,97 Prozent, AfD 12,88 Prozent: Auf den vorderen Plätzen gibt es beim Kirchberger Wahlergebnis wenig Außergewöhnliches. Wohl aber dahinter: Die Freien Wähler können sich mit 6,39 Prozent der Stimmen über das zweitbeste Ergebnis im Wahlkreis freuen. Die SPD schneidet mit 8,01 Prozent relativ gut ab, in Sinningen kam Kandidat Rainer Marquart gar auf 10,32 Prozent. Kirchdorf: 2016 war die AfD in Kirchdorf mit 22,12 Prozent noch zweitstärkste Kraft nach der CDU. Jetzt landete sie mit großem Abstand hinter CDU (29,13 Prozent) und Grünen (25,42 Prozent) auf Rang drei (16,12 Prozent). Für die CDU bedeutet das Ergebnis einen Rückgang um knapp sechs Prozentpunkte, die Grünen legen vier Prozentpunkte zu. Mit den Verlusten der SPD (minus 2,58 Prozentpunkte) und den Gewinnen der FDP (plus 3,27 Prozentpunkte) zeichnet sich in Kirchdorf ein ähnliches Stimmungsbild wie in vielen anderen Kommunen ab.
Rot an der Rot: In Rot an der Rot feierte die CDU eines der besten Ergebnisse im Wahlkreis Wangen/Illertal. Die Christdemokraten kamen auf 35,34 Prozent. Im Vergleich zu 2016 bedeutet dies aber immer noch einen Rückgang um satte 9,54 Prozentpunkte. Bemerkenswert: Im Wahlbezirk Ellwangen kam Raimund Haser auf 42,69 Prozent, in Haslach nur auf 23,32. In Haslach vereinte die AfD mit 20,85 Prozent gar die zweitmeisten Stimmen auf sich. Petra Krebs holte in Rot an der Rot für die Grünen prozentual nahezu gleich viele Stimmen wie bei der letzten Wahl. Heuer waren es 23,02 Prozent, vor fünf Jahren 22,94. Die FDP schaffte es mit 9,82 Prozent fast zweistellig zu werden.
Tannheim: Am engsten war der Kampf um die Spitzenposition in Tannheim. Letztlich setzte sich Raimund Haser gegen Petra Krebs durch – mit 308 (29,11 Prozent) zu 302 Stimmen (28,54 Prozent). 2016, als die CDU auf 31,05 Prozent gekommen war, hatten die beiden noch mehr als fünf Prozentpunkte getrennt. Die AfD fuhr ein um mehr als fünf Prozentpunkte schlechteres Ergebnis (14,08 Prozent) als bei der 2016er-Wahl ein. Zu den Gewinnern zählt neben der FDP (plus 1,68 Prozentpunkte) auch die ÖDP (plus 2,28 Prozentpunkte).