Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wild bleibt Spielertrainer – Ehlert kommt
Fußball, Landesliga: SV Dettingen verpflichtet Ochsenhausens Defensivakteur als Co-Spielertrainer
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DETTINGEN - Oliver Wild bleibt in der kommenden Saison Spielertrainer des SV Dettingen. Verpflichtet hat der derzeitige Tabellen-Drittletzte der Fußball-Landesliga für die Spielzeit 2021/22 Timo Ehlert. Er wird die Nachfolge von Jörg Redle als Co-Spielertrainer antreten. Diesen Posten bekleidet der 25-Jährige aktuell noch beim Ligakonkurrenten SV Ochsenhausen. Zum SVO, vorausgesetzt der Club hält in dieser Saison die Klasse, wechselt Redle als Co-Spielertrainer (SZ berichtete).
„Das freut uns sehr und war auch unser absoluter Wunsch. Er ist ein super Typ und macht eine sehr gute Arbeit“, sagt SVD-Spielleiter Ernst Weiß zum Verbleib von Oliver Wild als Spielertrainer. „Wir wollen mit ihm noch einiges erreichen.“Wild solle auch die jungen Spieler weiterund näher an die erste Mannschaft heranbringen. „Ich bin jetzt die zweite Saison da und hatte noch nicht die Möglichkeit eine komplette Spielzeit zu Ende zu spielen mit dem Verein“, begründet Oliver Wild, warum er dem SVD die Treue hält. „Außerdem habe ich mit Dettingen noch was vor. Ich möchte die Mannschaft weiterentwickeln. Es macht einfach Spaß, Trainer dieser tollen Truppe zu sein.“Seine Zusage sei unabhängig von der Ligazugehörigkeit.
Ligaunabhängig ist nach Angaben von Weiß auch das Engagement von Timo Ehlert. „Er wohnt in Dettingen und baut dort derzeit ein Haus. Wir haben ihn schon länger auf dem Zettel. Nachdem uns Jörg Redle informiert hat, dass er uns verlassen wird, habe ich bei Timo Ehlert vorgefühlt, ob Dettingen für ihn ein Thema wäre für die neue Saison als Co-Spielertrainer. Das hat er bejaht“, sagt der SVD-Spielleiter. „Dann habe ich mich noch mit Abteilungsleiter Bernd Schneider und Kassierer Thomas Aumann beraten. Beide haben ihr Okay gegeben und danach habe ich konkrete Verhandlungen mit ihm geführt.“Oliver Wild sei von Beginn an informiert gewesen und habe die Idee gut gefunden. Verein und Ehlert haben sich laut Weiß auf keine konkrete Vertragslaufzeit geeinigt. „Beide Seiten wollen auf jeden Fall länger zusammenarbeiten“, so der 53-Jährige.
Eine Retourkutsche in Richtung SV Ochsenhausen wegen Jörg Redles Abgang sei die Verpflichtung definitiv nicht gewesen. „Auch wenn Timo Ehlert woanders gespielt hätte, dann hätte ich ihn gefragt“, sagt Weiß. „Ich freue mich sehr, dass er zugesagt hat und dass wir die Position des CoSpielertrainers richtig gut besetzen konnten.“Ehlert sei eine absolute Verstärkung. „Er bringt ja unter anderem auch Bayernliga-Erfahrung aus seiner Zeit beim 1. FC Sonthofen mit“, so der SVD-Spielleiter. „Er ist ein sehr guter Innenverteidiger. Auf dieser Position haben wir auch Bedarf
gesehen, da uns mit Steffen Zott ein Leistungsträger zum Saisonende verlassen wird.“Ansonsten werde der SVD mit dem jetzigen Kader in die kommende Saison gehen, alle Spieler hätten für die neue Spielzeit zugesagt. Ob noch weitere Zugänge geplant sind? „Das ist davon abhängig, in welcher Liga wir nächste Saison
spielen werden. Sollte es die Landesliga sein, kann sich sicher noch was tun“, erläutert Weiß. Mittlerweile rechne er nicht mehr damit, dass es einen Restart der Saison 20/ 21 geben werde. „Die Corona-Zahlen steigen ja aktuell, deshalb bin ich sehr pessimistisch. Ich gehe Stand jetzt davon aus, dass die Saison abgebrochen und annulliert wird“, sagt der 53-Jährige.
Timo Ehlert hat laut eigener Aussage das Konzept beim SV Ochsenhausen für die kommende Saison nicht zugesagt. Deswegen habe er sich dafür entschieden, einen anderen Weg zu gehen. „Ich habe viele Gespräche mit vielen anderen Vereinen geführt, auch höherklassigen Mannschaften“, sagt der 25-Jährige. „Letztlich habe ich mich für den SV Dettingen entschieden, weil das Konzept des
SVD für die Zukunft einfach sehr stimmig ist.
Die Gespräche mit Ernst Weiß und Oliver Wild waren sehr gut.“Künftig möchte er beim SV Dettingen seine Erfahrung einbringen, um den Verein voranzubringen. „Auch aus privater Sicht ist es die richtige nächste Station. Ich freue mich ebenso schon sehr auf die Zusammenarbeit mit Oliver Wild“, so Ehlert. „Für den Fall, dass die Saison weitergehen sollte, ist mein Fokus noch voll auf den SV Ochsenhausen gerichtet. Das ist ganz klar für mich, dafür bin ich Sportler durch und durch.“
Dass Jörg Redle den SV Dettingen verlässt sei sehr schade, so Oliver Wild. „Das ist ein Verlust für uns. Umso mehr freue ich mich, dass Timo Ehlert jetzt als Co-Spielertrainer kommt. Mit ihm bekommen wir einen top Defensivspieler, der uns mit seiner höherklassigen Erfahrung weiterhilft“, sagt der 35-Jährige. „Ich kenne ihn schon länger, er passt auch menschlich sehr gut zum Team.“Steffen Zott sei sportlich nicht zu ersetzen. „Bei ihm habe ich noch sehr viel Potenzial gesehen, trotz seiner ohnehin schon großen Qualität“, so der SVD-Spielertrainer. „Er wird uns sehr fehlen.“Wild geht ganz stark davon aus, dass die Saison abgebrochen und annulliert wird. „Ich wäre natürlich froh, wenn es anders kommt, glaube aber nicht daran.“
perspektivisch das Trainerteam beim SVO bilden sollen. „Das ist nicht schlimm. Es bleibt aber dabei, dass Jörg Redle in ein, zwei Jahren die Cheftrainerrolle übernehmen soll und ich mich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und dann als Teammanager oder Sportlicher Leiter fungieren werde“, sagt Przibille und fügt hinzu: „Vorstellbar wäre für mich beispielsweise, dass der langjährige Kapitän Andreas Ludwig den Weg zum SV Ochsenhausen zurückfinden könnte, um dann mit Jörg Redle ein Trainerteam zu bilden. Das wäre mein Wunsch.
Mal schauen, ob es so kommt.“Die Kaderplanung des SVO für die kommende Saison ist laut Przibille mit dem Abgang Timo Ehlert sowie den Zugängen Jörg Redle, Laurin Hummel (zuletzt FC Kempten) und zwei weiteren Stürmern, deren Namen er noch nicht nennen will, so gut wie abgeschlossen. Offen sei noch der Verbleib von Thilo Denzel und Andreas Kaiser (beide aus beruflichen Gründen). „Es wäre top, wenn beide bleiben würden. Beide sind absolute Identifikationsfiguren des SV Ochsenhausen“, so der SVO-Trainer. (feg)