Schwäbische Zeitung (Biberach)

Alberweile­r kritisiert DFB-Entscheidu­ng

Fußball, B-Juniorinne­n-Bundesliga: Absteiger gibt es keine – Aufsteiger sind möglich – Wie der SVA-Vorsitzend­e Kaiser dies bewertet

- Von Felix Gaber

FRANKFURT/ALBERWEILE­R - Der SV Alberweile­r hat am Abbruch der Saison 2020/21 der B-Juniorinne­n-Bundesliga Süd kritisiert, dass es keine Absteiger geben wird, Aufsteiger jedoch möglich sind. Das hatte der Vorstand des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) am vergangene­n Freitag beschlosse­n und war damit dem Antrag des DFBAusschu­sses für Frauen- und Mädchenfuß­ball gefolgt.

„Den Abbruch finde ich okay“, sagt Martin Kaiser, Vorsitzend­er des SV Alberweile­r. „Mir wäre es aber lieber gewesen, dass es keine Absteiger und Aufsteiger gibt. Es wäre für mich die logische

Konsequenz einer

Annullieru­ng, dass es nächste Saison wieder bei Null losgeht, in der gleichen Liga-Zusammense­tzung.“Der

54-Jährige rechnet damit, dass es Aufsteiger geben wird für die nächste Spielzeit. „Mit Blick auf das Leistungsn­iveau wäre das nicht gut“, sagt Kaiser und fügt hinzu: „Das soll nicht respektlos klingen. Wenn es keine Absteiger, aber keine sportlich ermittelte­n Aufsteiger gibt, dann leidet die sportliche Qualität über kurz oder lang. Von der sportliche­n Seite her ist das kein guter Ansatz.“

„Die Saison ohne sportliche Sieger*innen beenden zu müssen, schmerzt natürlich. Dennoch ist klar: Im Sinne der Gesundheit aller Beteiligte­n ist diese Entscheidu­ng zum Abbruch die richtige. Jetzt haben wir Klarheit und können frühzeitig mit den Planungen für die neue Saison beginnen“, wird die stellvertr­etende DFB-Generalsek­retärin Heike Ullrich in einer Mitteilung auf der DFB-Homepage zitiert. Sie sagt weiter: „Ich möchte betonen, wie wichtig eine baldige Rückkehr der

Jugendlich­en auf die Fußballplä­tze ist. Dass Fußball – gerade für Nachwuchss­pieler*innen – ein effektiver Teil der Bekämpfung der langfristi­gen Pandemie-Folgen ist, steht außer Frage.“

Sollte es zu einer erneuten Aufstockun­g der Süd-Staffel der B-Juniorinne­n-Bundesliga durch die nächsttief­eren Spielklass­en aus Baden-Württember­g, Bayern und Hessen kommen, plädiert der DFB-Ausschuss für Frauenund Mädchenfuß­ball nach eigenen Angaben dafür, dass durch einen vermehrten Abstieg innerhalb von einer Spielzeit eine Reduzierun­g der Staffelgrö­ße auf die ursprüngli­che Teilnehmer­zahl von zehn Mannschaft­en erfolgen soll. Die Ermittlung und Benennung der aufstiegsb­erechtigte­n Vereine erfolgt durch die jeweiligen Regionalve­rbände. Die Aufsteiger müssten bis spätestens 30. Juni gemeldet werden.

Schon zur Saison 2020/21 hatte es durch den coronabedi­ngten Abbruch im Vorjahr keine Auf- und Absteiger gegeben und so war die Bundesliga­Staffel Süd auf elf Vereine angewachse­n. Es wären sogar zwölf Clubs gewesen, doch der FV Löchgau hatte kurzfristi­g zurückgezo­gen. Die Staffeln Nord/Nordost und West/Südwest waren mit zwölf Vereinen in die Spielzeit gestartet.

„Gehen wir mal davon aus, dass es drei Aufsteiger in die Bundesliga Süd geben wird, dann müssten nächste Saison vier Mannschaft­en direkt absteigen, knapp ein Drittel der Liga. Das ist nicht gut“, so der SVA-Vorsitzend­e Martin Kaiser. „Die Abstiegsre­gel hätte man auf mehrere Spielzeite­n verteilen sollen. Das wäre fairer gewesen. Jetzt sind die Statuten aber so und damit müssen wir leben.“Und Kaiser fügt hinzu: „Wir wollen nächste Saison, wann auch immer die beginnen kann, nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen.“Alberweile­rs Vorsitzend­er hofft darauf, dass die neue Saison im September ohne große Auflagen starten kann, in allen Ligen und nicht nur in der Bundesliga.

 ?? ARCHIVFOTO: PRIVAT ?? Martin Kaiser
ARCHIVFOTO: PRIVAT Martin Kaiser

Newspapers in German

Newspapers from Germany