Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kulczycki verpasst Olympia-Qualifikation
Tischtennis: Ochsenhauser Bundesliga-Profi kann in Guimaraes Fahrkarte nach Tokio nicht lösen
GUIMARAES/OCHSENHAUSEN (sz) - Nach dem globalen Olympia-Qualifikationsturnier, das im März in Doha ausgetragen worden ist und bei dem Samuel Kulczycki vom TischtennisBundesligisten TTF Liebherr Ochsenhausen den Coup nicht geschafft hatte, hat sich für den 18-Jährigen in Guimaraes (Portugal) eine weitere Chance geboten, das Ticket für Tokio zu lösen. Auch dieser Versuch war für den Polen allerdings nicht von Erfolg gekrönt.
Neun Olympia-Tickets waren in Guimaraes zu vergeben, davon fünf bei den Männern. Das Teilnehmerfeld war hochkarätig besetzt, darunter viele namhafte Bundesligakollegen von Kulczycki, der vom polnischen Verband gemeinsam mit dem ehemaligen Ochsenhauser Jakub Dyjas nominiert worden war.
Das Spielsystem war kompliziert: Nach einer Gruppenphase folgte eine 32er-K.-o.-Runde, in der sich die beiden Endspielgegner ihr Ticket sicherten. Die vier am besten gesetzten Spieler stießen erst zur zweiten Phase hinzu, in der sich ebenfalls die Finalisten ihre Fahrkarte sicherten. Die Übriggebliebenen trafen dann noch einmal in einer weiteren K.-o.-Phase aufeinander, in der in einem echten Endspiel über das fünfte und letzte Tokio-Ticket entschieden wurde.
Samuel Kulczycki musste schon in seinem ersten Einzel eine herbe Enttäuschung hinnehmen: Gegen Niagol Stoyanov aus Italien verlor er deutlich mit 1:4. Doch nach einem knappen 4:3-Sieg gegen den unangenehm zu spielenden luxemburgischen Materialkünstler Luka Mladenovic und einem glatten 4:0-Erfolg gegen den erfahrenen Slowaken Lubomir Pistej durfte der Ochsenhauser doch noch in den K.-o.-Runden aufschlagen.
In Phase zwei gelang Kulczycki zunächst ein 4:3-Sieg gegen den Weißrussen Aliaksandr Khanin, der ihm alle Chancen auf das OlympiaTicket erhielt. Doch in der dritten Runde erfolgte das Aus durch ein 0:4 gegen den erfahrenen ehemaligen Bundesliga-Spieler Kou Lei, der international für die Ukraine am Ball ist. Eine letzte Chance in Phase drei blieb ebenfalls ungenutzt. In Runde zwei musste der TTF-Profi dem Ex-Grenzauer Mihai Bobocica nach einem 2:4 gratulieren – ein Spiel, in dem mehr drin gewesen wäre. Allein drei Sätze gingen mit jeweils 12:10 an seinen Gegner. Mit dieser Niederlage war die TokioFahrkarte außer Reichweite geraten.
„Es war ein sehr schwieriges Turnier für mich, ich hatte viele harte Matches zu bestreiten, einige habe ich gewonnen, einige verloren“, sagte Kulczycki nach dem Turnier. „Das waren teilweise schon sehr starke Gegner und ich freue mich, dass ich gegen einige davon gewinnen konnte wie gegen Pistej oder Khanin. Am Ende war ich aber doch sehr traurig, dass ich das Ticket für Olympia nicht lösen konnte. Aber in drei Jahren werde ich es wieder versuchen und hoffe, es dann zu schaffen.“