Schwäbische Zeitung (Biberach)
Lockere Wirbelsäule hilft auch den Augen
Die Autorin Beate Rinderer gibt Tipps für einen augengesunden Lebensstil
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BRACKENHEIM (epd) - Unsere Augen sind gefordert – in Corona-Zeiten noch mehr als üblich. Stundenlanges Starren auf den Computerbildschirm und weniger entspannende Freizeitbeschäftigung als gewohnt setzen ihnen zu. Die Brackenheimer Physikerin und Heilpraktikerin Beate Rinderer hat in ihrem im Humboldt-Verlag erschienenen Ratgeber „Natürlich besser sehen“viele Tipps festgehalten, die zur Entlastung strapazierter Augen beitragen können.
Rinderer schreibt, dass nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO in etwa 30 Jahren weltweit jede zweite Person kurzsichtig sein wird. „Das muss aber nicht sein, wenn wir beispielsweise unseren Augen jede halbe Stunde eine zweiminütige Regenerationspause gönnen“, ergänzt sie. Das gelte vor allem für diejenigen Menschen, „die viel im Nahbereich arbeiten oder fast unbeweglich und angestrengt auf Bildschirme starren müssen“. Neben
Fakten, die mittlerweile zum Grundwissen zählen dürften – wie etwa die augenschädigende Wirkung hoher Blauanteile im Lichtspektrum von PC-Monitoren und anderen Lichtquellen – schildert Rinderer auch wenig bekannte Zusammenhänge.
Darunter sind ganz einfache Dinge wie „Bitte lächeln!“. Denn Lächeln verbessert die Mikrozirkulation, sodass die Augen besser mit Vitalstoffen versorgt werden. Oder sie rät zu einer „optischen Fastenzeit“. Bewusst einige Zeit auf Medien wie das Fernsehen zu verzichten und die gewonnene Zeit entspannter zu verbringen, sei in der Bilanz „eine optische Auszeit für mehr Sehkraft“. Beim Entspannen können auch Farben helfen, Grün beispielsweise. „Besonders dunkles Grün kann eine erholsame, entspannende, aber auch eine vitalisierende und erfrischende Wirkung entfalten“, schreibt sie.
Einen kleinen Energieschub für die Augen gibt auch die von Rinderer empfohlene „PoWa-Übung“. Dabei ist kein einfaches Powackeln als Schütteln des Allerwertesten gemeint, sondern ein Vibration, die durch Armbewegungen ausgelöst wird. Dabei werden stehend in Walking-Haltung die Fäuste an den angewinkelten Armen einen kurzen Weg und so schnell vor und zurück bewegt, „dass Sie aus der Puste kommen und der Po zu wackeln oder schwingen beginnt“. Das schüttelt nicht nur den Lendenwirbelbereich und Beckenraum locker, sondern fördert auch den Stoffwechsel in Kopf und Augen, sagt Rinderer.
In ihrem Buch geht die Heilpraktikerin, die in ihrem ersten Beruf Diplom-Ingenieurin im Bereich Lasertechnologie war, eingangs auf Funktion und Krankheiten der Augen grundsätzlich ein. Sie führt immer häufiger werdende Erkrankungen wie Makuladegeneration, Grauen (Katarakt) und Grünen Star (Glaukom), verschiedene Netzhauterkrankungen oder das Siccasyndrom (Trockenes Auge) auf. Sie erläutert, was schuldmedizinisch getan werden kann und wie verschiedenste naturheilkundliche Methoden die Stabilisierung unterstützen können. Eindringlich
rät sie, bei ernsthaften Augenerkrankungen die Zusatztherapien immer mit den Augenärztinnen und -ärzten abzustimmen.
Sie lässt aber auch keinen Zweifel daran, dass für nahezu jedes Auge in irgendeiner Form eine Unterstützung möglich ist. Das reicht von Entspannungsmeditation, Augenübungen und Akupunktur über eine vitalstoffreiche Ernährung bis zu speziellen Kräutern.
„Die Sehkraft braucht einen ganzheitlichen Ansatz“, ist Rinderers Überzeugung. Und sie appelliert an alle, die etwas für ihre Augen tun wollen, einen „augengesunden Lebensstil“zu pflegen. Zu diesem zählt sie drei Säulen: sich passend zu ernähren, sich zu bewegen und sich zu entspannen.
Literatur: Beate Rinderer: Natürlich besser sehen – Sehkraft ganzheitlich verbessern und erhalten. Humboldt-Verlag 2021, 136 Seiten, ISBN 978-3-84262968-4, 19,99 Euro.