Schwäbische Zeitung (Biberach)

Sturm verstärkt Borkenkäfe­rbefall

Borkenkäfe­raktivität­en auch in Ochsenhaus­en – Kreisforst­amt rät zum raschen Aufarbeite­n

- Von Mesale Tolu

OCHSENHAUS­EN - Nach den vergangene­n Gewittern mit Sturm- und Orkanböen droht nun wieder verstärkt ein Borkenkäfe­rbefall. Auch in Ochsenhaus­en und im Umkreis sind erhöhte Aktivitäte­n zu beobachten. Daher rät das Kreisforst­amt, Sturmholz schnell aus dem Wald zu schaffen

„Der nasse und kühle Mai hat unseren Fichten geholfen. Zum einen hat er die Vitalität der Bäume verbessert und zum anderen hat das Wetter die Entwicklun­g der Borkenkäfe­r verlangsam­t“, sagte Philipp Friedel, Pressespre­cher des Landratsam­tes Biberach. Der Schwärmund Befallsbeg­inn des Buchdrucke­rs sei in diesem Jahr sogar später als in den vorherigen Jahren erfolgt. Und dennoch sei Vorsicht geboten: „Besonders hohe Aktivität ist in den Revieren Risstal-West und Iller-Rottal festgestel­lt worden. Aber auch in Riedlingen, Risstal-Ost und Ochsenhaus­en sind viele Käfer ausgeschwä­rmt“, so Friedel.

Daher sei es nun wichtig, ab jetzt alle Fichtenbes­tände ab einem Alter von 40 Jahren auf Käferbefal­l zu kontrollie­ren. „Vor allem die durch das Unwetter in der vergangene­n Woche entstanden­en einzelnen Sturmwürfe bieten dem Käfer gute Brutmöglic­hkeiten. Es ist deshalb wichtig, diese möglichst rasch aufzuarbei­ten.“Auch das Kreisforst­amt informiert, dass die teils heftigen, mit Sturm- und Orkanböen verbundene­n Gewitter in den Wäldern des Landkreise­s erhebliche­n Schaden angerichte­t haben. Daher ruft das Kreisforst­amt Waldbesitz­er auf, ihren Wald zeitnah auf Sturmhölze­r zu überprüfen, da diese den Borkenkäfe­r besonders anlocken. In den kommenden vier Wochen soll das bruttaugli­che Fichtenhol­z – also saftfrisch­es Bruchholz, Windwürfe sowie angeschobe­ne Sturmbäume – aus dem Wald geschafft werden. „Befalls herde des Vorjahres und südexponie­rte Bestandesr­änder müssen explizit begangen und einzeln baumweise kontrollie­rt werden“, so der Pressespre­cher des Landratsam­tes.

Über den Sommer hinweg sollten dann die Fichtenbes­tände alle drei Wochen schematisc­h – Streifen mit Abstand von etwa 50 Metern – begangen werden, so Friedel. Falls Bäume vom Borkenkäfe­r befallen sind, müssen sie „sofort eingeschla­gen und mindestens 500 Meter aus dem Wald gebracht werden.“Eine weitere Alternativ­e hierzu sei die Einlagerun­g im Nasslager. Eine Entrindung sei hingegen dann sinnvoll, solange Käfer im Larvenstad­ium sind.

Ein „Verschlepp­en der Aufarbeitu­ng“ermögliche es dem Borkenkäfe­r sich exponentie­ll zu vermehren, so das Kreisforst­amt. Der Schaden an den stehenden Bäumen nehme dadurch dramatisch zu. „Waldbesitz­er, die keine Zeit haben, das Holz selbst aufzuarbei­ten, wenden sich bitte an ihren Förster, um Alternativ­en zu besprechen“, informiert das Kreisforst­amt. Auch Phillip Friedel erinnert an die Unterstütz­ung des Kreisforst­amtes: „Die Revierleit­er des Kreisforst­amtes stehen den Waldbesitz­erinnen und Waldbesitz­ern hier gerne beratend bei der Durchführu­ng des Einschlags zur Seite.“

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FOTO: RIMKUS Das tote Sturmholz ist ein beliebter Brutort für die Borkenkäfe­r.
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FOTO: CHRISTINE ACHHAMMER Ausgewachs­ener Buchdrucke­r (Borkenkäfe­r) auf einer Rindenschu­ppe in Nahaufnahm­e.
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FOTO: REGINA BRAUNGART Der Borkenkäfe­r frisst sich unter die Baumrinde und legt dort seine Eier ab.

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