Schwäbische Zeitung (Biberach)
Noch keine Entscheidung über Lüfter an Schulen
Kein Klassenzimmer sei „schlecht lüftbar“– Lüftungsanlagen maximal für die Klassen 1 bis 6
BIBERACH (gem) - Ob die Stadt Biberach für ihre Schulen mobile Lüftungsanlagen beschafft, ist noch nicht endgültig entschieden. Nach aktuellem Stand wäre dies aus Sicht der Verwaltung eher nicht notwendig.
Die baden-württembergische Landesregierung hat Anfang Juli beschlossen, Schulträger mit insgesamt 60 Millionen Euro bei der Anschaffung von mobilen Lüftungsanlagen und CO2-Ampeln zu unterstützen, um eine erneute Corona-Ausbreitung im Herbst zu verhindern. Eingesetzt werden sollen diese Anlagen vorrangig in Räumen, die nicht belüftet werden können sowie in den Klassenstufen 1 bis 6, weil es für diese Schüler aktuell kein Impfangebot gibt. „Luftfilter ersetzen das Lüften nicht“, betont Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Wie fit denn die Biberacher Schulen für den Präsenzunterricht nach den Sommerferien sind, wollte deshalb Manfred Wilhelm (Grüne) in der jüngsten Gemeinderatssitzung wissen und ob an den Kauf von Lüftungsanlagen
gedacht werde. Zu deren Wirksamkeit gebe es äußerst widersprüchliche Aussagen, antwortete der Erste Bürgermeister Ralf Miller.
Die Stadt werde zum einen ihre umfangreiche Teststrategie bei Schülern und Lehrern fortführen, zum anderen seien die Klassenzimmer bereits mit CO2-Meldern ausgestattet worden. Man kenne die Förderrichtlinien des Landes und sei dabei, dieses Thema intern zu diskutieren und dann zu entscheiden.
„Filtersysteme sind sinnvoll bei schlecht lüftbaren Klassenzimmern“, so Miller, „wir haben bei uns aber keine schlecht lüftbaren Klassenzimmer“. Die Lehrer seien zudem angewiesen, regelmäßig zu lüften. Diskutiert werde bei der Stadt deshalb maximal darüber, Lüftungsanlagen für die Klassen 1 bis 6 zu beschaffen, so der Erste Bürgermeister. Darüber sei allerdings noch nicht entschieden, wie Andrea Appel, Pressesprecherin der Stadt, am Mittwoch auf Nachfrage mitteilte.