Schwäbische Zeitung (Biberach)
Alternativloser Umzug
VfB Friedrichshafen spielt künftig in Neu-Ulm
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NEU-ULM - Die ZF-Arena ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Zeppelin Cat Halle A1 wird im Herbst wochenweise wieder für Messen benötigt. Der VfB Friedrichshafen, Rekordmeister der Volleyball-Bundesliga, muss daher erneut umziehen. Weil sich allerdings im Umkreis nirgends eine geeignete oder freie Halle fand, weicht der VfB in der neuen Saison in die Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena aus. Das sei alternativlos, meint der Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. Die Notsituation soll aber auch Vorteile bringen.
„Wir werden teilweise bei Sponsoren und Fans Abstriche machen müssen“, gesteht Späth-Westerholt. „Manche Sponsoren werden mit ihren Kunden nicht immer in die Ratiopharm-Arena fahren können oder wollen. Auch einige Fans werden nicht immer kommen“, sagt der VfBGeschäftsführer. Die beiden Hauptsponsoren ZF und Zeppelin sowie die Stadt Friedrichshafen stehen laut Späth-Westerholt aber voll hinter dem notwendigen Umzug. „Sonst hätten wir das auch nicht gemacht.“
Andererseits blieb dem VfB nichts anderes übrig. „Wir wollen natürlich eine Heimspielstätte zu Hause haben“, meint Späth-Westerholt. „Wir sind ein Verein aus Friedrichshafen mit viel Geschichte und Reputation. Aber momentan gibt es keine Halle und eine neue kann man nicht aus dem Boden stampfen.“Und so versuchen die Verantwortlichen des VfB, das Positive hervorzuheben.
„Das ist eine überragende Halle – für die eigene Mannschaft und die Gegner“, sagt der Geschäftsführer. In der Tat: Außer den Berlin Recycling Volleys hat keine andere Bundesligamannschaft eine Halle in der Größenordnung der Ratiopharm-Arena.
Der neue VfB-Trainer Mark Lebedew war am Freitag schon nach einem kurzen Rundgang begeistert. „Ich habe schon Gänsehaut allein beim Blick in die Halle.“Am 6. Oktober (19 Uhr) ist das erste Heimspiel im neuen Exil gegen Lüneburg, zehn Tage später kommt der Meister Berlin nach Neu-Ulm. „Jeder Profi will vor großem Publikum an schönen Orten spielen, das können wir hier“, meint Lebedew, der sich sicher ist: „Es werden viele Zuschauer kommen, die den VfB unterstützen.“Wie viele tatsächlich den Weg vom Bodensee auf sich nehmen, weiß noch keiner beim VfB. Noch nicht.