Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Die Auffüllung der Grube zeugt von Ignoranz“
Zum Artikel „Auffüllung einer Grube spaltet Ort“(14. August) schreiben Leser:
Wie kommt ein Bauherr in Rupertshofen dazu, einen Aushub in einer 2000 Quadratmeter großen alten Grube mit Waldbestand, einer gewachsenen Flora und Fauna, zu entsorgen? Dieses Ansinnen zeugt von einer Ignoranz, zumal ein Wohnkomplex mit neun Wohnungen und Tiefgarage viel Bauaushub bedeutet. In Zeiten von Wetterkapriolen und Umweltkatastrophen muss die Natur auch im Kleinen erhalten werden. Der Bauherr will eine Blumenwiese ansäen, zerstört aber ein bestehendes Stück Natur. Dieses muss erhalten bleiben und Blumen und Kräuter sollten zusätzlich gepflanzt werden. Dieses Naturvergehen hat nichts mit einer Neiddebatte zu tun, wie der Bauherr vermutet. Andere Bauherren müssen ihren Aushub auch auf einer Deponie entsorgen. Der Ortschaftsrat hat sich eindeutig gegen
● das Projekt ausgesprochen. Der Gemeinderat hat sich für die Entsorgung im Grüble ausgesprochen: Wurde der Gemeinderat umfassend informiert?
Das Landratsamt mit den zuständigen Behörden muss jetzt entscheiden. Hier wird sich zeigen, wie mit der Umwelt umgegangen wird, oder ob es nur bei Lippenbekenntnissen bleibt. Der Bauherr hat bei seiner Vorstellung des Projekts, in Anwesenheit vom Landtagsabgeordneten Dörflinger und dem Bürgermeister, dieses als umweltfreundliche Bauweise dargestellt. Dazu passt die Entsorgung nicht. Auch als Miteigner des Grundstücks hat er nicht das Recht, einen Naturfrevel zu begehen, zumal ein Miteigentümer Widerspruch eingelegt hat. Wir müssen uns um den Erhalt des Amazonasgebietes, aber auch für den Umweltschutz vor der Haustüre einsetzen.