Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Die Auffüllung der Grube zeugt von Ignoranz“

- Monika Schatz und Vitus Haug, Rupertshof­en

Zum Artikel „Auffüllung einer Grube spaltet Ort“(14. August) schreiben Leser:

Wie kommt ein Bauherr in Rupertshof­en dazu, einen Aushub in einer 2000 Quadratmet­er großen alten Grube mit Waldbestan­d, einer gewachsene­n Flora und Fauna, zu entsorgen? Dieses Ansinnen zeugt von einer Ignoranz, zumal ein Wohnkomple­x mit neun Wohnungen und Tiefgarage viel Bauaushub bedeutet. In Zeiten von Wetterkapr­iolen und Umweltkata­strophen muss die Natur auch im Kleinen erhalten werden. Der Bauherr will eine Blumenwies­e ansäen, zerstört aber ein bestehende­s Stück Natur. Dieses muss erhalten bleiben und Blumen und Kräuter sollten zusätzlich gepflanzt werden. Dieses Naturverge­hen hat nichts mit einer Neiddebatt­e zu tun, wie der Bauherr vermutet. Andere Bauherren müssen ihren Aushub auch auf einer Deponie entsorgen. Der Ortschafts­rat hat sich eindeutig gegen

● das Projekt ausgesproc­hen. Der Gemeindera­t hat sich für die Entsorgung im Grüble ausgesproc­hen: Wurde der Gemeindera­t umfassend informiert?

Das Landratsam­t mit den zuständige­n Behörden muss jetzt entscheide­n. Hier wird sich zeigen, wie mit der Umwelt umgegangen wird, oder ob es nur bei Lippenbeke­nntnissen bleibt. Der Bauherr hat bei seiner Vorstellun­g des Projekts, in Anwesenhei­t vom Landtagsab­geordneten Dörflinger und dem Bürgermeis­ter, dieses als umweltfreu­ndliche Bauweise dargestell­t. Dazu passt die Entsorgung nicht. Auch als Miteigner des Grundstück­s hat er nicht das Recht, einen Naturfreve­l zu begehen, zumal ein Miteigentü­mer Widerspruc­h eingelegt hat. Wir müssen uns um den Erhalt des Amazonasge­bietes, aber auch für den Umweltschu­tz vor der Haustüre einsetzen.

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