Schwäbische Zeitung (Biberach)
Großes Besucherinteresse an der neuen Sana-Klinik
3000 Besucher beim Tag der offenen Tür – Mehr waren coronabedingt nicht möglich – Umzug am 11. September
BIBERACH (gem/sz)- Rund 3000 Interessierte haben am Wochenende die Möglichkeit genutzt, einen Blick hinter die Kulissen der neuen SanaKlinik in Biberach zu werfen. Mit 370 Betten und sieben Operationssälen, hochleistungsfähiger Medizintechnik sowie direkter Vernetzung mit den Kooperationspartnern auf dem Gesundheitscampus geht die neue Zentralklinik für den Landkreis Biberach am 11. September an den Start.
Wie sieht das Versorgungsangebot im neuen Biberacher Sana-Klinikum aus? Welche medizintechnischen Neuerungen verbergen sich im Neubau? Wie sind die Patientenzimmer eingerichtet? Die Neugier war groß bei den Besuchern, die sich am Wochenende für den Tag der offenen Tür angemeldet hatten. Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung war der Zugang auf den Gesundheitscampus sowie die Teilnahme an den Führungen durch das Klinikgebäude ausschließlich nach einer vorherigen Anmeldung und nur für eine begrenzte Teilnehmerzahl möglich. Sonst wären sicherlich noch weit mehr als die erlaubten 3000 Besucher gekommen.
Aufgrund der großen Nachfrage wurde deshalb aus dem zunächst geplanten Tag der offenen Tür am Sonntag kurzerhand ein ganzes Besucherwochenende, und die Führungen für interessierte Besucher wurden auf den Samstag ausgeweitet. „Wir wollten so vielen Menschen wie möglich die Chance geben, sich selbst einen Eindruck vom Klinikneubau zu machen. Daher haben wir nochmals rund 800 Anmeldungen für den Samstag vergeben, der ursprünglich unseren Mitarbeitern und deren Angehörigen vorbehalten war“, sagte Geschäftsführerin Beate Jörißen.
Der etwa einstündige Rundgang führte die Besucherinnen und Besucher durch die neuen Fachbereiche und Stationen – von der neuen Wahlleistungsstation mit eigenem Loungebereich bis hin zur zentralen Notaufnahme. „In jedem Klinikum gibt es Abteilungen und Bereiche, die für Besucher normalerweise nicht zugänglich sind. Genau diese möchten wir am Tag der offenen Tür zeigen, um vielleicht auch ein Stück weit die Angst vor einem möglichen Krankenhausaufenthalt zu nehmen“, erläuterte Jörißen die Zielsetzung.
Besonders bestaunt wurden bei den Führungen immer wieder die Operationssäle: großzügige, helle Räume, die nicht nur technisch, sondern auch optisch beeindrucken. Großformatige regionale Motive auf farbigen Glaswänden bieten hier Wohlfühlatmosphäre für das Personal und wirken beruhigend und entspannend auf die Patienten. Neben dem Biberacher Marktplatz gibt es zum Beispiel Motive vom Federsee, dem Blautopf oder des Klosters Ochsenhausen zu sehen.
Auch die modern ausgestatteten Pflegestationen mit ihren jeweils rund 40 Betten fanden Anklang bei den Besuchern. Standard im Neubau sind Zweibettzimmer mit eigener Nasszelle; die zentral gelegenen Pflegestützpunkte sind von jedem Patientenzimmer aus mit wenigen Schritten erreichbar.
Über die Intensiv- und Überwachungsstation führte der Rundgang die Besucher auch in das neue Geburtszentrum. Warme Holztöne in Kombination mit einem hellen und freundlichen Ambiente und ein eigener Loungebereich für Wöchnerinnen sollen auch hier eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Die moderne Ausstattung der Kreißsäle beeindruckte dabei nicht nur werdende Eltern.
Zum Abschluss der Tour durch das neue Haus wurden die Ambulanzen, die Notaufnahme und der Diagnostikbereich besichtigt. Kurze Wege,
moderne Medizintechnik und ein fachübergreifender enger Austausch werden hier künftig die Patientenversorgung prägen. „Wir freuen uns, mit dem Umzug am 11. September ein neues Kapitel in der Gesundheitsversorgung für den Landkreis aufschlagen zu können,“sagt Beate Jörißen. „Es ist schön zu sehen, dass unsere Besucher vom neuen Zentralklinikum ebenso begeistert sind wie wir.“
Der Tag des Umzugs dürfte für Klinikpersonal und Patienten nochmals eine besondere Herausforderung werden. Etwa 180 bis 200 Patienten werden am 11. September mit einem Großaufgebot an Fahrzeugen des DRK und weiteren Hilfsdiensten von der alten in die neue Klinik umziehen. „Jede Patientin und jeder Patient bekommt dabei eine eigene Begleitung an die Hand, die sicherstellt, dass der Umzug reibungslos abläuft“, sagt Jörißen. Von 8 bis etwa 15 Uhr werde der Unzug dauern. Die Verwaltung der Klinik ist schon jetzt in den Neubau umgezogen. In den nächsten beiden Wochen ziehen weitere, sogenannte patientenferne Bereiche in das neue Krankenhaus um.
Rund drei Jahre lang hat das Bauvorhaben auf dem Biberacher Gesundheitscampus im Hauderboschen gedauert. Rund 100 Millionen Euro waren als Budget dafür veranschlagt. „Wir gehen momentan davon aus, dass wir innerhalb dieses Budgets abschließen“, sagte Jörißen bei einer der Besucherführungen am Sonntagmorgen. Allerdings stünden noch einige Schlussrechnungen aus. 62,2 Millionen Euro der Investitionskosten kommen als Zuschuss aus dem Krankenhausstrukturfonds des Landes.