Schwäbische Zeitung (Biberach)
Im Zeitalter des Kopfsalats
Nicht erst seit Ausbruch der Pandemie ist es in Deutschland und den umliegenden Dörfern erste Bürgerpflicht, auf seine Gesundheit zu achten. Dazu gehört selbstredend neben ausreichenden Leibesertüchtigungen wie schwimmen oder spazieren eine zuträgliche Ernährung. Von ganz besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang: der Salat. Am gesündesten ist er freilich, wenn er aus nichts als Kopfsalat, ein wenig Pflanzenöl sowie ein paar Spritzern Zitronensaft besteht. Reichlich und täglich davon verzehrt, verspricht sein
Konsum ein bis zu dreistelliges Lebensalter.
Nun gibt es Menschen, die in Anbetracht solch kärglicher Salatspeise gerne verzichten, so alt zu werden. Wenn nur das Essen nicht ganz so spartanisch ausfiele. Diesem Grundgedanken liegt die Geburt der etwas anderen Salate zugrunde, die ein bisschen mehr kulinarische Substanz mitbringen. Zum Beispiel der schwäbische Kartoffelsalat, der neben einer möglichst speckigen Bodenbirne reichlich Pflanzenöl beinhaltet, um die salatene Mahlzeit auch ordentlich zu schmieren.
Damit eine vollwertige Ernährung ausschließlich auf Salat fußen kann, wurde auch der toskanische Brotsalat erfunden. Und der Fleischsalat, aber bitte mit nicht zu vielen Gürkchen. Für Liebhaber leichter Kost bietet sich auch ein Geflügelsalat an. Fischfreunde greifen freilich zum Heringssalat oder dem Meeresfrüchtesalat. Zwischendurch empfehlen wir aber auch mal was Herzhaftes wie einen gut abgehangenen Fleischkäse. Man soll’s ja nicht übertreiben mit der Gesundheit. (nyf)